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Kurze Frage zu Polyamorie und LGBTQIA+

*******ssa Frau
5.658 Beiträge
@******eat
Gott, klingt das kompliziert! *lol*
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
Zitat von *****alS:
Nachtrag, als Beispiel: hast du, lieber @****i2 (stellvertretend für alle, die aktuell in LGBTQIA+ nicht genannt sind) schonmal damit zu kämpfen gehabt, dass ein Formular (sogar eines vom staatlichen Institutionen), das du ausfüllen musst, gar keine Antwortmöglichkeit bietet, die auf dich zutrifft? Hast du schonmal darunter gelitten, als poylamorer Mensch, zusammengeschlagen worden zu sein, weil du mit dieser Neigung offen umgegangen bist? Hast du schonmal bei einer Versicherung angegeben, polyamor zu sein, und auf einmal höhere Beiträge zahlen müssen (das setzt voraus, dass überhaupt die Frage gestellt wird!)?

Ich behaupte: nein zu allem davon. Die meisten Menschen aber, die in LGBTQIA+ zusammengefasst sind, kennen mindestens eines, wenn nicht alle dieser Probleme. Die meisten polyamoren Menschen kennen keines davon.

Jetzt erklär mir nochmal, wieso das ja exakt die gleiche Problematik ist.

Einspruch!
In LGBTQIA+ sind auch asexuelle Menschen enthalten, die wohl kaum die von dir benannten Nachteile haben weil sie generell keinen Sex wollen!
******eat
464 Beiträge
Zitat von *****alS:
Nachtrag, als Beispiel: hast du, lieber @****i2 (stellvertretend für alle, die aktuell in LGBTQIA+ nicht genannt sind) schonmal damit zu kämpfen gehabt, dass ein Formular (sogar eines vom staatlichen Institutionen), das du ausfüllen musst, gar keine Antwortmöglichkeit bietet, die auf dich zutrifft? Hast du schonmal darunter gelitten, als poylamorer Mensch, zusammengeschlagen worden zu sein, weil du mit dieser Neigung offen umgegangen bist? Hast du schonmal bei einer Versicherung angegeben, polyamor zu sein, und auf einmal höhere Beiträge zahlen müssen (das setzt voraus, dass überhaupt die Frage gestellt wird!)?

Ich behaupte: nein zu allem davon. Die meisten Menschen aber, die in LGBTQIA+ zusammengefasst sind, kennen mindestens eines, wenn nicht alle dieser Probleme. Die meisten polyamoren Menschen kennen keines davon.

Jetzt erklär mir nochmal, wieso das ja exakt die gleiche Problematik ist.

Polyamorie lebende Menschen haben auch unter der cisheteronormativen Gesellschaft zu leiden. Die Ehe wird z.b. auf zwei Personen reduziert. Bei Unfällen oder Krankheit der Partner wird man benachteiligt. Die Beziehung zu anderen wird abgewertet. Slutshaming, Diskriminierung, Abwertung. Als queere nicht monogame trans* Personen sehe ich da einige Parallelen zu unseren Kämpfen.

Auch darf nicht vergessen werden, das viele gerade queere Menschen auch eher in polyamorösen Beziehungskonstrukten leben und dies oft einem monogamen Beziehungskontrukt vorziehen. Polyküle sind queer und bestehen nicht selten auch aus Menschen die bi, -, homo- pan, oder sonstig nicht heterosexuell sind oder eben halt nicht cis*.

Ich finde hier, dass das eine mit dem anderen zu vergleichen um das größere Opfer der cisheteronormativen patriarchalen Gesellschaft zu finden, eher nicht zielführend ist, schon weil doch schon längst klar ist, dass jede Form von Diskriminierung und dementsprechend das Erleben der Betroffenen intersektional ist. Mein Struggle ist dein Struggel sozusagen.
******eat
464 Beiträge
Zitat von *******ssa:
@******eat
Gott, klingt das kompliziert! *lol*

Haha sorry mein Hirn hat Mathe draus gemacht. Ich versuch’s nochmal:

Queer = alles was nicht der cisheteronorm entspricht
Monogamie = die Norm
Poly ≠ die Norm
Dementsprechend : Poly = Queer

Hoffe jetzt versteht man besser was ich meine *heul*
****on Mann
16.233 Beiträge
Queer = alles was nicht der Cisheteronorm entspricht
Patriarchale "Werte" = die Norm
Fundamentalfeministischer Mann ≠ die Norm
Dementsprechend : männlicher Feminist = Queer

Warum fühlt sich das falsch an?
******eat
464 Beiträge
Zitat von ****on:
Queer = alles was nicht der Cisheteronorm entspricht
Patriarchale "Werte" = die Norm
Fundamentalfeministischer Mann ≠ die Norm
Dementsprechend : männlicher Feminist = Queer

Warum fühlt sich das falsch an?

Für mich fühlt sich das nicht falsch an. *gruebel*
Queerness, nach dieser Definition, ist super inklusive und es würde sich eher für mich falsch anfühlen einer Person ihre Queerness abzusprechen, weil sie in meinen Augen nicht den richtigen Flavor von cisheteronormativer Nonkonformativität hat *autsch*.
Wenn sich ein Mann, egal ob trans* oder cis*, auf Grund seiner stark feministischen Einstellung als Queer sieht… dann ist das so. Weiß ich, ob die Person wirklich hetero, cis, neurotypisch, etc. ist? Hab ich überhaupt ein Anrecht darauf das zu erfahren, nur damit ich Queerness gatekeepen kann? Ich denke nicht!


Also… warum fühlt sich das für dich falsch an?
****on Mann
16.233 Beiträge
Zitat von ******eat:
Also… warum fühlt sich das für dich falsch an?

Es geht dabei um mich. Ich bin weder neurotypisch, noch heteronormativ. Das ist aber weder meine sexuelle Ausrichtung, noch meine Identität. Für mich ist LGBTQIA+ vor allem eine Identitätsfrage. Ich gehöre nicht dazu . Meine Identität ist rein "Trigon" und Non-LGBTQAI+, weil ich mich nicht über Gruppierungen identifizieren mag.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Warum ist diese Unterteilung, eigentlich wichtig *gruebel*
******eat
464 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von ******eat:
Also… warum fühlt sich das für dich falsch an?

Es geht dabei um mich. Ich bin weder neurotypisch, noch heteronormativ. Das ist aber weder meine sexuelle Ausrichtung, noch meine Identität. Für mich ist LGBTQIA+ vor allem eine Identitätsfrage. Ich gehöre nicht dazu . Meine Identität ist rein "Trigon" und Non-LGBTQAI+, weil ich mich nicht über Gruppierungen identifizieren mag.

Ähm, queerness ist nicht mit der Zugehörigkeit zur Alphabet Mafia gleichzusetzen, bzw. ist kein Synonym dafür. Es gibt z.b. homosexuelle Männer und Frauen, die sich nicht als Queer sehen. Viele trans* Personen leben z.b. auch komplett stealth und sehen sich ebenfalls nicht als Queer. Ja, die Schnittmenge ist oft sehr groß, aber man sollte denke ich beides nicht automatisch gleichsetzen.

Wenn du dich dem nicht zugehörig fühlst, ist das so. Du weißt am Besten darüber Bescheid, was bei dir passt und was nicht. Selbst wenn du theoretisch als queer eingeordnet werden würdest, wegen was weiß ich welcher Nonkonformitäten, derjenige, der entscheidet ob er es ist oder nicht… bist allein du. Da hat kein anderer ne Deutungshoheit drüber. *herz*
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
ich warte seit 3 Seiten auf eine Antwort wo und wie asexuelle Menschen in der Gesellschaft diskriminiert werden, dass sie zu der queer-Bewegung gehören.
*kaffee*
*********efer Frau
656 Beiträge
@****ity Es wurde die Frage gestellt?

Ob Polyamore prinzipiell zu LGBTI+ gehören, hm.

Polyamor lebende Menschen können dies ja sowohl wie im oben beschriebenen Beispiel als auch unabhängig von Ehe- und eheähnlichen Konstrukten tun; Letztere wären dann nicht Zielscheibe von Repressionen oder Diskriminierungen. Außerdem: Ist automatisch jeder cis hetero polyamore Mensch ein Ally von Gays und transidenten Menschen?
Selbst innerhalb der Szene habe ich schon Stimmen vernommen, die die bisherigen Erweiterungen mit gewisser Skepsis sehen; ich kann mir zumindest vorstellen, dass es vielen dann irgendwann völlig beliebig vorkommt.

Wer immer sich als irgendwie "anders" ansieht (wer will schon gerne "Stino" oder "Mainstream" sein?), begreift sich als queer?
Vielleicht kommt es da auf den Einzelfall an?
****on Mann
16.233 Beiträge
Zitat von ******eat:
Selbst wenn du theoretisch als queer eingeordnet werden würdest, wegen was weiß ich welcher Nonkonformitäten, derjenige, der entscheidet ob er es ist oder nicht… bist allein du. Da hat kein anderer ne Deutungshoheit drüber. *herz*

Dann wird aber auch umgekehrt ein Schuh draus: Wenn ein Konformist sich unbedingt als queer betrachten will, dann ist er Teil der LGBTQAI+-Community... konsequentetweise. Hm?

Zitat von *******ssa:
ich warte seit 3 Seiten auf eine Antwort wo und wie asexuelle Menschen in der Gesellschaft diskriminiert werden, dass sie zu der queer-Bewegung gehören.

Sie werden nicht in behördlichen Kontexten diskriminiert, aber in privaten. Gelten als krank, abartig, eklig. Nicht überall, aber durchaus.
******eat
464 Beiträge
Zitat von *******ssa:
ich warte seit 3 Seiten auf eine Antwort wo und wie asexuelle Menschen in der Gesellschaft diskriminiert werden, dass sie zu der queer-Bewegung gehören.
*kaffee*

Oh, easy:
• ständiges invalidieren der Asexualität, Übergriffigkeit/Grenzüberschreitendes Verhalten, Respektlosigkeit
• fast gänzlich unsichtbar in der Gesellschaft und in den Medien
• häufige Benachteiligung bei Adoptionsverfahren, Probleme und Gewalterfahrungen bei der Partnersuche
• etc.

Am Besten suchst du aber mal das Gespräch mit asexuellen Personen selbst um mehr dazu zu erfahren oder schaust das ein oder andere YouTube Video dazu. Ich bin nicht betroffen und konnte nur die Dinge aufzählen, über die sich meine beste Freundin (betroffen) immer wieder bei mir aufregt.
****on Mann
16.233 Beiträge
Zitat von ******eat:
Oh, easy:
• ständiges invalidieren der Asexualität, Übergriffigkeit/Grenzüberschreitendes Verhalten, Respektlosigkeit
• fast gänzlich unsichtbar in der Gesellschaft und in den Medien
• häufige Benachteiligung bei Adoptionsverfahren, Probleme und Gewalterfahrungen bei der Partnersuche
• etc.

Ja, viel besser auf den Punkt! *danke*
****li Frau
992 Beiträge
(Das geht so weit, dass sich meine Schwester trotz großer Sehnsucht nicht auf Partnersuche begibt 😟)
******eat
464 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von ******eat:
Selbst wenn du theoretisch als queer eingeordnet werden würdest, wegen was weiß ich welcher Nonkonformitäten, derjenige, der entscheidet ob er es ist oder nicht… bist allein du. Da hat kein anderer ne Deutungshoheit drüber. *herz*

Dann wird aber auch umgekehrt ein Schuh draus: Wenn ein Konformist sich unbedingt als queer betrachten will, dann ist er Teil der LGBTQAI+-Community... konsequentetweise. Hm?

Nochmal:

1. Alphabet Mafia ≠ queer: Das hab ich gerade eben erst erklärt. Warum vermischt du das schon wieder? *autsch*

2. Du weißt nicht ob jemand cisheteronormativ oder nicht cisheteronormativ ist. Die Frage ist deswegen total sinnbefreit in meinen Augen *heul*. Wenn eine Person sagt sie ist queer, glaube ich ihr. Fertig. Ich stell da nichts in Frage oder mach mir Gedanken darüber, das jemand, der sagt er sei queer, vielleicht gar nicht queer ist. Das hab ich auch erst gerade in nem vorherigen Beitrag schon geschrieben. Ich werde nicht anfangen damit, mir anzumaßen, besser einschätzen zu können ob jemand Queer ist oder nicht als die Person selbst. Solche Gedankenspiele wie du sie hier anbringst sind total übergriffig und respektlos. Queerness zu Gatekeepen ist in meinen Augen genauso dämlich und frech wie jede andere Form von Invalidierung gegenüber der eigenen Selbstbestimmungshoheit.
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
Zitat von ******eat:
Zitat von *******ssa:
ich warte seit 3 Seiten auf eine Antwort wo und wie asexuelle Menschen in der Gesellschaft diskriminiert werden, dass sie zu der queer-Bewegung gehören.
*kaffee*

Oh, easy:
• ständiges invalidieren der Asexualität, Übergriffigkeit/Grenzüberschreitendes Verhalten, Respektlosigkeit
• fast gänzlich unsichtbar in der Gesellschaft und in den Medien
• häufige Benachteiligung bei Adoptionsverfahren, Probleme und Gewalterfahrungen bei der Partnersuche
• etc.

Am Besten suchst du aber mal das Gespräch mit asexuellen Personen selbst um mehr dazu zu erfahren oder schaust das ein oder andere YouTube Video dazu. Ich bin nicht betroffen und konnte nur die Dinge aufzählen, über die sich meine beste Freundin (betroffen) immer wieder bei mir aufregt.

hm, ok.
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
was auch immer gatekeepen ist -
ich kenne diese Anerkennungs-"Qualen" aus der BDSM Szene wo "ich bin SMler" zu schreiben verpönt ist, weil man sich für was besseres halte...sicher hab ich dadurch keine gesellschaftlichen Nachteile aber mich öffentlich als SMlerin zu outen, bei Nachbarn etc.: ich würde in Verruf geraten "guck da ist die die sich schlagen lässt", und das geht auch soweit, dass ich schau welche Räume ich Besuch zugänglich mache oder besser verschlossen lasse.
Oder Halsband tragen, mein damaliger Chef "empfahl" mir es abzulegen, obwohl es gegen keine Vorschriften verstoßen und keine SM-Symbole hatte, es war einfach ein Lederhalsband ohne Ring.
******eat
464 Beiträge
Zitat von *******ssa:
was auch immer gatekeepen ist -
ich kenne diese Anerkennungs-"Qualen" aus der BDSM Szene wo "ich bin SMler" zu schreiben verpönt ist, weil man sich für was besseres halte...sicher hab ich dadurch keine gesellschaftlichen Nachteile aber mich öffentlich als SMlerin zu outen, bei Nachbarn etc.: ich würde in Verruf geraten "guck da ist die die sich schlagen lässt", und das geht auch soweit, dass ich schau welche Räume ich Besuch zugänglich mache oder besser verschlossen lasse.
Oder Halsband tragen, mein damaliger Chef "empfahl" mir es abzulegen, obwohl es gegen keine Vorschriften verstoßen und keine SM-Symbole hatte, es war einfach ein Lederhalsband ohne Ring.

Erinnerst du dich an Gandalf im ersten Herr der Ringe, als er den Stab auf den Boden scheppert und schreit „du kommst hier nicht vorbei?“. Das ist gatekeepen (~ das Tor beschützen). Der Begriff meint, dass eine Person oder Gruppierung versucht den Zugang zu einer Community oder die Zugehörigkeit zu einer Identität zu regulieren, damit nur „echte“ Mitglieder der Community Zugang zu dieser haben. Dazu wird sich eine in meinen Augen oft fiktive Deutungshoheit und ziemlich fadenscheinige Urteilsbefähigung gegeben und diese dann oftmals durch den Wunsch „die vor Gewalt bedrohte Community vor dieser schützen zu wollen“, gerechtfertigt.

Den Begriff kann man aber auch sehr gut nachgoogeln ^^
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
Den Begriff kann man aber auch sehr gut nachgoogeln ^^

ich bin raus aus dieser elitären Diskussion, bevorzuge so zu schreiben, dass mich jeder versteht und ich mich nicht ausgegrenzt fühle beim lesen anderer.
******eat
464 Beiträge
Zitat von *******ssa:
Den Begriff kann man aber auch sehr gut nachgoogeln ^^

ich bin raus aus dieser elitären Diskussion, bevorzuge so zu schreiben, dass mich jeder versteht und ich mich nicht ausgegrenzt fühle beim lesen anderer.

Tut mir Leid, wenn du dich so fühlst. Das war nicht meine Absicht mit dem Satz. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man mich nicht immer versteht, wenn ich was erkläre, deswegen verweise ich dann oft darauf nochmal selbst nachzugoogeln.
Q-Q

Wenn du magst, versuche ich mich einfacher auszudrücken und jeden Fachbegriff so gut es geht direkt kurz zu erklären.
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
Zitat von ******eat:
Zitat von *******ssa:
Den Begriff kann man aber auch sehr gut nachgoogeln ^^

ich bin raus aus dieser elitären Diskussion, bevorzuge so zu schreiben, dass mich jeder versteht und ich mich nicht ausgegrenzt fühle beim lesen anderer.

Tut mir Leid, wenn du dich so fühlst. Das war nicht meine Absicht mit dem Satz. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man mich nicht immer versteht, wenn ich was erkläre, deswegen verweise ich dann oft darauf nochmal selbst nachzugoogeln.
Q-Q

Wenn du magst, versuche ich mich einfacher auszudrücken und jeden Fachbegriff so gut es geht direkt kurz zu erklären.

nein, dann gehts Richtung Sendung mit der Maus, sorry, da käme ich mir auch bescheuert vor, ich erkläre mein Leben und meine Neigung WENN dann generell ohne Fachbegriffe.

*wink*
*****alS
7.909 Beiträge
@******eat Oh, natürlich haben auch polyamore Menschen in unserer Gesellschaft Probleme. Aber es sind eben ANDERE Probleme. Selbst, wenn die Ursachen ähnlich sind. Darum sage ich ja: dass man sich zusammenschließt ist absolut sinnvoll. Halt dann, wenn man gerade für ein gemeinsames Ziel kämpft. Dazu muss man nicht eine Bewegung aus verschiedenen machen. Das ist wie mit BDSMlern, die beim CSD oft mitlaufen. Da habe ich absolut nichts dagegen. Aber Aktivismus besteht ja aus mehr als nur dem CSD. Und da gibt es schon auch einfach sehr konkrete, sehr spezielle Ziele, auf die sich manche Menschen konzentrieren möchten. Und sich dafür zusammenschließen. Niemand kann für alles kämpfen. ALso kann auch keine Bewegung alle Ziele abdecken. Daher empfinde ich es als Vorteil, nicht als Nachteil, wenn sich nur diejenigen in einer Bewegung wiederfinden, die auch für die gleichen Ziele kämpfen. Dass das oft Überschneidungen mit anderen Bewegungen hat, ist dabei ganz normal.
*****alS
7.909 Beiträge
(Der Vollständigkeit halber möchtet ich darauf hinweisen, dass cisheteronormativ exakt eine Genderidentität (bzw. zwei, eben je nach dem welche Person man damit bezeichnet) als auch eine sexuelle Ausrichtung beinhaltet, aber keine Beziehungsform. Ein Heterosexueller Cis-Mann bzw. eine heterosexuelle Cis-Frau entsprechen auch dann dem cisheteronormattivem Bild, wenn sie poly sind - denn sie sind Cis und hetero.

Die Argumentation, Polyamoren Menschen sind queer weil sie nicht dem cisheteronormativen Bild entsprechen ist daher formell falsch.

Von der Sache her würde ich die Aussage aber sogar unterstützen - nur die Formulierung hinkt sehr.)
******eat
464 Beiträge
Zitat von *****alS:
@******eat Oh, natürlich haben auch polyamore Menschen in unserer Gesellschaft Probleme. Aber es sind eben ANDERE Probleme. Selbst, wenn die Ursachen ähnlich sind. Darum sage ich ja: dass man sich zusammenschließt ist absolut sinnvoll. Halt dann, wenn man gerade für ein gemeinsames Ziel kämpft. Dazu muss man nicht eine Bewegung aus verschiedenen machen. Das ist wie mit BDSMlern, die beim CSD oft mitlaufen. Da habe ich absolut nichts dagegen. Aber Aktivismus besteht ja aus mehr als nur dem CSD. Und da gibt es schon auch einfach sehr konkrete, sehr spezielle Ziele, auf die sich manche Menschen konzentrieren möchten. Und sich dafür zusammenschließen. Niemand kann für alles kämpfen. ALso kann auch keine Bewegung alle Ziele abdecken. Daher empfinde ich es als Vorteil, nicht als Nachteil, wenn sich nur diejenigen in einer Bewegung wiederfinden, die auch für die gleichen Ziele kämpfen. Dass das oft Überschneidungen mit anderen Bewegungen hat, ist dabei ganz normal.

Danke für den tollen Beitrag.

Wie bereits geschrieben und wie du selbst schon sagst; wir überlappend uns in unseren Diskriminierungserfahrungen, unseren Kämpfen und auch unseren Communityexklusiven Räumen ständig untereinander. Dennoch haben wir alle unterschiedliche Kämpfe zu bestreiten die nur bedingt immer auf Anhieb zusammenzupassen scheinen. Meist kämpfen wir ja sogar an mehreren Schlachtfeldern gleichzeitig, aber der Ursprung dieser liegt im gleichen Themenfeld.

Gerade auch weil wir ja oft mehrfach marginalisiert sind (kann ja nicht jeder Mensch an der Spitze der Macht chillen) und unsere Ressourcen nicht für jedem Kampf reichen, versuchen wir glaub ich häufig Dinge zusammen zu legen. Übergeordnete Schubladen zu nutzen sozusagen (Queer, LGBT…, Neurodiversität, Rassismus sind alles übergeordnete Sammelbecken für kleinere Communities). Es wird also versucht aus vielen kleinen ähnlichen Kämpfen einen großen zu machen. Z.B. wenn cis* und trans* Frauen nicht getrennt, sondern gemeinsam gegen Gewalt und sexuelle Übergriffe demonstrieren. Das Problem ist nur…. wir sehen die großen von uns kategorisierten Themengebiete und vergessen oft, dass die aus vielen unterschiedlichen kleinen Bausteine bestehen. Und die auch bei anderen zu finden, ist deutlich wahrscheinlicher. Genau deswegen würde ich persönlich erstmal grundsätzlich davon ausgehen, dass es immer Probleme gibt, die auch von anderen Communities als änderungsbedürftig wahrgenommen werden. Gerade, weil ich nicht allwissend bin, halte ich erstmal jede Kooperation mit einer anderen Community für eine Bereicherung. Selbst wenn man super unterschiedliche Interessen und Ziele hat, kann eine andere Sichtweise und der Input einer externen Person, gerade zu festgefahren Problemen, extrem bereichernd sein.

—————————————————————————————————————————-

Frage:
Es geht doch gar nicht darum, dass die ganze Polycommunity geschlossen nun plötzlich Teil der Alphabetmafia sein will, sondern nur darum, dass ein paar polyamorös lebende Menschen sich, obwohl sie cishet sind, als Teil der Rainbowcrew sehen wollen, da sie Diskriminierung auf Grund ihres Beziehungsmodells erfahren,oder?
Es sollen also nicht beide Communities von einem ominösen Rat der Weisen gegen ihren Willen zusammen gelegt werden und es gibt auch keine Armee von fiesen polyamöresen cishet Menschen die versuchen auf einmal die LGBQTIA+* Szene von innen zu unterwandern . /s

—————————————————————————————————————————-

Die Anzahl von Polys die bereits Teil der Alphabetmafia auf Grund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität sind, übersteigt mit Sicherheit die paar cishet Menschis bei weitem. D.h. auch, dass wir uns schon lange mit Poly-Themen beschäftigen und da wahrscheinlich nicht groß was Neues dazu käme.

Die paar cishet Polys die sich als Teil der Community betrachten, werden es glaube eh nicht leicht haben, sollten sie aktiv den Kontakt mit den unterschiedlichen Communities suchen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man sie spüren lassen wird, dass sie in queeren Spaces nicht erwünscht sind bzw. sie sich zwar selbst gerne auf Grund ähnlicher Diskriminierungserfahrungen mit der Community in einen Austausch gehen können, aber nicht automatisch damit rechnen sollten mit offenen Armen empfangen werden. Die LGBQT Community vereint ja viele unterschiedliche Interessensgruppen mit völlig unterschiedlichen Problemen und Lebensrealitäten miteinander und hat historisch bedingt innerhalb dieser nochmal einen Haufen sehr spezieller Szenen und SubKulturen hervor gebracht. Es wäre also nichts besonderes, wenn sich die queeren Polys zusammen tun würden und ne neue Community bilden. Warum es gewagt ist als cishet Mensch zu sagen, man gehöre zur Alphabetmafia? Eine der wenigen Gemeinsamkeiten von jeder einzelnen dieser vielen Gruppen ist, dass sie von cishet Menschen diskrimiert wurden und immer noch werden und sich nur so wehren können. Das ist der Grund warum es überhaupt den Zusammenschluss der Communities unter der LGBQT… bums Umbrella gibt, denn eigentlich haben wir untereinander nicht sooo viel miteinander zu tun. Dieser gemeinsame Nenner vereint uns. Um sich zu schützen wurde über Jahrzehnte hinweg eine Parallelgesellschaft geschaffen in der cishet Personen grundsätzlich eher nicht erwünscht sind und in deren Räumen man geschützt sein will vor Diskriminierung, Missbrauch und Gewalt durch diese.

Dementsprechend ja… werden die Personen einfach selbst rausfinden müssen, inwieweit sie ggf. unterschätzt haben was es bedeutet Teil der Rainbowmafia zu sein und warum bisher keine cishet Personen auf die Idee kamen 😅 Und ja, vielleicht fügen sie sich auch super ein und werden klasse Ally’s / Accomplices


—————————————————————————————————————————-

Also worauf ich nach all dem Formulierungsversuchen eigentlich hinaus will, ist, dass wir uns den Diskurs in dieser Form, meiner Meinung nach, gar nicht geben müssten, da das Ergebnis solcher Diskurse

1. Menschen weder daran hindert sich einer Community zuzuordnen,

2. noch Menschen davon abhält anderen ihre Zuordnung zu einer Community/Identität abzusprechen zu
wollen

3. wir also nur darüber reden können, wie wir damit umgehen wollen, wenn uns
mal so nen polyamoröser cishet Mensch begegnet und inwiefern man als Community reagieren sollte.
Das können wir dann nämlich wieder eher beeinflussen.
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