„Ich schnalle mich beim Autofahren an und halte mich ans Tempolimit. Na gut, die 10km/h.. 🙄
Beim Motorradfahren setze ich nen Helm auf und fahre nie im Dunkeln, bei Regen oder Glätte.
„Nice. Jetzt sind es angeblich wieder die Bi- und schwulen Männer die sich anstecken.
Ich glaube sehr gerne was der Artikel sagt, wenn ich hier so diverse Meinungen lese.
Wenn ich daran denke wie viele Herren mir stolz erzählt haben wie beliebt sie bei den Damen seien, schließlich hätten sie schon eine Vasektomie. 🙈
Ich ziehe meine eigenen Schlüsse aus allem hier und trage weiterhin den Sicherheitsgurt und meine eigenen Schutzmaßnahmen.
Sicherheitsgurt und Helm sind gute Beispiele für einen üblichen Schutz wo abgewogen wurde zwischen einfacher Handhabung und großer Wirkung. Aber es ist - wie wir alle wissen - bei weitem kein 100 prozentiger Schutz. Aber wir fühlen uns gut damit. Trotz 3.000 Toter jedes Jahr (vor Corona).
Bei Sex will aber so mancher den 100 prozentigen Schutz und dennoch Spaß haben. Wie soll das gehen? Beim Autofahren würde das bedeuten: Überrollbügel einbauen, Helm aufziehen, Geschwindigkeit auf 5 km/h drosseln und nachts jemanden mit der roten Lampe voraus gehen lassen? Motorrad brauchen wir nicht weiter erwähnen und das aktuell gehypte Fahrradfahren ist unverantwortlich lebensgefährlich. Aber in.
Man muss relativieren und das Restrisiko in Kauf nehmen. Es geht nicht anders.
Bi-Männer und Schwule sind nicht per se problematisch. Aber viele von ihnen verhalten sich anders, als z.B. die hier besorgten Frauen. Das ist einfach statistisch so. Wer Sex mit ihnen ablehnt, reduziert schon alleine deshalb wesentlich sein STI-Risiko. Und das schreibe ich als bisexueller Mann, aber meine / unsere Vorgehensweise hatte ich ja schon beschrieben.
Aus dem Thread zu Affenpocken:
"Die Praxis zeigt, dass per 13.6. alle (!) 229 Fälle von Affenpocken in Deutschland auf erwachsene Männer entfielen. 0 Frauen, 0 Kinder."
Dass in Bezug auf HIV Männer, die mit Männern Sex haben, die am stärksten betroffene Gruppe ausmachen, ist seit 40 Jahren bekannt. Aber HIV halte ich gar nicht mehr für problematisch, weil tatsächlich Kondome davor wunderbar schützen. So wie auch PrEP oder PEP. Aber auch Tripper ist bei ihnen stark verbreitet.
Es hilft nicht, aus falsch verstandener Furcht vor Diskriminierung, dies nicht darzustellen. Es hilft der eigenen Risikowahrnehmung und der eigenen Strategie der Risikoreduzierung, diese Zahlen zu kennen.
Es ist im Grunde wie die Frage, ob ich bei einer bakteriellen Infektion einfach ein Breitbandantibiotikum nehme oder ein zielgerichtetes auf wenige, aber den richtigen Erreger einschließendes Antibiotikum verwende. Letzteres ist intelligenter.
Fazit: Ja, die Wahl des Sexpartners macht einen wesentlichen Teil der Risikosteuerung aus. Möchte ich wahllos mit jedem Sex haben, z.B. weil mich nicht interessiert, wer das gerade ist, weil es nicht um die Person, sondern rein um den Sex geht, etc., muss ich grundsätzlich einen höheren Schutz vornehmen, als wenn ich sicher bin, dass von dieser Person, die ich kenne und der ich aus gutem Grund vertraue, keine Gefahr in Bezug auf STIs ausgeht.