Erst Beziehung - dann Sex?

Sie schreibt; auch wenn ich mich bereits vor dem 1. Sex in Jan verknallt hatte, habe ich unsere sexuelle Kompatibilität getestet.
Allerdings brauchte es da keinen vollendeten Akt.
Bei mir war es die Kompatibilität im Gespräch, gepaart mit gleichen Lebensansichten, der extra heraufbeschworene erste Kuss und sein Anfassen meines Körpers bei meiner ersten sexuellen Annäherung.

Ich habe quasi beim ersten Treffen diese "Checkliste" abgearbeitet, da ich äußerst ökonomisch mit meiner Zeit umgehe.

Ich wusste, was ich brauche und möchte und habe geschaut, ob er es mir geben kann. Jede weitere sexuelle Aktion konnte dann gemeinsam ausgebaut werden.

Ist aber bereits der sexuelle Reiz während des ersten Kusses verflogen, gibt es weder Sex noch eine Beziehung.

Wären wir auch im Leben unserer geöffneten Beziehung gänzlich unterschiedlich, wäre auf Dauer eine Beziehung undenkbar.

Ja, auch ich prüfe VOR einer festen Beziehung die sexuelle Kompatibilität. 💋

Es fragt sich doch ersteinmal wie Beziehung von dir definiert wird.

Da legt man ja nicht ein Zettelchen auf den Tisch worauf steht:

Willst du mit mir gehen?

Ja
Nein
Vielleicht.

Da muss schon etwas mehr passieren, damit ich sagen kann ja ich will/ habe eine Beziehung zu Demjenigen.
Verbundenheit, Vertrautheit, Anziehung, Humor, gleiche Wertvorstellungen, guter (Meinungs)austausch,,,etc.

Wenn das alles stimmt und ich dann beim Sex feststelle, dass er sexuell etwas unerfahren, linkisch oder sonst wie sich verhält und bei mir nicht gleich die richtigen Triggerpunkte findet, damit ich einen fulminanten Orgasmus habe, was soll daran schlecht sein? Wenn ich davon eine Beziehung abhängig mache, wäre ich wohl recht einfach gestrickt.
Sexualität ist immer eine Paarsache in meinen Augen... und dich darf sich entwickeln, Jeder kann lernen.

Wenn ich hier die Beiträge lese, dass offensichtlich kompatible Sexualität den Ausschlag zu einer Beziehung geben soll, bekomme ich das kalte Grausen.
Denn das wäre doch viel zu einseitig gedacht.... nicht mein Ding.
Es ist eher komisch, dass so viele in Beziehung lebende Personen hier Jahr für Jahr in den Foren vorjammern, dass ihr Sexleben alles andere als erfüllend ist und sie einen Ausgleich suchen.

Was läuft da falsch... frage für eine Freundin

Irgendwie gibt es kein küssen und fummeln mehr hat früher doch auch gereicht. Die Liebe auf den ersten fick ? dazu braucht es dann doch mehr.

@********in75 die Zeit ist scheinbar , zum großen Teil, vorbei….
Dabei kann das sehr schön und erotisch sein, den anderen besser kennen lernen, kleine Berührungen und das kribbeln….
Schade schade ☹️

beziehe mich mal auf den EP:

Doch du redest genau davon, Leute die erst in einer Beziehung Sex haben wollen tuen das eben gerade weil sie denken , dass sich das so gehört, weil man sonst mit den Emotionen zu sehr an der falschen Adresse hängt und sich deswegen nicht darauf einlassen kann.Sie brauchen das emotionale Gefühl von Sicherheit um es mit ihrem Verständniss zu vereinbaren.

Ich dachte auch ich kann erst Sex genießen, wenn ich die emotionale Komponente habe. Quark, geht auch so, wenn man ein bissl Zeit bekommt um sich drauf einzulassen und man nicht sofort loslegen muss. Geht nicht mit jedem, da manche sonst was wollen, aber so bin ich und deswegen bin ich sicher und ich wachse halt langsam, Stück für Stück.
Nachdem ersten mal rumstolpern und Aufregung haben wirds auch besser. Wenn die Leute interessant sind,dann ist auch Sex außerhalb/ohne der/die Beziehung ne Option, aber da kommts halt auf die Leute drauf an.

Generell brauche ich ein gewisses Interesse an der Person um was mit ihr anfangen zu können, aber ich brauch deswegen nicht danach eine Beziehung mit ihr,würde es aber vor einer Beziheung schon gerne wissen. Ich brauch Berührung, ich brauch Sex,ich brauch Leben und Aktivität, jemand der nich mithalten kann / en Stückchen des Weges nicht mitlaufen will, der kann sonstwo bleiben.

Man filtert so halt Leute und sollte das auch tun. Vor allem wenn man sich mehr öffnet und lernt worauf man wirklich Bock hat. Ich glaube kaum, das ab einem gewissen Punkt ein Mensch alle Aspekte der Bedürfnisse abdecken kann, aber en gewisser Teil mussdrinn sein.

ich habe den EP ganz anders verstanden und zwar so:
Lohnt es sich eine 'Beziehung' einzugehen ohne vorher den potentiellen Partner auf seine sexuellen Qualifikationen abgeklopft zu haben....

Wenn ich falsch liege, bitte ich um Berichtigung

Ich finde die ganze Fragestellung und was (für mich) dazu gehört super spannend.
Täglich habe ich unterschiedliche Ansätze und Erfahrungen.
Meine tatsächlich geführten Beziehungen verliefen fließend.

Seit ich Single bin habe ich mir vorgenommen, erst jemanden kennenzulernen und dann, wenn feststeht, dass es menschlich passt, sollte der Sex kommen. Warum? Ganz einfach, Sex kann ich überall haben und, wenn bestimmte Vorlieben nicht passen, kann man sich die ja woanders holen. Zudem dachte ich, Sex kann man ja auch währenddessen mit anderen ausüben. Wie gesagt ich dachte .
Dann war ich in der Situation und der Sex war super schlecht, also Pustekuchen.

Seit einiger Zeit habe ich nach bombastischem Sex eben auch das Herz mit dabei und haben meinen innerlichen Leitsatz "was passiert, passiert" ausgerollt. Man kann sowieso nicht vorhersagen, was sein wird und kann so viel entspannter mit neuen und aufregenden Gegebenheiten umgehen - zumindest geht es mir so.

Nein, ich halte nichts von dieser festgelegten Reihenfolge.
Genauso wenig halte ich aber von "lass uns erst ficken, bevor ich entscheide, ob wir eine Beziehung haben".

Für mich ist "Beziehung " im Sinne einer Partnerschaft mit dem Ziel ein Stück Lebensweg gemeinsam zu gehen, nichts, was ich sehr schnell eingehe.
Ich kann im Verlauf des kennenlernens zwar durchaus mit einem Mann gemeinsam feststellen, dass wir uns so etwas miteinander vorstellen können, und dann schauen wir halt weiter, wie wir uns miteinander fühlen und lernen uns näher kennen.
Natürlich brauche ich für diesen Weg auch eine sexuelle Anziehung und wenn die da ist, dann kommt man sich auch körperlich näher. Für mich ist das ein ganz natürlicher Teil des kennenlernens.
Die "Entscheidung ", dass man sich nun in einer Beziehung befindet, als von nun an als Liebespaar den Weg weitergehen will, kommt für mich erst deutlich später.

Ich bin auch an einer festen Beziehung interessiert. Habe es versucht mit Sex beim 1. Date, mit keinem Sex ...
Jetzt halte ich mich mit allem zurück und lass es auf mich zukommen.
Wie man es macht, macht man es eh falsch. Dann war eben der Richtige noch nicht dabei.

Dieses "erst Beziehung, dann Sex" scheint mir, nicht nur in der heutigen Zeit, eher ein Gedankenkonstrukt denn eine real existierende Tatsache zu sein.
Klar, es mag Leute geben, die so denken und mehr noch, so handeln, im wirklichen, echten Leben sind mir die aber nie untergekommen.
So wie hier schon jemand schrieb, auch vor hunderten, tausenden von Jahren gab es jede Menge Vorbeziehungssex, nur halt nicht ganz so offensichtlich wie das heute praktiziert wird.

Es soll eh jede/r so glücklich werden, wie sie/er meint, im Zweifel dann halt nicht mit mir, denn so ein Affentheater würde ich nicht mitspielen.

Bei meiner ersten Beziehung waren wir schon drei Monate zusammen, auch zärtlich im Unhang miteinander, und irgendwann war der richtige Moment für den ersten Sex.

Bei meiner zweiten Beziehung haben wir vier Monate gebraucht, um überhaupt erstmal Freunde zu werden, statt Feinde zu sein. Wir wurden über Nacht die engsten, besten, intimsten Freunde. Dass wir uns liebten und monatelang eine Beziehung führten, war uns nicht klar. Allen, die uns kannten, allerdings schon. Dann hatten wir unseren ersten Sex, und die Beziehung wurde schwierig, die Liebe aber immer intensiver.

Danach habe ich es so erlebt wie die meisten hier: bisschen daten, Sex, Beziehung.

Jetzt will ich es wieder wie früher: sich kennenlernen, Zeit miteinander verbringen, sich profund verlieben und intime Freunde werden. Und irgendwann kommt zum richtigen Zeitpunkt der Sex als emotional logisch letzter Schritt aufeinander zu. Der Sex kann dann nicht schlecht sein, weil man den Weg bis dahin sonst gar nicht zusammen gegangen wäre.

Alles unter einem halben Jahr bezeichne ich nicht als Beziehung. Solange möchte ich nicht warten, wobei es nicht einmal um die "Katze im Sack" geht, da ich das Zwischenmenschliche sowieso priorisiere, sondern um die beim Sex entstehende, intime Nähe welche mir fehlen würde.

Dieses überhaupt nicht kompatibel
Würde ja wegfallen wenn sie ihre Vorgehensweise ändert.
Und bei einer fifty fifty quote wäre das meine bevorzugte Option

Ich glaube nicht, dass das eindeutig ist, wass alles dazu gehört, um eine Beziehung zu führen.

In meiner Umgebung sehe ich nur Paare, die eine 'Beziehung' führen, die weit von den Vorstellungen, wie ich eine Beziehung führen möchte, entfernt sind.

Noch dazu kommt, dass diese Paare auch keinen gemeinsamen Sex mehr haben.

Als Beziehung/ Ehe/Partnerschaft bezeichne ich das nicht.
Doch jeder scheint den Jackpot seiner Bindungsdefinition irgendwo anders zu sehen.

Ich lese hier aber so einige Beiträge, in denen quasi eine jede Beziehung vom Sex abhängig gemacht wird, der allem anderen vorangestellt wird. Das wirkt dann doch ziemlich egoistisch auf mich.

Ich bin mir sicher, dass diese Menschen kaum glückliche, erfüllende Beziehungen führen (werden).

@********Snow hat es sehr schön ausgedrückt (in kein Premium-Mitglied und kann also den Like-Button nicht klicken):

Eine Reihenfolge festzulegen ist wohl eher Unfug. Dennoch glaube ich, dass ein Mindestmaß an Vertrauen bei mir wohl entscheidend ist, um überhaupt Sex zu haben.

Oder auch @*****nne:
"Eine Beziehung muss sich doch irgendwie erst entwickeln. Warum sollte die nicht mit Sex beginnen?"

(Ansonsten ist das hier ja mal eine schöne Diskussion, die sachlich ist, wie selten...)

Ich bin da seit einiger Zeit recht ambivalent unterwegs. Auf der einen Seite ist mir Sex in einer Beziehung wichtig, sodass ich durchaus zu Intimitäten in meinem Tempo bereit bin, auf der anderen Seite habe ich keine Nerven mehr dafür, mich weiter auf Männer sexuell einzulassen (und dabei auch Emotionen schon haben zu haben, mich verletzlich zu zeigen) und dann doch nur in der Fuckzone zu landen.

Hast Du nicht eben noch geschrieben, dass man darauf achten soll, dass "Bock" und "Zicke" zusammenfinden? Da würde ich tendenziell ja zustimmen, es gibt einfach Menschen, die mehr, und andere, die weniger Lust haben.

Und ich habe mich auch schon gefragt, ob Sex in einer Partnerschaft so wichtig ist. Also vor allem vor dem Hintergrund, dass - so zeigt es sich ja immer wieder - die Leidenschaft meist nach einiger Zeit sehr abnimmt.

Aber das ist ein anderes Thema. Hier im Joyclub sind wohl eher Menschen, die dem Thema Sex einen hohen Stellenwert einräumen. Daher wundert mich nun nicht, dass man das für eine Beziehung auch sehr wichtig findet.

Und es ist ja nunmal so: Sex ist eine sehr starke Triebfeder für viele Menschen. Damit muss man irgendwie einen Umgang finden.

Welchen Widerspruch siehst Du da?

Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass es sehr schlecht sein kann, wenn man den Sex beim Aufbau einer Beziehung außen vor lässt, wie es bei mir der Fall war.

Einerseits hätte es dann meine Ehe vielleicht nicht gegeben, die aber ansonsten ziemlich reibungslos und konfliktarm ist, andererseits hätte sich vielleicht etwas gleich Gutes gefunden, mit von Anfang an funktionierender Sexualität.

Hier haben aber einige Männer geschrieben, dass sie erst den Sex ausprobieren wollen, bevor sie eine Beziehung eingehen.

Das ist mir dann doch sehr ungeheuer, da in eine Beziehung alles andere zusammengenommen dann doch mehr als Sex ist und davon abgesehen, es wohl nun auch wirklich eher wenige Frauen gibt, die sich darauf einlassen würden.

Wenn sich der Sex an Anfang ergibt, dann halte ich es ja auch für ok, das aber als Mann unbedingt forcieren zu wollen ist mir zumindest unsympathisch, um es vorsichtig auszudrücken.