„Perfekte Sklavin hinterfragt ihren Herren nicht?
Mir ist die Frage in den Kopf gekommen, ob eine Sklavin wenn sie den Idealzustand erreicht hat, ihren Herren bezüglich dessen was er von ihr verlangt noch hinterfragen sollte bzw. sich darüber Gedanken macht, in dem Sinne das sie eine eigene Wertung vollzieht.
Es ist schon von einigen hier so beschrieben worden, und das wäre auch unsere Auffassung:
Ein idealer Herr sorgt dafür, dass es seiner Sklavin gut geht. Im Sinne von: Er mutet ihr sicher zu, Grenzen zu überschreiten, aber niemals so weit, dass es für sie gefährlich wird. Vielleicht spielt er auch an den Grenzen ihrer Tabus, vielleicht fordert er sie so auf eine subtile, indirekte Weise, aber er überfordert sie nicht. Er hat ja nicht nur die Verantwortung für ihre Lust und Befriedigung, sondern auch für ihre Unsicherheiten, Ängste, Angespanntheit, Zaghaftigkeit, Zurückschrecken sowie ihren Mut, ihre Selbstüberwindung und dafür, dass sie am Ende stolz auf sich sein kann.
Natürlich wäre es ein Idealzustand, wenn sich die Sklavin komplett fallen lassen könnte, wenn sie also unbedingtes Vertrauen zu ihrem Herrn hätte. Dann müsste sie nichts hinterfragen, weder im temporären Spiel, in einer Session oder in 24/7, TPE und wie man all die verschiedenen Konstellationen labeln möchte.
Wohlgemerkt: "wäre". "könnte". "hätte".
Wiewohl wir bei der gemeinsamen Reflektion darüber einig waren, dass wir (also in unserer Partnerschaft) sehr nah dran sind an diesem Ideal, sind wir dennoch genauso einig darüber dass alles, was wir tun, Teamwork ist. Das findet gemeinsam statt. Und wir sind beide auf den anderen angewiesen, auf dessen Rest-Aufmerksamkeit, auf dieses letzte Quäntchen Wach-Sein, auf das wir beide leider nicht verzichten können.
Oder aber es darf später - vor allem von Seiten der Sklavin - keine Vorwürfe geben. Der Herr ist bedacht und bewusst und sicher ein Mann, der die Lage im Griff hat und sich (und ggf. die gesamte Umgebung) kontrolliert und steuert. Aber er ist ebenfalls nicht perfekt: Ihm könnten Fehler unterlaufen.
Die Sklavin in völliger, totaler Hingabe würde damit klaglos leben müssen, diese Fehler ertragen und sie ihm nicht vorwerfen dürfen. Dann wäre ihr möglich, sich restlos aufzugeben, für die Momente, in denen sie das erleben will. Dann läge die gesamte Verantwortung allein beim Herrn, der ohne Angst vor Fehlern agieren kann.
In unseren Augen ist so etwas in einer sog. "Spielbeziehung" kaum zu erreichen. Dazu bedarf einer festen Partnerschaft, die gewachsen und belastbar ist.
Aber das ist nur unsere persönliche Meinung. So wie jeder hier seine persönliche Meinung hat