Jeder Mensch hat eine Vergangenheit.
Als ich Anfang 20 war hat es mich noch gestört. Da musste ich mir nicht unbedingt anhören was meine Partnerin mal im Bett vor mir gemacht hat. Heute sehe ich das anders. Es kommt für mich auf die Art der Erzählung an.
Wenn meine Partnerin mir erzählt, dass sie etwas bestimmtes mit einem Ex entdeckte, bzw. etwas bestimmtes mochte, dann gehört diese Entdeckung ihrer Vorlieben zu ihr. Dann möge sie mir das auch gerne mitteilen, denn wie sollte ich sonst erfahren was sie mag?
Wenn sie das romantisch schwärmend und mit Personenbezug tut, dann ist das vielleicht etwas anderes. Das ist es aber selbst dann nur wenn es sich so anfühlen würde als würde sie diesen Menschen vermissen und wäre lieber bei ihm. Das löste bei mir dann keine Eifersucht aus, aber Fragen darüber ob sie gerade glücklich ist. Darüber müsste man dann reden.
Ansonsten: Sie hatte Spaß. Sie verdammt ihre Vergangenheit nicht. Wenn sie immer noch Erinnerungen hat, die sie geil machen, dann sei es ihr gegönnt. Ich verstehe oftmals die Einstellung nicht, dass man über alle Exen nur mies zu denken habe. Es hatte Gründe warum man mal zusammen war. Es war sicher nicht alles schlecht. Nicht jede Beziehung geht im Streit auseinander. Vielleicht ist da ein Ex, der etwas mit ihr gemacht hat, dass ich anders mache. Vielleicht fand sie da etwas geil, das sie von mir so nicht bekommt. Das ist so.
Die Einsicht, dass man nicht "perfekt" ist, dass andere einen größeren Schwanz haben, länger ficken, härter ficken, sanfter ficken, anders berühren, Dinge halt anders machen und es der Partnerin dennoch gefiel und sie diese Erinnerung auch nicht verdammt, finde ich sehr gesund.
Würde meine Partnerin mir sagen, dass ich der einzige, der Perfekte bin, neben mir in allen Belangen des Lebens alle anderen Menschen abstinken würden, dann würde ich mir Gedanken machen. Oder man ist gerade in der Verliebtheitsphase mit der Rosarotenbrille. Dann passt das vielleicht, bleibt aber subjektiv empfunden.