@**F: herzlichen Dank für den thread. Eine differenzierte Auseinadersetzung mit dem Thema ist wichtig!
Vor allem aber Dank für die Erwähnung der Seiten des Robert-Koch-Instituts. Die kannte ich noch nicht, dabei gehören sie definitiv zum Lesenswertesten, was ich seit langen zum Thema gesehen habe.
@*********tria: Das mit dem PCR-Test finde ich hoch spannend. Weisst Du mehr dadrüber? Kannst Du mir evtl. eine Literaturangabe dazu besorgen (z.b. aus'm Beipackzettel des Tests)?
@****nio: der Dr. Stefan Lanka wär ja fast witzig - wenn's nicht so gefährlich wär
Neu ist an seinen Aussagen aber nix, dass gab's schon vor 20 Jahren von Peter Duesberg. Eine ausführliche Stellungnahme zu den Thesen der sog. "Perth-Gruppe" (6 Seiten, PDF) kann von der RKI-Seite abgerufen werden.
Im FAQ zu AIDS wird erheblich kürzer dazu gesagt:
Seit vielen Jahren gibt es kleine Gruppen sog. AIDS-Kritiker, die einen Zusammenhang zwischen HIV und AIDS leugnen oder sogar die Existenz von HIV in Frage stellen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den von diesen Personengruppen vertretenen Thesen hat bereits Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre stattgefunden - mit dem Ergebnis, dass die vorgebrachten Einwände und Argumente wissenschaftlich haltlos sind.
Aus der (englischen) Stellungnahme zu den Thesen Duesbergs/Perth-Gruppe scheinen mir zwei Absätze besonders bemerkenswert, darum hier übersetzt:
Im letzten Jahr gab es eine lautstarke Zunahme von Behauptungen, dass AIDS nicht durch HIV verursacht wird und dass AIDS nicht ansteckend sei.
...
Heute hört eine neue Generation, einige selbst mit HIV infiziert, andere mit der Furcht, sich anzustecken und wieder andere mit unausgesprochenen politischen Zielen, die Geschichte der Leugner zum ersten Mal und viele fühlen sich davon angezogen. Vielen gibt sie Erleichterung von Ängsten die durch die Ansteckung ausgelöst werden, oder der Furcht, sich anzustecken. Für andere bestätigt sie den Glauben, das das Leben voller Verschwörungen ist und die Sicht der Mehrheit immer falsch liegt. Wieder andere sehen ihre politischen oder religiösen Ansichten dadurch gestützt und finden [in solchen Therorien] eine Rechtfertigung dafür, das Verhalten anderer anzuprangern, vor allem Drogenmißbrauch oder Sex zwischen Männern. Politisch interessierten bietet sie einen vernünftig erscheinenden Grund, die Verwendung öffentlicher Gelder für das Problem [z.B. AIDS Prävention] abzulehnen. Diese Mischung aus persönlichen und politischen Bedürftnissen bietet einen fruchtbaren Nährboden für die Ansichten der AIDS-Leugner, ganz gleich was die Forschung tatsächlich dazu sagt. Aber AIDS ist nicht einfach eine Sache der Politik oder des Glaubens. Es ist eine reale Krankheit, die bereits viele Opfer gefordert hat und Millionen weitere bedroht.
Nichts wäre besser als herauszufinden, dass HIV harmlos ist und das Schreckgespenst AIDS verschwunden. Aber Wunschdenken wird nicht dahin führen. Die Sicht der Leugner ist -abgestellt auf einer Verzerrung wissenschaftlicher Erkenntnis - fundamental gefährlich, denn sie bereitet den Boden für eine neue Welle von Ansteckungen und Todesfällen.
Auch wenn eine "Welle" neuer Infektionen (noch) nicht zu beobachten ist, zeigen wieder ansteigende Zahlen der Neuinfektion, dass die Befürchtung berechtigt ist. Auch darum sollte mensch sich der Verharmlosung, aber auch der übertriebenen Angst vor HIV/AIDS entgegenstellen.
wer lesen kann ist klar im Vorteil