Wie können Strafen Bestrafung sein, wenn sie gewollt sind?

Also ich ignoriere mal alle Beiträge bis hier hin und gehe zur allgemeinen Entspannung mal wieder auf den Ursprung zurück:

Ja, wenn "Strafen" so eingesetzt werden, dass sie allen gefallen, dann kann dahinter ein nettes Rollenspiel stecken. So nach dem Motto "Sub reizt, weil sie Bock hat, Dom reagiert, weil er Bock hat" alle sind glücklich. Ist doch prima. Keine wirkliche Strafe, aber prima.

Um Strafen auszuführen bedarf es keinesfalls das Übertreten eines Tabus! Vergleich mit der vorgenannten Situation: Maso-Sub reizt.... und reizt.... und Dom sagt irgendwann "heute keine Haue. Bring mir einen Tee (oder Whisky, oder was auch immer), stell Dich in die Ecke und sprich nicht mehr. Fernsehen und Handy fällt für heute auch aus. Sei froh, dass Du mit mir im gleichen Raum sein darfst.
An dem Punkt stellt sich heraus, ob man eine Brat im Haus hat oder eine Sub.
Und ob Dom wirklich stark genug ist.

Was ich definitiv unterschreiben würde: Auch bei dem zutiefst maso hängt es immer vom Setting ab. Kaum einer wird Zahnschmerzen oder Zehen anstoßen geil finden. Auch Schmerzen können bei einem Maso zur Strafe werden, wenn es nicht erotisiert werden kann, wenn die Stimmung entsprechend ist. Bei mir braucht es dann auch viel weniger Intensität als in anderen Situationen. Da kann ich plötzlich nichts mehr ertragen. Was es für einen Sadisten dann umso lustiger macht Also zumindest einer sollte immer Spaß an der Sache haben.


Was ich ganz persönlich völlig absurd empfinde ist, wenn Dom komische Aufgaben stellt, die nicht zu erfüllen sind, um mich "strafen" zu dürfen. Also um eigentlich das zu leben worauf wir beide Lust haben. Für mich braucht es keine "Ausreden" von wegen "ich musste Dich ja bestrafen". Neee, bitte da etwas Willkür. Und einfach machen, wenn es für beide geil sein soll.


Ob das jetzt erzieherische Effekte hat oder nicht, ob man sich die wünscht, ... das hängt von einem selbst und der Beziehung ab, die man führt oder führen möchte. Das einzige was wichtig ist, ist ein passender Partner. Und da ist die Welt, selbst wenn man es nur auf BDSM beschränkt, so bunt.

Sich zu verändern schon, aber wenn es mal ein fertiger eigenverantwortlich denkender Mensch ist kann er das nur selber tun, das kann kein anderer formen. Nicht mal professionelle Therapeuten schaffen es an Menschen nachhaltig rumzumanipulieren die das nicht bewusst mitgehen.

Meine Beobachtung geht dahin, daß solches "Formen" in fast allen Fällen nur dazu führt, daß der andere sich verbiegt, aber das schnalzt dann irgendwann, gerne im unpassendsten Moment, wieder zurück.

Erziehung und dergleichen ist daher in meinen Augen wirklich nur ein Spiel, Brainfuck. Wer drauf steht kann dem natürlich gerade deswegen viel abgewinnen, denn BDSM findet zu 90% im Kopf statt.

Dieses "formen" und "erziehen" hat für mich persönlich einen sehr negativen Beigeschmack. Finde ich jemanden mit dem ich eine Beziehung beginne bedeutet das ja, daß ich den Menschen schätze wie er ist, mit seinen Fehlern und Eigenschaften, auch den negativen. Warum. Sollte ich da etwas formen wollen.
Wenn mich jemand erziehen oder formsn will habe ich den Eindruck er schätzt mich nicht wie ich bin, das wäre für mich ein Beziehungskiller.

Vielleicht nennen wir es einfach Entwicklung? Mit einem Partner. oder anderen Erfahrungen die man so sammelt ... und nicht Erziehung.

Meine Sub hat ihren Mund auch zum Reden, wenn Ihr das Fell juckt oder ich es tatsächlich übersehen habe ihr Maso-Tierchen zu füttern, kann sie es sagen. Es bedarf also keiner Spielchen, die meine Vorstellungen von Intelligenz beleidigen würden.

Sie möchte meine Sub sein, dann sollte sie sich auch so benehmen oder einfach gehen - passt dann nicht mit uns, weder in der Beziehung noch im BDSM. Da ich mehr Vergangenheit als Zukunft habe, kann ich niemanden in meinem Leben tolerieren, der mein BDSM mit einem Kasperletheater verwechselt.

Das ganze BDSM ist doch vollumfänglich von beiden gewollt. Und ja, in letzter Konsequenz eben auch die Strafen und auch die vermeintlich unangenehmen.

Strafe ist für mich innerhalb unserer Erotik nur ein Begriff dessen was zwischen uns passieren kann. Ich würde es vielleicht „Luststrafe“ benennen. Bekomme ich eine Ohrfeige weil ich Zuviel Lust zeige, heizt es uns noch mehr an 😉 Ohrfeigen machen mich ziemlich an. Es hat für mich mehr als nur einen Symbolcharakter.
Aber es wurde schon viel gesagt was meine Empfinden spiegelt.

Ich möchte dir danken, dass du es klar gestellt hast. So, wie du es in den nachfolgenden Beiträgen gesagt hast, habe ich kein Problem damit.
Für mich hatte dein erster Beitrag eben durchaus was von "sich in eine Messe setzen und laut zu seinem Nachbarn sagen, dass man das, was gerade geschieht als Kasperletheater empfindet."
Zudem war ich da auch in Diskutierlaune und habe das noch mehr auf mich bezogen, als ich es sonst getan hätte.

Dass du es für dich persönlich nicht magst und brauchst und dir selber komisch dabei vorkommen würdest, kann ich gut nachvollziehen. Geht mir bei so vielen Sachen so.

Ich gestehe (und hoffe, meine Herrin liest es nicht), für mich selber brauche ich das mit den Strafen auch nicht. Aber es ist ihr wichtig, deshalb ist es mir wichtig.

Ja, genau. Das geht für mich auch überhaupt nicht. Da hatten meine Herrin und ich schon am Anfang ein Missverständnis wegen. Kann ich überhaupt nicht mit umgehen und will ich auch nicht.

Eine Bestrafung kann auch eine Belohnung sein. Meine Eheherrin braucht keinen Grund meinerseits dafür. Sie kann es tun, wenn sie dazu Lust verspürt. Ich (maso) liebe es, wenn sie Lust verspürt.

Oh ja, sowas kann ich persönlich gar nicht ab. Würde mein Herr sowas machen, wäre er vermutlich nicht so lange mein Herr - weil ich damit gar nicht klarkommen würde. Wenn mir Aufgaben gestellt wurden, muss ich wissen, dass er sie mir stellt, weil er an mich glaubt - und nicht weil er weiß, dass ich‘s eh nicht schaffe und mich nur bestrafen will

Für mich selber ist das Schmerzempfinden dann anders. Das gleiche Instrument fühlt sich , als Strafe eingesetzt, schlimm an. Es ist dann mein Kopf . Sauer sein auf mich ihn enttäuscht zu haben .

Strafen im Zusammenhang mit BDSM akzeptiere ich nur als erotisches Rollenspiel - wie überhaupt BDSM für mich nichts weiter als Empfindung und erotisches Rollenspiel ist.

"Subs" mit Bestrafungsphantasien sind für mich uninteressant, weil irgendwo im Kindergarten hängengeblieben. BDSM ist aber für Erwachsene.

"Doms" mit Bestrafungsphantasien sind für mich ein gefundenes Fressen, wenn auch garantiert nicht so, wie sie sich das zurechtphantasieren. Aber das ist dann deren Problem und nicht meins.

Alles reine Ansichtssache...

wenn es mich kickt zur Strafe um 22 Uhr ins Bett geschickt zu werden hat das null damit zu tun mich wie ein Kind behandeln lassen zu wollen - so wie ich mich an der Leine geführt nicht wie ein Hund fühle.

Finde deine Behauptung sehr anmaßend und lächerlich machend.

Ich habe als Kind keine Strafen bekommen. Nur einmal durfte ich nicht raus, weil die Hausaufgaben nicht fertig waren.
Deshalb verbinde ich persönlich Strafen nicht mit Kindheit.

Und so funktioniert topping from bottom...

Wer sich auf so ein Spiel einlässt, darf sich dann nicht darüber ärgern.

Wenn ich merke, dass sie mich reizen will, dann breche ich ab, sag ihr sie soll erstmal erwachsen werde ui./od. sich einen anderen suchen.

selbst wenn du es in deiner Kindheit erlebt hättest:
das hat auch dann im BDSM nichts damit zu tun - darum geht es!

ach komm, dieses topping from the bottom, ja ok wenn es immer so abläuft, aber ist eine sub ein zu schweigender seelenloser Gegenstand der keine Bedürfnisse hat??

Wunschzettelsub ist auch so ein Un-Begriff - Ausnahme derer die meinen Dom ist per se Wunscherfüller, den Sinn nicht verstanden haben - aber natürlich hat sub auch Wünsche!
bzw. wenn zb Käfighaltung absolut nicht mein Ding ist wie ich als devote Frau leben will, kann sich der Dom aufn Kopf stellen wenn ich das ablehne, und ER sucht sich dann besser eine andere!

claralissa; Wunschzettelsub ist auch so ein Un-Begriff - Ausnahme derer die meinen Dom ist per se Wunscherfüller, den Sinn nicht verstanden haben - aber natürluch hat sub auch Wünsche!

Sicher habe ich als Sub auch Wünsche die ich auch äussern darf. Ob diese dann erfüllt werden, bleibt im Ermessen meiner Eheherrin. Sie wollte damals ausdrücklich keinen Wunschzettelsklaven mit diversen Tabus.

Ich persönlich provoziere keine Strafen. Im Gegenteil. Ich versuche, sie zu vermeiden.
Aber ich bin schlecht organisiert und vergesse deshalb manchmal etwas wichtiges oder erscheine zu spät zu Treffen.
Dann setzt es was.
Wenn das für andere lächerlich ist, dann ist das so. Ich lebe mein Leben nicht für andere. Schon lange nicht mehr.

Habe ich das gesagt? Ich habe dargelegt, wie durch zurückziehen hinter geschickt gewählte Tabus der Top zum Erfüllungsgehilfen gemacht werden kann. Ich habe auch kein Problem, wenn das andere so für sich machen. Nur ich mache da mit. Auch ich habe meine Bedürfnisse und Tabus, so eine Konstellation wäre ein solches.


Ja, und? Welchen Sinn? Wenn sie Spaß haben, ist das ihr Sinn. Mir würde es keinen machen. Deshalb mache ich nicht mit.


Genau das würde ich tun und du ja hoffentlich auch?

ja natürlich, sonst hätte ich das so ja nicht geschrieben.

Wenn ein Dom zb meint ich hab ihm ausschliesslich einen zu blasen (wobei das meistens nicht wirklich Doms sind) - dann entspricht das nicht dem Wunsch meiner Erfüllung, nur weil ich devot bin.

Du hattest geschrieben und betont, er solle sich eine Andere suchen. Ich habe nur hinzugefügt, dass ihr euch doch hoffentlich beide andere Partner sucht.


Echte gegen unechte Doms vs. echte gegen unechte Subs?

Ich hoffe ja, sowas wird frühzeitig geklärt und dann s.o..

Mir wäre z.B. wichtig, dass ich mir jederzeit einen von ihr blasen lassen kann, ohne dass da ein Murren kommt. Mein persönlicher Test ist allerdings immer klarzustellen, dass ich mehrere Frauen besitzen kann, meine Frauen aber nur mir gehören. Das siebt sehr gut. In unser BEIDER Interesse.

Eine Strafe zu provozieren, kann auch eine Möglichkeit sein, um Aufmerksamkeit zu erhalten. In diesem Fall macht der Einsatz von Sanktionen wenig Sinn, weil Sub die negative Beachtung, die es erfährt, nicht als unerwünschte Konsequenz einordnet, sondern diese als Belohnung empfindet.

Das Manipulieren, um sich in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken, wird durchaus Kindern zugeschrieben, Hauptanliegen ist es, wahrgenommen zu werden. In einer BDSM Beziehung jedoch ein Zeichen für mich, meine Koffer zu packen.

In einem Rollenspiel, wo man am Wochenende in die Rollen Sub oder Dom eintaucht, vielleicht ein interessantes Mindset bzw. Mindgame. Durchaus nicht selten - im Catonium gibt es im oberen Bereich z.B. ein Klassenzimmer für solche Erziehungsspiele.

Man sollte Personen, die lediglich BDSM spielen, das durchaus zugestehen, auch wenn man es selbst für sich und sein BDSM ausschließt.