(Un)Ehrlichkeit beim Sex

Es wir eine doch irgendwie auch suggeriert. Erzählungen von Sex, wenn es um Vorspiel, denkt Akt etc. beinhalten von beiden Seiten oft. Ich bin bis dahin schon 2-3 gekommen, oder, ich warte bis Frau gekommen ist und erst dann komme ich.

Hinterfragt man dies hier, scheint es aber, als ob die meisten Frauen gar nicht so oft kommen, oder immer.

Man sollte einfach im Hinterkopf behalten, dass die weiblichen und männlichen Erregungskurven, genauso der Orgasmus an sich, unterschiedlich sind.

Ein "Orgasmus-Counter" wird gerne als Medaillie genutzt.
"Bei mir kommt jede Frau 3 mal" oder "wenn wir spielen, komme ich drölf mal".

Dazu muss ich aber auch sagen, dass hier das Vier-Ohren-Modell gerne herangezogen werden kann um gewisse Fehlkommunikationen zu erklären.
Ich habe es durchaus schon erlebt, dass eine Frau offen sagte, dass sie im Zuge einer Session mehrfach kommen würde, woraus anwesende Männer den Appell ableiteten, dass sie diese Frau grundsätzlich ebenfalls so oft zum Orgasmus bringen müssten, obschon die Aussage eine rein rekapitulierende Sachinformation war, die nicht implizieren sollte, dass man das grundsätzlich erwartet oder gar braucht.

Ein Orgasmus zu haben ist das i Tüpfelchen. Wenn ich aber den Eindruck habe, mein gegenüber stochert da nur sinnlos rum oder macht den seestern, dann bin ich da einfach ehrlich. Ich will Spaß haben ( sollten beide ) und nicht abarbeiten.

Sehe ich genauso. Provokativ ausgedrückt: Irgendwie klingt es im Forum meistens danach, als würde die Frau sich auf den Rücken legen, die Beine breit machen und für den Rest ist dann der Mann verantwortlich …

Ich habe Orgasmen aus zwei Gründen vorgetäuscht:

1. Mir wurde Orgasmusdruck gemacht.
Für den Kontext ist vielleicht wichtig zu erwähnen, dass ich erst 22 war, als ich begann, Sex zu haben, und mein Partner war 20 und hatte sich erst kürzlich von seiner ersten Freundin getrennt, die sehr schlimm mit ihm Schluss gemacht hat. Dass sie "den besten Sex ihres Lebens" mit ihm gehabt hätte, war schon früh bei ihm Thema gewesen und ich glaube wirklich, dass ihm seine sexuelle Leistung so wichtig war, weil er einerseits noch gekränkt durch die Ablehnung war, weil er auch erst mit 19 den ersten Sex (mit dieser Ex) hatte, und weil er sehr lange Zeit seinen Penis für zu klein hielt.
Orgasmen schienen ihm wichtig zu sein, um sich gut zu fühlen, diese Minderwertigkeitskomplexe auszugleichen. Ihm war immer wichtig, dass ich mindestens einmal mehr kam als er - was totale Scheiße ist, weil ich nach dem Orgasmus extrem lustlos bin und mir einer gegen Ende vollkommen reicht. Aber ihm war das super wichtig, dass ich zuerst einen Orgasmus habe, er mich dann fickt und kommt, und ich dann nochmal einen Orgasmus habe.
Selbst später, als ich den Sex mochte und wir besser kommunizierten, habe ich gemerkt, wie frustrierend es für ihn ist, wenn nicht ER mich am Ende zum Orgasmus bringt, sondern ich das vielleicht für mich selbst mache. Und ich kann das zwar irgendwie nachvollziehen, aber stressig war es trotzdem und wäre viel leichter für mich gewesen, wenn da nicht über Jahre dieser Druck gewesen wäre, den habe ich total internalisiert und es fällt mir heute noch manchmal schwer, dem zu entkommen.
Ich habe vorgetäuscht, damit er zufrieden ist und ich nicht diskutieren muss.

2. In der Zeit, in der ich vorgetäuscht habe, mochte ich Sex nicht.
Und da war das für mich auch einfach eine Möglichkeit, die Länge des Aktes zu steuern und alles zu beenden.


Alles sehr beknackt.

Ich hab schon Megasex gehabt "ohne" und unbefriedigenden Sex mit.
Und ja, ich hab auch schon vorgetäuscht. Auch schon mal "ausversehen", Krampf in der Wade.
Der Kerl war begeistert

Irgendwie kommt mir das aber auch bekannt vor.
Weil ich die Füße anspanne wenns in dem Endspurt geht?
Hatte ich aber schon lange nicht mehr.

Also ich habe beim Sex bisher nicht (zumindest nicht wissentlich) gelogen und mir ist im Zweifelsfall auch Ehrlichkeit lieber als ein (fälschlicherweise) „gestreicheltes Ego“. Die subjektiven Gründe für ein Vortäuschen kann ich zwar nachvollziehen, finde es aber unnötig.
Außerdem kommuniziert man ja hoffentlich nicht nur beim Sex über den gemeinsamen Sex. Und dann sollte man in Ruhe über alles reden …

Es gibt Dinge da sagt man besser die Wahrheit sonst ändert sich nix.
Beim Sex
Und wenn man etwas vorgesetzt bekommen hat was absolut nicht schmeckt.


Ich steh eh auf porno ficken da es es dann auch egal ob sie ihn vortäuscht oder nicht. Ich hab genug damit zu tun mich um meinen O zu kümmern hör ich dann auch eher selten was andere so vor sich hin brabbeln.

Ich war 20 Jahre mit einer Femdom zusammen und unser erster Sex gleich beim 1 Date , war für mich mit 23 Jahren ein Schock Erlebnis.
Nach dem wir sex hatten, dachte ich alles okay , mir hat es gefallen aber dann kam von ihr die direkte Antwort , dass war der schlechteste Sex ihres Lebens .
Sie ist 15 Jahre älter als ich und ich hatte vor ihr nicht viel geübt mit Frauen
Natürlich war ich verärgert über eine solche direkte Aussage aber sie war ehrlich zu mir und ich in meiner Aussage auch.
Bin ein frecher Typ und habe ihr geantwortet ,wie soll ich wissen wie älter Weiber Sex mögen, ehrliche Aussage aber nicht gut bei einer Femdom
Jedenfalls hat sie gleich die 2 Runde eingeläutet und mir Anweisungen gegeben aber ganz ehrlich es war etwas besser .
Aber ich bin ja einer der dazu lernt und so waren wir 20 Jahre zusammen, also kann der Sex nur besser geworden sein

Klar, immer raus mit den ehrlichen Gedanken. Ich schätze die meisten haben dafür nicht den Arsch in der Hose. Es könnte ja Konsequenzen geben. Und die meisten sind ja lieber unglücklich liiert als allein.

Neulich habe ich zufällig einen Film über einen Mann und eine Frau gesehen, die sich fest einredeten nur gute Freunde zu sein und dann doch den Verlegenheitssex ausprobierten ... es wurde ab dem ersten Moment heftig kritisiert und dirigiert (Hollywood eben) ... heraus kam aber, dass beide wundervollen Sex hatten ... das HappyEnd könnt Ihr Euch schon denken.

Was mich immer wieder erstaunt: Warum redet man nicht ehrlich und offen mit dem Menschen, den man so nah und intim an sich heranlässt?

Aber trotzdem gebe ich zu, dass ich gegen Ende einer sehr besonderen Partnerschaft auch schon zur "Exit Strategie" gegriffen habe. Einfach, weil ich in dem Moment keine Lust auf Diskussionen hatte ...

Man redet nicht weil entweder ist es nur eine einmal Geschichte oder man will den Partner nicht verletzen. Mir ist beides egal, ich rede ! Ob der jenige das nun hören will oder nicht. Feedback ist ein Geschenk.

...ob die Holzhammermethode immer die beste Lösung ist...?

Habe ich als Mann auch Mal gemacht. Orgasmus vortäuschen als Mann ist ohne Gummi ja schwieriger.
Wir waren uns aber später beide einig, dass das sowieso nichts geworden wäre. Weder bei ihr noch bei mir. Habe aber den vorgetäuschten Krampf nicht mehr richtig gestellt. Wozu auch?

Aber davon ab. Jemand schlaues sagte mir mal "Wenn du etwas nicht wissen willst, frag nicht...."
Die meisten solcher Fragen sind oft nur " fishing for compliments" Wenn ich den Eindruck habe, dass das der Fall ist, bekommen sie die Antwort, die sie glücklich macht.

Betreffend "Feedback ist ein Geschenk": Das sehe ich nicht so. Ungefragtes Feedback kann durchaus übergriffig sein. Es kommt auch vor, dass negatives Feedback eher ein "nachttreten" ist.
Diesen Fall als Geschenk zu bezeichnen ist schon etwas drüber.

Wenn man FB geben will, sollte man den Empfänger fragen, ob er es haben will. Meist traut sich dann keiner nein zu sagen aber dann fällt man nicht mit der Tür ins Haus.

Manöverkritik ist eigtl. auch nur sinnvoll, wenn es ein 2. Mal geben soll; ansonsten siehe oben betr. fishing for compliments

Ganz ehrlich ? Ist mir egal. Ich hab’s im Guten versucht und ich bin echt geduldig was das angeht aber irgendwann ist einfach mal Schluss. Und es wer nicht rafft 🤷‍♀️ Sorry, nicht mein Problem. Alle reden immer über ehrlich sein aber keiner kann es ab.

@***um
Feedback auf Reaktion bezogen. Ich brauche Reaktion sonst kann ich nichts damit anfangen. Wenn jemand still ist oder keine Regung zeigt, dann ist er fehl am Platz bei mir.

...u. das ist so traurig

Auch bei fishing for compliments finde ich eine Lüge nicht sinnvoll. Auch da werde ich entweder schweigen oder die Wahrheit sagen.
Und auch wenn es mit meiner Person sowieso keine Wiederholung gibt, würde ich meinen Nachfolgerinnen zuliebe die Wahrheit sagen. Sonst geht es ja für immer so weiter wie bei:

@********n_84

Ehrlichkeit und Taktgefühl darf man durchaus als eine Einheit sehen.
Nicht immer ist das gesamte ehrliche Feedback zielführend.
Es kommt durchaus auf die Situation, das Ziel und den Ton an.

Meinem Sprößling habe ich folgenden Spruch mit auf den Weg gegeben:
"Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füge auch keinem anderen zu."
Je älter ich werde, desto mehr Sinn kann ich daran erkennen.