Wie war das 1. Mal für euch nackt unter Nackten zu sein
In dieser Runde bitte ich euch uns zu erzählen, wie es für euch ab der Pubertät war, zum ersten Mal nackt unter Nackten zu sein.Ich stelle die Frage so etwas merkwürdig, weil es inzwischen oftmals schon als Kind normal ist, zum Beispiel nackt baden zu gehen. Ich bin 1960 geboren, und in meiner Zeit war Nacktheit eher ein Tabu-Thema und absolut nicht „normal“. Und auch in meiner Schulzeit war das Wort "Sexualkunden" noch nicht einmal erfunden worden.
Ich bin zu dieser Frage gekommen, über das Thema von ‚Nachteule’ - Den Körper zeigen und die Angst davor.
Ich bin mir recht sicher, dass es bei vielen vergleichbare Schamgefühle und Hemmungen gab, bzw. gibt, und das uns allen, egal ob dieses 1. Mal in der Vergangenheit liegt oder auch ganz aktuell ist, helfen kann zu sehen das man damit überhaupt nicht alleine ist, und das es vielen so ging, und vielleicht auch grade jetzt so geht.
Und wie immer, wenn ich ein Thema erstelle, fange ich von mir an.
Ich weiß noch genau wie das bei mir das erste Mal war
Ich war 19 und mein Schwager und ich fuhr zu einem Erlebnisbad. Wir waren gegen 17:30 Uhr da. Ich hatte mich grade ausgezogen und wollte ‚mit Badehose’ rausgehen, da ertönte für mich und zum totalen Entsetzen eine Lautsprecherdurchsage.
“Sehr geerte Badegäste, in einer Viertelstunde beginnt unsere FKK Badezeit, die Badegäste, die nicht daran teilnehmen möchten, werden gebeten, die Badelandschaft zu verlassen!“
Es war als hätte mir einer mit einem glühendem Hammer eins über die Birne gezogen….. Und nun???? Mein Schwager, der blöde Hund hatte das absichtlich so gemacht und war nirgendwo zusehen.
Mir blieben zwei Möglichkeiten. Entweder stundenlang in der Kabine zu bleiben, oder…….
Also faste ich allen Mut zusammen, schnappte mein Handtuch und ging so wie mich der liebe Gott erschaffen hatte in die Badelandschaft. Das Handtuch so „geschickt“ über die Schulter gehängt, dass es noch wenigstens etwas verdeckte. Dann Handtuch fallen lassen und schnurstracks ins Wasser. ICH WAR HEILFROH DAS ICH OHNE BRILLE NICHT WIRKLICH SEHR SCHARF SEHEN KANN!!!
In meiner Nähe am Beckenrand standen zwei, soweit ich das ohne Brille beurteilen konnte“ bildhübsche, beinahe weißblonde Mädels ungefähr Mitte 20, die beide einen atemberaubenden Körper hatten, DAS konnte ich noch erkennen. Die beiden sahen öfter zu mir rüber und kicherten, denn die hatten mit Sicherheit meine totale Verlegenheit und Schüchternheit und meine dunkelrote Birne gesehen. Bis zu dem Zeitpunkt wusste, ich noch nicht, dass man selbst im kühlen Wasser heftig schwitzen konnte. Denn ich hatte, außer in der Bravo, vorher noch nie eine Frau nackt gesehen.
Ich dankte dem lieben Gott innerlich auf den Knien, dass ich IM Wasser war. Es ist nämlich sehr unfair, dass man beim Mann schon 10 Meilen gegen den Wind sehen kann, wenn ihm da was gefällt.
Im Laufe des Abends wurde es etwas einfacher für mich, und als ich dann zum ersten Mal in meinem Leben in die Sauna ging, spürte ich eine Erleichterung, denn es war eine fröhliche unverklemmt asexuelle Stimmung. Es wurde sich über Gott und die Welt unterhalten, gelacht und das nackt sein war anscheinend für alle die natürlichste Sache der Welt.
Als wir dann wieder nach wollten, begrüßte ich meine breit grinsenden Schwager mit „Du blöder Hund!“ und dann eher genuschelt: „Danke“. Denn ich hatte schon kapiert, warum meine Schwester und ihr Mann diesen „hintertückischen Plan“ ausgeheckt hatten. Denn meine Eltern waren wohl die verklemmtesten Menschen auf der Welt. Das Wort Nackt, ganz zu schweigen von Sex war DAS ABSOLUT ULTIMATIVE Tabuthema. Wenn ich auch nur andeutungsweise ein Wort sagte, das vielleicht auch nur in diese Richtung führen könnte, kriegte ich eine geknallt und wurde in mein Zimmer geschickt.
Nachdem ich mich daran erstmal gewöhnt hatte, wurde das nackt sein unter Nackten zur natürlichsten Sache der Welt. Ich habe sogar sehr, diese entspannte Stimmung genossen. Ob nun in einer Sauna oder am FKK See. Beim letzteren ist als einziges, noch für so 1 Sekunde des einmal Durchatmens geblieben, der Moment in dem ich mich in der Öffentlichkeit nackt ausziehe.
Vollkommen strange war jetzt für mich als ich hier im Joy mein Profil erstellte, Nacktbilder von mir im Internet einer Öffentlichkeit zu zeigen.
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Eine Bitte habe ich an euch.
Dieses Thema ist nicht als Diskussionsplattform angelegt. Daher bitte ich euch sehr, mit dem, was ihr hier schreibt, bei euch zubleiben. Vollkommen egal, was anderer von sich erzählen, bitte ich euch, fangt nicht an zu diskutieren, bewertet oder kritisiert niemanden.
Wenn jemand uns offen zeigt, was im Innersten bewegt, kann es sein, dass er oder sie, sich dadurch auch manchmal sehr verletzlich macht.
Jeder Mensch ist ein Unikat und hat seinen eigenen, Erlebnisse und seinen eigenen Weg.
Bitte erzähl nur von euch, wie es für euch war. Wenn das alle machen, können wir auch alle, die bunte Vielfalt, die sich dadurch für uns entfaltet, genießen.
Wenn Ihr vielleicht Fragen habt, dann stellt diese bitte nicht hier im Forum/Thema, sondern über eine ClubMail.
Ich habe leider schon, obwohl erst etwas mehr als einen Monat hier im Joyclub bin, ein paar mal erlebt, dass solche Nachfragen, schnell zu teilweise sehr hitzigen Diskussionen führen können, die auch schon mal aus dem Ruder laufen.
Das könnte dann denn sehr schnell den Sinn, den Thema eigentlich haben soll, regelrecht zerstören.
Denn der Sinn von diesem Thema ist, das Zuhörens, das vielleicht auch leicht amüsierte Lesen, und möglicherweise auch das Erkennen, dass man mit der eigen damaligen Scham nicht alleine ist.
Und nun bitte ich euch, uns zu erzählen, wie dieses „erste Mal“ für euch war. Wie habt ihr es erlebt? Wie seid Ihr mit eurem Schamgefühl umgegangen, und was hat euch dabei geholfen?