Menschen, die unser Leben verändern? Ja, sie gibt es und ich bin mir sicher, dass ein fast jeder einen solchen Menschen schon hatte oder vielleicht noch hat. Nicht solch Menschen, die einen verändern wollen, sondern eben solch seltenen Menschen, zu denen man eine ganz besondere Verbindung hat. Menschen, die man schon ewig zu kennen scheint. Menschen, die wie "geschickte Engel" erscheinen. Das Schöne daran ist, sie begegnen einem auf unterschiedlichen Ebenen. Vielleicht in einer Liebe oder Partnerschaft, eventuell in einer wunderbaren Freundschaft oder sogar im beruflichen Umfeld. Eines ist aber immer gleich, zumindest so mein Empfinden.
Man, daher auch ich, liebt diesen Menschen in einer Art & Weise, wie es nicht "normal" ist und man entscheidet für sich, dass er eine so wichtige Rolle im eigenen Leben und der eigenen Gefühlswelt spielt, dass man ihn nicht mehr gehen lassen möchte.
Das Schöne ist, dass dieses Gefühl nicht nur einseitig ist. Ihr fühlt es beide. Es verbindet euch in einer Art und Weise, die unbeschreiblich ist. Es wird zur gegenseitigen Liebe. Zumindest wäre es genau das, was wir uns im Herzen wünschen.
Ich selbst durfte dieses Gefühl gewiss nicht oft erleben, jedoch erinnere ich mich an die besondere Begegnung von allen noch bis heute ins kleinste Detail und dies wird sich wohl auch bis ans Ende meines Lebens nicht mehr ändern.
Ich traf diesen Menschen an jenem Tag zum ersten Mal. Bis dato ziemlich unbekannt, aber schon nach der Begrüßung wusste ich, diese Person, dieser eine Mensch wird eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen. Ich wusste sofort, dass ich für diesen einen Menschen alles riskieren würde und selbst meine Zelte in meiner Heimat für ihn abbrechen würde. Selbstverständlich nicht ohne Verantwortung, jedoch hätte ich es getan. Dennoch wusste ich auch sofort, dass es sehr schmerzvoll sein wird, wenn sich die Wege trennen sollten. Selbst in diesem Moment der Glückseligkeit, als es mir völlig absurd erschien, sollte ich mich dennoch nicht täuschen.
Ich glaube, einige kennen solche Begegnungen auch und können nachempfinden, was ich meine. Ich kann hier jedoch also nur meine persönliche Erfahrung wiedergeben und ergänzen.
Leider sind die Aufgaben des Lebens oft nicht leicht und verlangen uns alles ab. Wenn alles so easy going wäre, würde gewiss auch solch ein Thread nicht eröffnet und ich somit auch nicht hier schreiben. Denn leider ist es nicht immer so, dass diese Aufgaben angenommen und gelöst werden.
Ganz im Gegenteil kommt es hier sogar zum Bruch, zur Enttäuschung und zu Leid. Es bricht eine Verbindung, die unzerstörbar erschien. Dies geschieht zu 90 % nicht einvernehmlich, sondern einer der Beteiligten bricht urplötzlich aus.
Sehr oft in einem völlig unvorbereiteten Moment, was den Schmerz natürlich noch unendlich groß macht. Dies trifft dann nicht nur die so tollen Traumpaare, die bewunderten Freundschaften und die "ein Herz und eine Seele"-Menschen, sondern auch die anders denkenden, normalen etc., also irgendwie alle einmal. Ich spreche hierbei übrigens nicht von einem äußeren Schein, sondern von der inneren Wahrheit.
Und ja, die Frage nach dem Warum ist menschlich berechtigt.
Also warum tun uns denn diese Menschen, die wir am meisten geliebt haben und die auch uns ihre innige Zuneigung und Liebe offenbart haben, so häufig am allermeisten weh?
Ich glaube, die Antwort auf diese Frage liegt oftmals in der gemeinsamen Aufgabe begründet. Wir Menschen sind keine ferngesteuerten Marionetten. Wir sind mit dem größten Geschenk ausgezeichnet worden, unserem freien Willen!
Wir haben zu jedem Moment in unserem Leben die Möglichkeit, unsere freien Entscheidungen zu treffen. Hierbei ist es ganz egal, ob sie unserem Gegenüber entsprechen oder eben nicht. Man kann hier und jetzt unseren Job beenden, den Partner verlassen, auswandern, von der Brücke springen und damit unser ganzes Leben verändern. Wir haben daher immer die Wahl!..... Stimmt das so? Ich glaube das die Liebe den Menschen, den sie trifft, nicht die Wahl lässt, ob er den anderen liebt oder nicht. Sie ist da, oder nicht?
Unser Gegenüber in diesen wunderbaren Beziehungen zeigt uns neben all seinen tollen Eigenschaften eben auch immer wieder diese Themen auf. Das tut natürlich weh. So haben wir also neben all der Liebe auch ein Gefühl von Schmerz, was von uns angetriggert wird. Und hier beginnt oft der Kampf meiner Meinung nach.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass beide ganz genau wissen, was eigentlich "der richtige" Weg ist, jedoch beginnen nun unterschiedliche Vorgehensweisen mit dem gleichen Thema.
Die Zuneigung zueinander hat ja beide Menschen an den gleichen Punkt geführt. Sie empfinden beide das gleiche Gefühl, diese Liebe und Verbindung, aber eben auch die Überwindung der Ängste und die Hürden, die das Weiterführen dieser Verbindung mit sich bringen würde. Für eine Beziehung braucht man ja zwei „JAs“, jedoch für eine Trennung nur ein „NEIN“
Und jetzt wird aus dem einst gemeinsamen Weg oftmals ein Weg der Enttäuschung und des Schmerzes. Wer kennt das nicht? Ich glaube, selbst der in sich ruhende Mensch, der noch so reflektierte (und von diesen gibt es ja bekanntlich auch nicht gerade viele) etc., wird sich genau diesem Gefühl nicht entziehen können.
Und genau hier gibt es aus meiner Sicht zwei Gefühlsebenen. Der eine leidet und hofft, weil er nicht begreifen kann, dass man sich gegen sein Gefühl, seinen Weg und seine Wahrheit wehren kann. Er kann in diesem Moment schwerlich loslassen, nicht wirklich loslassen, klammert sich fest, sucht oft den Kontakt und das Gespräch, aber läuft gegen eine Wand. Auch wenn ich persönlich nicht so ganz reagiere wie beschrieben ist es jedoch aus meiner Erfahrung ein allbekannter Weg, den viele einschlagen. Daran ist jedoch auch nichts Verwerfliches meiner Meinung nach.
Der andere Part begibt sich nun in die Sicherheit seines Verstandes. Er kühlt meist nach außen komplett ab. Oft ist es leider auch so, dass wir nicht nur meinen einen anderen Menschen vor uns zu haben, bedauerlich zeigt sich in solchen Situationen ja der wahre Charakter. Er lenkt sein Leben in die Bahnen, in die es seiner Meinung nach jetzt gehört. Um nicht weiterhin mit seinen Gefühlen konfrontiert zu werden, muss er sein Gegenstück natürlich aus dem Leben schmeißen. Ist gewiss eine Art der Feigheit, jedoch für viele nicht abänderbar.
Der freie Will steht über allem und so kann ein Mensch natürlich für sich entscheiden, seinem Gegenstück nicht mehr zu verzeihen und ein anderer Mensch kann sein Leben lang im Verstand verbringen und sein Leben als eine Lüge leben.
Ich habe hier schon so viele Geschichten gelesen oder beobachtet.
Akzeptierte Manipulation von außen. Neu erschaffene Beziehungen, Freundschaften und komplette Leben auf Basis von Lügen und Verstand. Komplette Ablehnung der eigenen Wahrheit. Verzerrte Selbstwahrnehmung und Ignoranz. Zugrundegehen am Nachlaufen. Hass-Kriege von Menschen, die einst unzertrennlich waren. Allein der Gedanken daran wie Menschen mit Menschen teilweise umgehen, ist erschreckend.
Ich habe jedoch nur in diesem Moment nur dieses eine Leben und lass nicht zu, dass einer der oben genannten Punkte dieses, mein Leben übernimmt. Ich glaube daher, dass Herz und Seele uns immer wieder auf den richtigen Weg hinweisen wird. Durch Vermissen, Gedanken, Gefühle und Impulse im Außen. Die Entscheidung, den richtigen Weg einzuschlagen, liegt aber bei uns!
Wie ich mit meinen Enttäuschungen umgehe?
Ich gestehe mir ein das ich enttäuscht bin. Nehme sie bewusst, achtsam und wertungsfrei wahr. Daher lasse ich als Mensch los und trage den Anderen auch weiterhin im Herzen. Ich verliere keine negativen Worte oder stelle sie in ein negatives Licht. Überlege, wie ich mich fühle und warum mich die Situation so aufwühlt.
Wenn möglich sage ich, was es noch zu sagen gibt, damit ich in Frieden weitergehen kann. Deshalb lasse ich meine Enttäuschung freien Lauf. Entweder spreche ich die betroffene Person direkt an, wenn dies nicht möglich ist suche ich mir jemand anderen zum Reden und schreibe mir alles von der Seele. Ich fasse all meine Gefühle und Gedanken in Worte. Wenn ich mir das Geschriebene dann noch ein – zwei oder dreimal durchlese, geschieht es einiges anders zu sehen und zu erkennen, wo meine eigenen Erwartungen zu hoch waren. Das Aufschreiben nimmt mir auf der einen Seite die Wut und den Frust, die in mir brodelt. Auf der anderen Seite hilft es mir bei der Selbstreflexion. Anschließend vernichte ich den Zettel und damit meine Enttäuschung loslassen.
Ich reflektiere und hinterfrage, warum ich überhaupt so enttäuscht bin. Habe ich mir vielleicht zu große Hoffnungen gemacht? Habe ich die Welt durch eine rosarote Brille gesehen? Habe ich den Anderen falsch eingeschätzt? Bei genauerer Betrachtung ergaben sich immer Hinweise, die mir schon vorher hätten auffallen können, die ich mir jedoch schöngeredet habe. Und genau in solchen Fällen öffnet mir die Enttäuschung die Augen und verhilft mir zu positiven Veränderungen, die mich wieder glücklicher und zufriedener machen. Ich verliere mich daher nicht aus den Augen und zweifele nicht an mir selbst.
Ich verfalle z. B. nicht in einer Opferrolle, sondern sammle aus der Enttäuschung neue Stärke und lass die Verbitterung, wenn möglich gleich zu Anfang hinter mir. Der Gewinn an Lebenserfahrung und Weisheit, ist das, welcher mich vor neuen Fehleinschätzungen bewahren.
Ich nutze so gesehen meine Enttäuschungen, um mich selbst auch ein Stück weit besser kennenzulernen. Denn Selbstreflexion ist der Weg, um Groll und Verbitterung zu überwinden. Durch jede Enttäuschung habe ich mehr über mich und meine Erwartungen an mein Umfeld erfahren. Und hieraus kann ich für meine Zukunft meine eigene Erwartungshaltung anpassen oder umsichtiger werden, wenn andere Menschen den Erwartungen nicht nachkommen. Das gelang auch mir nicht sofort, insbesondere wenn ich sehr viel für den anderen empfunden habe, jedoch mit jeder Enttäuschung ein Stück weit mehr.
Ich bin daher auch weiterhin offen für die Worte des Anderen, wenn der Tag kommt, an dem sie einen Schritt auf mich zukommt. Sei dieser Schritt auch noch so klein, für den anderen ist er oft riesengroß! Ich öffne meine Arme, wenn es nicht schon zu spät ist (ja, auch das kann es natürlich geben). Weiterhin vertraue ich auf den Ruf meiner Seele. Lass mein Herz aus meinem Käfig und stelle mich meinen wahren Ängsten, die ich aufgrund der enttäuschten Situation bisher vielleicht noch nicht angeschaut habe. Ich wurde zu dieser Situation geführt, um mich ihr zuzuwenden, meine Wahrheit anzunehmen und zu leben.
Eine Flucht, ein Verdrängen und ein Leben in Lüge und ohne Gefühl ist kein Teil meines Lebens.
Ich möchte nicht sagen, dass es easy going ginge und je nach Intensität meiner Gefühle, konnte es auch mal lange dauern dies zu überwinden. Jedoch für mich nie ohne einen positiven Aspekt.
Wie immer nur meine Meinung, keine allgemeine.