Wo gehöre ich eigentlich hin?
Hallo zusammen,Schon einmal vorweg sorry, aber ich kann das nicht kurz und knapp beschreiben
Ich hatte die Ehre, kürzlich auf eine private bdsm Feier mitgenommen worden zu sein und konnte mir so das Ganze erstmals anschauen. Dass es nicht ganz meins ist, war mir bereits klar, weil ich durch diese Art Schmerz keine Lust empfinde. Auch bin ich nicht so unterwürfig, sondern „nur“ devot.
Aber ich fand es definitiv spannend und habe mich (zurecht) sehr auf den Abend gefreut.
Überraschenderweise habe ich doch sehr viele Parallelen zu meinen bisher entdeckten Vorlieben gefunden, die in bisher fast allen „normalen“ Beziehungen nicht umsetzbar waren und jetzt frage ich mich, gibt es dafür auch einen Namen? Oder wo sucht man Gleichgesinnte, wenn standart zu wenig und bdsm Zuviel ist? Zumal sich das bei mir tatsächlich auf den Sex bezieht, oder das Spiel drum herum.
Ich gebe mal ein paar Beispiele:
Ich lasse mich beim Sex gern benutzen und bin dem Mann zu Willen. Aber ich bin dabei nicht unterwürfig und brauche dennoch ein gewisses Maß an Kontrolle. Auch ist mein Körper etwas dämlich und vieles tut schnell weh, weshalb auch das benutzen vom Partner flexibel variiert werden sollte. Andererseits gab es einen, der auch gar nicht mal so sanft auf den hintern und später sogar auf die Pussy gehauen hat und zu 90% war es sogar besser als ich bis dahin je gedacht hätte.
Ich bin gern angebunden und dann muss es auch so knapp sein, dass ich merke, dass ich eben nicht einfach machen kann. Das teste ich auch immer wieder und ziehe um zu spüren dass es nicht geht. Andererseits muss ich auch in der Lage sein, im Zweifelsfall die Bänder selbst aufzubekommen, auch wenn das nicht genutzt wird, also fällt bondage auch raus.
Ich lasse mich gern körperlich übervorteilen und die körperliche Überlegenheit mich wehrlos machen. Doch muss er auch da flexibel genug sein, ggf den Griff etwas zu ändern, wenn es unangenehm wird.
Meine Aufforderung ist immer „Kopf aus, einfach machen, deine Lust ist mein Lustgewinn“ und doch sind es manchmal Kleinigkeiten, die ich korrigieren möchte.
Das ganze kommt aus schlechten Erlebnissen in der Vergangenheit, weshalb es wichtig für mich ist zu wissen, dass mein Partner darauf eingeht, aber sich trotzdem traut, wirklich einfach zu machen. Was ich korrigiere ist dann vllt mal eine Handposition oder so etwas.
Jedenfalls ist meine Erfahrung bisher, dass die meisten Männer sich eben nicht trauen, los zu lassen. Oder sofort alles abbrechen, wenn eben doch mal was kommt von mir. Dabei ist das für mich ok, wenn es doch mal zu fest wird oder so etwas. Solange mein gegenüber darauf eingeht (und ich rede hier von Zentimeter-Bewegungen und definitiv nicht ständig, auch wenn es vllt gerade schlimmer klingt), kann alles auch mal passieren. Dann war der Kopf wenigstens wirklich aus. Nur ist das sehr schwer zu vermitteln und konnte bisher nur ein einziger umsetzen, wobei auch das eigentlich noch zu wenig war.
Bei dieser besagten Veranstaltung war es so, dass ich erstmals gesehen habe, wie Leute sich trauen, Ihre Wünsche umzusetzen in dem Wissen, dass es vom Gegenüber so gewünscht ist und dass die Schmerzlaute eben nicht gleich Abbruch bedeuten. Und ich habe (sehr überraschend für mich) gesehen, dass Subs, die sich in einem Moment komplett unterwürfig zeigen, im nächsten mit anderen Gästen am Scherzen und quatschen sind und eigenständig waren. Auch wenn der Herr dann zwischendurch sie ran gerufen hat und sie auch sofort reagieren sollte. Dann haben die beiden sich sehr liebevoll geküsst und die Unterwürfigkeit war in dem Moment gar nicht da. Auch andere Paare wären ähnlich. Zwischen den Schlägen unglaublich liebevolle Momente, Blicke und ein sehr glückliches Lächeln, was die Liebe und das Vertrauen zueinander in diesem Moment greifbar machte. Auch war es sehr überraschend für mich, dass eigentlich die Person, die geschlagen wird die eigentliche Kontrolle hat, weil sie der anderen Person diese Dinge erlaubt mit ihr zu tun. Und das für mich stimmigste war danach, als sie im Käfig auf einem weichen Kissen saß, Torte gefuttert und sich fröhlich und ausgelassen mit den anderen Gästen unterhielt.
Und genau diese vermeintliche Ambivalenz, dieses Los lassen und trotzdem kontrolliert, ausliefern aber nicht ausgeliefert sein, fordernd und dominant die Kontrolle klar in der Hand und dennoch so liebevoll miteinander….
Das ist es, was ich suche. Nur eben ohne Schläge. Und nicht Unterwerfung, sondern devot.
Daher meine ernstgemeinte Frage, ist das trotzdem schon diese Szene, gibt es da noch etwas „unter“ bdsm, was eher passt? Wo gehöre ich eigentlich hin und wo sucht man da gleich Gesinnte?
Wer bis hier her gelesen hat, sorry für den langen Text, aber ich wollte das möglichst genau formulieren.
Und ich suche wirklich nur Antworten, das soll keinen Aufruf zu irgendwas dar stellen.
Ahso, und Schreibfehler sind moderne „give aways“