Bei mir ist es so: Es gibt Sachen, die will ich, so richtig von ganzem Herzen. Sie tun mir gut, sie fühlen sich immer toll an, ich habe da immer wieder Lust drauf. Und selbst, wenn ich Mal keine habe, sobald sie dann passieren, kommt auch die Lust darauf zurück. Das sind bei mir aber gar nicht so viele Dinge, zumindest, wenn man sie mit dem ganzen anderen Rest vergleicht, der nicht in diese Kategorie fällt.
Dann gibt es Dinge, wenn ich die erleben müsste, dann würde es mir extrem schlecht gehen oder ich würde die zufügende Person hassen oder beides. Die stehen auf meiner Tabu-Liste.
Zusätzlich gibt es noch Dinge, die auch auf meiner Tabu-Liste stehen, zu denen man mich aber mit viel, sehr viel Arbeit bekommen kann. So wie Milchzähne, die vielleicht noch ausfallen können. Die Dinge auf der Tabu-Liste sind aber auch, im Vergleich zum ganzen Rest, sehr wenig.
Und schließlich gibt es dann noch den ganzen großen Rest. All die vielen verschiedenen Dinge, die:
• ich manchmal mag und manchmal nicht
• ich mag, wenn sie in einem bestimmten Kontext oder mit bestimmten Worten oder bestimmten Personen passieren und sonst nicht
• auf die ich keine Lust habe, die ich aber nicht so schlimm finde, dass ich sie dem anderen zuliebe nicht tun würde
• die mir einfach egal sind, weil sie sich weder schlimm noch gut anfühlen, sondern einfach irgendwie dazwischen oder neutral halt.
• Sachen, die ich normalerweise nicht mag, aber ganz selten doch gut finde.
• Sachen, die ich nicht mag, die aber nötig sind
Aus dieser ganzen, riesigen Masse an Möglichkeiten von Dingen, die nicht tabu sind, mich aber auch nicht befriedigen, kann man doch sehr gut eine Strafe auswählen, die eben nicht gewollt, da nicht befriedigend, ist, aber eben auch nicht so schlimm, dass ein Tabu berührt werden müsste.
Und wozu das ganze? Warum dann etwas tun, was nicht befriedigend ist?
Das fällt für mich in die Kategorie "mag ich nicht, ist aber nötig", genau wie spülen, Backofen schrubben, Fitnesstraining und ähnliches, das man tut, weil man das Ergebnis haben möchte: einen sauberen Backofen, sauberes Geschirr, einen fitten Körper oder eben ein für die Herrschaft angemessenes Verhalten.
Bin ich glücklich und zufrieden, wenn ich gespült habe? Nein, aber ich habe wieder sauberes Geschirr zum Essen und Trinken. Und das sorgt dann dafür, dass ich zumindest nicht unzufrieden bin, weil das ganze Geschirr dreckig ist.
Bin ich glücklich und zufrieden, wenn ich eine Strafe bekomme? Nein, aber die Strafe sorgt dafür, dass ich für meinen Fehler büßen kann und damit die Situation wieder bereinigt ist und ich und die Herrschaft nicht mehr unzufrieden sein müssen, weil wir eine "dreckige" Situation haben.
Strafen sind nicht gewollt für mich, aber notwendig.
Es gibt auch Menschen, die lieben es, zu spülen. Aber auch diese Menschen werden Dinge haben, die sie tun, weil sie notwendig sind und weil das Ergebnis gewollt ist, nicht, weil die Handlung an sich gewollt wird. Steuererklärung, verstopften Abfluss reinigen, ein Geschenk für die "geliebte" Schwiegermutter kaufen oder für Tante Hetty.