Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Geschichte der O
2639 Mitglieder
zur Gruppe
Kopfkino
1590 Mitglieder
zum Thema
1. Besuch im Swingerclub. Irgendwo in Bayern.3
Wir bei beide, ich M 37 und meine süße 35 haben uns jetzt dazu…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Der Club

*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

Ich mag ja Analogien *g*
Ich liebe deinen Humor. Und natürlich Onkel Herbert.
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
Kapitel 1 „Na, auch hier?“

Veronika sitzt gedankenversunken am Tresen, sie hängt schon seit einer Weile im Club herum. Sie ist eine dralle Mitdreißigerin mit langen blonden Haaren und trägt eine schwarze Korsage, die ihre üppigen Rundungen angenehm betont. Ihr schwarzer Slip sitzt perfekt, die benetzstrumpfhosten wohlgeformten Beine enden angenehm stimmig an den gepflegten Füßen, welche in perfekt polierten High Heels stecken. Ihre Sitzposition ist lässig, leicht nach hinten gelehnt, die Beine übereinandergeschlagen. Sie checkt ihren Steckbrief. Die meisten Clubgäste haben einen. Diese sind im Eingangsbereich des Clubs aufgehängt. Das ist ganz praktisch, denn auf diese Weise kann man im Vorfeld deutlich machen, was man sucht und erspart sich somit peinliche Gespräche. Die Gestaltung dieser Steckbriefe ist dem Clubmitglied selbst überlassen, man kann Fotos drankleben, seine Vorlieben und NoGo’s auflisten, seine sexuelle Orientierung angeben und etwas in eigenen Worten über sich schreiben. Veronika lässt ihren Blick noch einmal über den Steckbrief schweifen:

„Suche Männer meines Alters, max. 2 Jahre rauf oder runter… bin lebenslustiger Single und liebe Sex in allen Facetten… suche keine Männer in Beziehungen… keine Paare…. bitte nur Nichtraucher… stehe auf gepflegt, sportlich und Muskeln… gehe gerne in Swingerclubs… möchte auch interessante Gespräche führen können… Harter Sex“

Sie schreckt hoch, als plötzlich eine dunkle, verhüllte Gestalt vor ihr steht. „Na, auch hier?“ hört sie es unter der schwarzen Hülle hervorwispern. Sie ist nicht sicher was sie sagen soll und versucht ihn zu ignorieren. Veronika dreht sich wieder zur Theke und nippt an ihrem Cocktail. Die dunkle Gestalt tritt nervös von einem Fuß auf den anderen und räuspert sich. „Was machst Du gerade?“ will die zaghafte Männerstimme von ihr wissen. „Ist das sein Ernst?“ fragt sie sich selbst. Veronika überlegt, sie möchte nicht unhöflich sein und vielleicht hat er ja einen Grund warum er sich diese seltsame Decke übergeworfen hat. Er scheint auch recht neu zu sein, jedenfalls hat sie ihn noch nie im Club gesehen. „Du ich sitze gerade hier an der Theke und trinke einen Cocktail“, lächelt sie ihn verunsichert an. Für einen Moment bleibt das seltsame Wesen starr, lässt sich aber doch zu einem „Cool, hehe“ hinreißen. Es entsteht eine kurze peinliche Stille. „Ich mag Deine Augen!“, stammelt das Wesen, während es die ganze Zeit auf ihr ausladendes Dekolletee zu schielen scheint. „Danke für das liebe Kompliment“, gibt sie – eben jene Augen verdrehend – zurück.

Die ganze Situation ist ihr nicht neu, im Club passieren viele seltsame Dinge. Eigentlich müsste sie es mittlerweile besser wissen, doch sie will nicht arschig wirken. An manchen Abenden wird sie von dutzenden Leuten angesprochen, meist, wenn sie in einem der Themenzimmer unterwegs war um mitzudiskutieren, oder wenn sie ein neues Bild von sich in der Galerie aufhängt. Am Anfang war es ganz schlimm, da wurde sie regelrecht umschwärmt und kam in dem Gedränge gar nicht mehr dazu, allen zu antworten, was jene dann teils schnippisch kommentierten. Heute ist jedoch nicht ganz so viel los. Veronika nimmt noch einen Schluck und schaut den anderen Gästen bei ihrem Treiben zu.

Die dunkle Figur steht immer noch neben ihr. „Gerne“, stammelt er, „hab ich wirklich gern gemacht, also man sieht selten so schöne Augen hier, wirklich, finde ich ganz toll!“ Na toll, jetzt kommt er noch ins Plaudern, denkt sie. Irgendwie ahnt sie was als Nächstes kommen würde. „Ich ähm, ich würde gerne mehr von Dir sehen, hihi“, fährt das Wesen fort. „Ich zeige den Leuten eigentlich nur das was auch in der Galerie von mir hängt“, antwortet Veronika höflich, „wie siehst Du denn eigentlich aus unter Deiner Kutte?“ Wieder wird die Gestalt nervös und fängt an zu stammeln: „Naja aus beruflichen Gründen kann ich es mir nicht erlauben dass ich hier erkannt werde, aber ich bin wirklich tageslichttauglich und gepflegt.“ Erst jetzt fällt Veronika der Nikotingeruch auf, den das Wesen umschwebt. „Wie alt bist Du denn?“ fragt sie ihn. „48, aber ich sehe nicht so aus!“ Stimmt, so sieht er nicht aus, er sieht nämlich nach überhaupt nichts aus außer nach schwarzem Filz. Wieder Stille.

Nach einer Weile fängt die Gestalt wieder an zu sprechen: „Also was meinst Du?“ Irritiert schaut Veronika ihn an: „Mein ich was?“ „Zeigst Du mir mehr von Dir? Ich finde Dich extrem heiß!“ Sie unterdrückt einen Anflug von Ärger und entgegnet betont höflich: „Du, ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen voneinander, Du bist eigentlich nicht der Typ, den ich hier suche. Vielleicht liest Du nochmal meinen Steckbrief.“ Unter der dunklen Hülle ertönen ein verächtliches Schnauben und eine etwas gereizte Antwort: „Doch hab ich gelesen, aber das sind ja eher so grobe Vorstellungen, wenn Du mich erstmal richtig kennenlernst wirst Du mich mögen, also ich stehe jedenfalls voll auf Dich und ich mein, Swingerclub und so, Du brauchst es doch bestimmt mal heftig, oder?“ Das ist der Moment auf den sie irgendwie gewartet hatte. „Nein, da antwortest Du jetzt nicht drauf“, sagt sie zu sich selbst. Im Publikum entdeckt Veronika ein bekanntes Gesicht und winkt grüßend, der adrette Herr lächelt und prostet ihr zu. Sie spürt ein tippen auf der Schulter. „Hallo, wir unterhalten uns doch hier gerade!“ Die schwarze Gestalt scheint eifersüchtig zu sein und wirkt zunehmend giftig. „Du sage mal“, hebt Veronika an, „ich weiß nicht wer Du bist, ich weiß nicht wie Du aussiehst und ich finde das gerade sehr unhöflich von Dir!“ Verdutzt hält das Filzwesen inne. „Also ich kann Dir gerne zeigen wie ich aussehe.“ Noch bevor Veronika etwas entgegnen kann, zieht die schwarze Gestalt plötzlich die Kutte hoch und entblößt sich bis zur Höhe seines haarigen Schmerbauchs. Plötzlich riecht es nach überfülltem Aschenbecher, kaltem Zigarettenrauch, biersaurem Atem, Socken und einem Quentchen Verwesung. Das speckige Schambein hebt sich haarlos von den übrigen Körperstellen ab und ist mit roten Punkten übersäht. Ihr wird speiübel. „So und jetzt Du!“, triumphiert die Gestalt.

Veronika drückt wütend auf den Alarmbutton unterm Tresen. Sie hätte es wissen müssen, denkt sie. Der herbeigerufene Sicherheitsmann wirft routiniert einen blauen Müllsack über das müffelnde Etwas und trägt es vor die Tür. Von außen bollert es gegen die Scheibe und schimpft auf die Weiber, die sich zu fein seien, Kerle wie ihn nur verarschen würden und überhaupt mal einen richtigen Mann bräuchten, der ihnen zeige wo der Opa den Most holt. Die zeternde Gestalt erntet lauten Zuspruch und tosenden Applaus von der grauen Masse mit platten Nasen um sie herum.

Nach einer kleinen Weile beruhigt sich Veronika, ihr Drink ist leer. Ein paar Stühle weiter entdeckt sie einen sportlichen jungen Mann. Verführerisch bewegt sie sich auf ihn zu und lächelt ihn sinnlich an: „Na, auch hier?“
********dTon Paar
131 Beiträge
Kleine Episoden veröffentlichen? Das klingt nach großem...So mind noch 6 Teile, oder so?
Warte sehr gerne auf Fortsetzung *knicks*
Genau mein Humor *haumichwech*
****_71 Frau
1.627 Beiträge
Danke für meine gelachten Tränen! *haumichwech*
*****tta Frau
1.134 Beiträge
Klingt sehr authentisch... räusper

Danke für die literarische Aufbereitung *ggg*
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
Kapitel 2 „Die Podiumsdiskussion“

Die Themenräume des Clubs verteilen sich labyrinthisch über das gesamte Gebäude, ein jeder kann sich einen dieser Räume mieten um Fragen an das Publikum zu stellen, Erfahrungen auszutauschen, Thesen und Themen zu diskutieren, oder sich mal subtil, mal stumpf, mal passiv aggressiv selbst zur Schau zur stellen. Auf den Fluren vor den Räumlichkeiten tummeln sich Menschen jeglicher Couleur, hier und da schleppen Security-Mitarbeiter Bretter und Nägel herbei, um Türen zu verriegeln. Der eine oder andere trägt einen zappelnden blauen Müllsack nach draußen.

Vor einer kleinen Weile hat Horst-Günther alias „DungeonMaster_ofTheRealm“ Raum 8839 unter dem Titel „Suche fiese Ideen für meine Sub“ angemeldet. Er ist nun dabei, die Themenbeschreibung an die Türe zu heften, um interessierte Leute zu dieser Diskussion einzuladen. Die Themenbeschreibung deckt sich in der Regel mit der Eröffnungsrede vorn am Podium. In dem dunkelgrau gestrichenen Raum ohne Fenster (aber mit roten Streifen) sitzen bereits ein paar Zuschauer. Da unterscheidet sich der Club kaum von einem Mittwochvormittag beim Amtsgericht Oer-Erkenschwick, in einigen Sälen sitzen die immer gleichen Gesichter, um sich an dem Streit und den Schicksalen Anderer zu reiben. Im Gegensatz zum Amtsgericht, ist im Club jedoch Popcorn erlaubt, was man nicht zuletzt daran erkennt, dass in allen Gängen und Ecken emsige kleine Kobolde mit großen Kiepen voller Popcorn herumstehen und ihre Ware feilbieten.

Horst-Günther tritt bedeutungsschwanger ans Podium. In der Dunkelheit des Raums kann man sein Gesicht nicht sehen, eigentlich sieht man vom ihm nur die schwarz belederten Hände, die verunsichert mit einer recht billigen Gerte aus dem Erotikdiscounter herumspielen. Mit seinem Steckbrief hat er sich richtig Mühe gegeben, findet er. Die Fotos mit Schwarz-Weiß-Filter lassen ihn richtig dominant wirken und außerdem erkennt so niemand, dass die Hand auf dem Bild mit der devoten jungen Dame gar nicht seine ist. Jenes Bild ist sowieso nur als Platzhalter gedacht, bis er „die Richtige“ findet.

Er hatte damals bei seiner ersten – und einzigen – Session zwar auch Bilder gemacht, aber selbst mit dem raffiniertesten Fotofilter war ihm Ulla einfach nur peinlich gewesen. Immerhin ist er der Kerkermeister des Reiches, nicht der Frittenmeister von „Achim’s Stüber‘l“ (sic!), wo er Ulla eines Abends kennengelernt hatte. Sie waren seinerzeit zu fortgeschrittener Stunde an der Theke ins Plaudern geraten, als sie ihm mit verklärtem Blick ins Ohr lallte, dass sie gern mal kräftig einen auf den Arsch kriegen würde. Ihr Atem roch damals nach dem Leichenkeller einer Zahnklinik, der mit viel zu viel Desinfektionsmittel gereinigt wurde. Dennoch nutzte Horst-Günther die Gunst der Stunde und führte Ulla gekonnt in die dunkle Welt des BDSM ein, wenngleich er mehr damit beschäftigt war, seinen Würgereiz zu unterdrücken. Immerhin war Ulla experimentierfreudig gewesen, nicht so wie sein frigider Ehekarpfen Anneliese.

Diese Gedanken beiseite schiebend, tritt HoGü ans Mikrofon, räuspert sich und hebt zur Eröffnungsrede an: „Guten Tag, ich bin ein mittlerweile sehr erfahrener Dom und durfte schon einige Ladies erziehen. Eine Mischung aus harter Hand und väterlicher Güte ist mir dabei sehr wichtig. Bisher hat sich zumindest keine beschwert, hehe. Trotz meiner langen Erfahrung, lerne ich gerne noch dazu, daher frage ich mal die anderen Herren in die Runde, welche Ideen es noch gibt, seine Sub ordentlich zu bespielen. Natürlich darf sich auch eine devote Frau zu Wort melden. In dem Zusammenhang möchte ich auch gerne auf mein aktuelles Dategesuch hinweisen, ich bin immer auf der Suche nach jungen devoten Ladies, die sich nach der strengen Hand eines erfahrenen Herrn sehnen. Aus Gründen der Diskretion bin ich leider nicht besuchbar, daher wäre es schön, wenn wir uns bei Dir treffen könnten. Ich führe Dich auch gerne online an meine Erziehung heran, eine ständige Verfügbarkeit von Dir vorausgesetzt. Dominante Grüße, DungeonMaster_ofTheRealm!“

In Sekundenbruchteilen füllt sich die vordere Sitzreihe mit Zaungästen, die Popcornkobolde wittern ein gutes Geschäft und postieren sich sichtbar am Eingang. Einige Zuhörer tuscheln aufgeregt miteinander und kichern. Eine attraktive Dame mit schwarzer Gesichtsmaske tritt ans Mikrofon im Publikum, ihre Arme und ihr Oberkörper sind kunstvoll mit Hanfseilen gefesselt, weswegen sie Mühe hat, die Höhe des Mikrofons einzustellen. „Hallo, leider gibt Deine Eingangsrede nicht so viel darüber her, welche Erfahrungen Du bereits gemacht hast und was Du mit ‚fiesen Ideen‘ meinst. Wenn Du schon mehrere Subs hattest, solltest Du eigentlich wissen, was diese mögen oder hassen. Geht es Dir schlicht darum, eine Frau – Zitat – ‚ordentlich zu bespielen‘, dann musst Du mit Deiner Partnerin zusammen einen Konsens finden, was zwischen Euch geht und was nicht geht. Ich kenne Dich nicht und kann daher nichts über Deine Person sagen, aber so wie sich das für mich anhört, hast Du nicht so die großen Erfahrungen, was ja auch nicht schlimm ist, nur sollte man das offen kommunizieren. Liebe Grüße ShybariBunny83.“ Die junge Dame beendet ihren Wortbeitrag mit einem sehr charmanten und wohlwollenden Lächeln und bekommt auf dem Rückweg zu ihrem Platz ein paar Drücker von anderen Zuhörern.

Kerkermeister Horst ist verzückt von dem Knotenmädchen und checkt sogleich ihren Steckbrief. Sie scheint ihm sehr zugetan zu sein, denkt er und die Eisverkäufer laufen sich in seinem Kopfkino schon mal warm. Doch jäh wird er aus seinen Träumen gerissen. Irgendwo aus dem Publikum hört er lautes Schimpfen, er kann jedoch nicht genau lokalisieren woher es kommt. „DungeonMaster, das ich nicht lache, wer wirklich dominant ist, muss sich nicht hinter solchen Namen verstecken oder mit jedem Wort erwähnen, dass er dominant ist. Du erfüllst echt alle Klischees eines DummDoms, wenn der ‚Herr‘ doch so erfahren ist, wieso lässt er sich dann zu uns Unwürdigen herab und bittet um Ideen?“ Horst-Günther wird wütend, wie kann es jemand wagen, seine Männlichkeit und Dominanz auf so infame Weise infrage zu stellen? Zitternd vor Wut will er zurück aufs Podium, doch inzwischen hat sich ein anderer Zuhörer in die Diskussion eingeschaltet. „Lieber Kräkelmeister!“, haucht ein recht selbstbewusster Herr mit lässig offenem Hemd süffisant ins Mikro, „Ein kleiner Tipp von Mann zu…. Dir. Dein Einstieg hier war schon zum Scheitern verurteilt, zumal das hier nicht der Bereich für Dategesuche ist. Natürlich ist es legitim, hier nach Ideen und Erfahrungen zu fragen, doch ehrlich, Dein Framing ist nicht gerade das intelligenteste. Ich schlage vor, Du besuchst mal einen der zahlreichen Stammtische, lernst echte Menschen im wahren Leben kennen und erweiterst auf diese Weise Deinen Horizont. Cheerio, HeDOMism_HH.“ Aus der ersten Reihe ertönen verzückte Rufe: „Kräkelmeister, ich roll mich ein!“ „Kräkelmeister, Leberkleister, darauf noch ein Jägermeister!“ Horst-Günther schnappt nach Luft, so hat er sich diese Diskussion nicht vorgestellt. Was glauben die hier eigentlich alle wer sie sind? Wissen die denn nicht, was für ein beschissenes Leben er führt? Er, der immer für sein Eheweib da war, die ihn dennoch seit der Geburt ihres Sohnes 1983 sexuell in der Luft hängen lässt! Dafür zahlt er also Steuern? Und Clubbeitrag? Diese Welt ist undankbar! Er tritt wütend aufs Podium und schnaubt: „Ja ja, es ist schon ganz schön mutig, mich aus der Anonymität zu beleidigen, das Verhalten ist so albern und lächerlich, dass ich echt überhaupt keine Mühe darauf verschwende, auf so einen Mist zu antworten. Wirklich, dafür ist mir die Lebenszeit zu schade. Und jedes Wort und jeder Atemzug wäre da reinste Verschwendung, haha!“ Die Plastikgerte in seiner Hand zerbricht fast unter seinen nervösen Händen, Horst-Günther fährt fort: „Und was Dich angeht HeDUMMismus oder wie Du heißt, haha, Du kannst Dir Dein Psychologengeschwätz sonst wo hinstecken, mir hier einfach Framing zu unterstellen ist auch nicht gerade das intellenteste!“ HoGü hält kurz inne und besinnt sich, nicht die Fassung zu verlieren. Mit süßer Stimme fährt er fort: „Vielen lieben Dank ShybariBunny83, wenigstens gibt es hier noch schöne Subs die wissen, was sich gehört hihi. Du ich habe einiges an Erfahrungen, aber ich lasse das nicht so raushängen. Mit ‚fiesen Ideen‘ meine ich natürlich bestimmte Techniken, mit der ich meine Sub angemessen bestrafen kann, womit wirst Du denn gerne bestraft? Du kannst mir sehr gerne auch einen Zettel zustecken, zwinker zwinker, oder ich schicke Dir einen Bewerbungsbogen zu, den Du mir ausfüllen kannst. Na und mit bespielen meine ich halt bespielen… Alles was man so macht wenn meine Sklavin gefesselt und geknebelt auf meinem Bett liegt, haha.“ Das Murmeln und Tratschen in der ersten Reihe wird immer lauter, immer mehr Popcorntüten wandern durch die Stuhlreihen. Hier und da bricht schallendes Gelächter aus.

Ein Dekolletee mit Silberkette kämpft sich seinen Weg durch den immer voller werdenden Raum zum Mikrofon: „Mein lieber Themeneröffner, nicht nur hier, auch in anderen Themenräumen in der Vergangenheit, haben immer wieder Clubbesucher inklusive mir versucht, Dir vernünftige Antworten auf Deine Fragen zu geben. Leider druckst Du immer nur herum und scheinst nicht zu wissen, was Du eigentlich willst. Mit Phrasen wie ‚fiese Ideen für meine Sub‘ oder ‚ordentlich bespielen‘ erweckst Du nicht gerade Vertrauen und ich hoffe wirklich, dass bisher keine Deiner Damen einen Schaden davongetragen hat, wenn es denn überhaupt welche gab! Ich möchte mir auf jeden Fall nicht vorstellen, was in einer Person vorgeht, die gefesselt und geknebelt auf Deinem Bett liegt und nicht weiß, wie Du mit ihr umgehen sollst. Da muss man extrem vorsichtig sein, dass das nicht schon fast in Richtung Missbrauch geht! Ich hoffe sehr, dass Du mal irgendwann Einsicht zeigst, Gruß von WeichUndAnmutig.“ Ausgerechnet DIE Schlampe, denkt HoGü bei sich. Er hatte vor einer Weile mal private Nachrichten mit WeichUndAnmutig ausgetauscht, doch egal wie sehr er sich auch verbog, sie ließ ihn einfach zappeln. Immer wieder bedrängte sie ihn, ihr doch mal ein Gesichtsbild zu schicken, was bildete die sich ein? Als wenn er ihr in irgendeiner Form was schuldig wäre. Wahrscheinlich ist die Alte nicht mal devot und will einfach nur Typen verarschen. Bevor er etwas erwidern konnte, pflügte ein Muskelberg mit Ketten in den Händen durch den Mittelgang und zerquetschte dabei regungslos einen Popcornkobold unter seinen mächtigen, eisenbeschlagenen Stiefeln. Mit zugegebenermaßen etwas zu heller Stimme für seine Erscheinung fing der Berg an zu sprechen: „Die Schlaghand zum Gruße, ich bin EisenDom_32cm. Zuerst einmal möchte ich doch alle weichgespülten Möchtegernmänner und Subimitationen in diesem Raume bitten, einfach mal die Fresse zu halten, wenn Ihr keine Ahnung von der Materie habt! BDSM lebt nun mal von Zwang und Gewalt wenn man es RICHTIG auslebt, genau DAS macht richtig devote Schlampen nämlich geil! DungeonMaster_ofTheRealm hat hier nach Techniken gefragt, um sein Repertoire zu erweitern, im Gegensatz zu den meisten hier will er nämlich noch dazulernen! Wenn das den Baumkuschlern und Körnerfressern nicht in ihre plüschweiche 50-shades-of-grey-Welt passt, dann geht lieber in die Schmusegruppe und lasst die echten Männer spielen!“

Endlich ein Fürsprecher, dachte Horst-Günther triumphierend. „Na da haben sich ja zwei gefunden!“ quietscht eine vergnügte Stimme popcornmampfend. Aus den Lautsprechern ertönt abermals die sanfte Stimme von ShybariBunny83: „Kerkermeister… Ich bin vor allem eine selbstständige Frau und keine ‚Sub die weiß was sich gehört‘, insofern kannst Du Dir Deine unverschämten Privatnachrichten an mich auch sparen, ich fülle weder irgendwelche Bewerbungen von Dir aus, noch zeige ich Dir Nacktbilder von mir, ist das klar?“ „ABER DU BIST DEVOT!“, schreit Horst-Günther sie an, „ODER LÜGST DU AUF DEINEM STECKBRIEF???“ Ein kurzer Alarmton lässt alle Menschen im Raum verstummen. „Achtung, hier spricht die Security, wir weisen freundlich darauf hin, dass Diskussionen im freundlichen und sachlichen Ton stattzufinden haben und dass keine Verweise auf die im Foyer aushängenden Steckbriefe in den Podiumsdiskussionen erlaubt sind, vielen Dank!“

„Jaja!“, meldet sich EisenDom_32cm abermals, „Wollen alle devot sein, aber wenn ein echter Kerl vor ihnen steht, alarmieren sie die Security, lebt weiter in Eurer rosa Scheinwelt, wenn eine Schlampe hier den Mumm hat, kann ich ihr gerne mal richtiges SM zeigen!“ „Was ist denn RICHTIGES SM?“, fragt eine bauchfreie Jeanshose aus dem Publikum. Der Muskelberg bekommt plötzlich eine hektische Quietschstimme: „Na auf jeden Fall nicht dieses Roger-Whittaker-Konzert hier, beim richtigen SM fließen Blut, Schweiß und Tränen!“ „Ja Deine eigenen Du Schwätzer!“, bellt jemand aus den hinteren Reihen. Im Raum herrscht nun ausgelassene Stimmung, die Kobolde kommen kaum mit den Snacks nach, überall wälzen sich laut lachende Menschen im Popcorn. Horst-Günther zittert am ganzen Leib, wedelt mit seiner Gerte und krächzt ins Pult: „Ihr solltet ein wenig mehr Respekt vor mir haben! Gerade Du, WeichUndAnmutig, bist das Paradebeispiel für Bigotterie, Dein Steckbrief ist voller Titten aber Du verarscht die Typen hier doch nur Du Fakenutte! Ihr unterfickten Weiber solltet alle mal einen ordentlichen…!“ Der Rest des Satzes wird von dem plötzlichen Stiefelgetrappel der Securitymitarbeiter verschluckt. Mehrere schwarze Muskelprotze mit Sonnenbrillen und Knöpfen in den Ohren stürmen den Raum. Sie haben Bretter, Nägel und blaue Müllsäcke dabei. Routiniert wird DungeonMaster_ofTheRealm eingetütet und verschnürt. Ein kurzer Jubel bricht aus der Menge, doch dieser schlägt um in Murren, als von hinten einige Security-Mitarbeiter mit großen Schneeschaufeln die Menschen aus dem Raum drängen. Raum 8839 ist verwüstet, zwischen Koboldleichen und Popcorn liegen zwei eisenbeschlagene Stiefel und ein zusammengeschrumpftes Muskelkostüm. Ein verstörtes kleines Männchen, nur mit Unterhose bekleidet, stiehlt sich verlegen auf den Gang und verschwindet im Trubel des Abends.

Fortsetzung folgt...
*********Mojo Paar
212 Beiträge
Sooooo herrlich. Die beste Beschreibung des Joyclubforums ever!
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.