Nein.
Für mich ist Sex ein Ausdruck von Nähe und Verbundenheit.
Beim Thema der sexuellen Vorlieben unterstelle ich jedoch keinen Zwang von 100%iger Übereinstimmung.
Vermutlich wird es, gerade wenn man viele, vor allem konkrete, Kinks hat immer etwas geben, dass der eine Partner teilt, der andere aber nicht.
So erwarte ich nicht, dass ein Mensch alle Vorlieben für immer erfüllen wird können. Für immer, da wir uns alle entwickeln, vielleicht neue Vorlieben finden, alte nicht mehr so reizvoll finden, etc.
Dies soll nun kein Schrieb pro Polygamie sein. Aber Polygamie ist real. Poly, oder auch "nur" offene Beziehungen, empfinde ich als völlig legitim, wenn alle mit Beteiligten mit dem Konzept gut leben können.
Warum ewähne ich das? Weil mir der Mensch als Partner wichtig ist.
Liebe ist ein schweres Wort, das, so meine Wahrnehmung, allzu oft gemieden wird, scheinbar, weil damit alles mehr Gewicht und Verbindlichkeit hat als viele heute zugestehen wollen, doch gehört es zu einer Beziehung. Für mich zumindest.
Und deshalb führe ich selten Beziehungen, bzw. wenn ich das tue, dann eher längerfristig.
Mir muss ein Mensch viel bedeuten und mich emotional berühren. Damit das passiert gehört sehr viel dazu. Eben viel mehr als nur eine übereinstimmende Sexualität. Ich muss mit diesem Menschen gerne auch ohne Sex als Thema Tage verbringen können, mein Leben in gewisser Weise teilen können. Wenn dieser Mensch nur auf Sex aus wäre, bzw. im Sex den Kern unserer zwischenmenschlichen Beziehung sähe, dann würde mir da doch sehr viel fehlen um mich wirklich im Rahmen einer Beziehung mit ihr auseinandersetzen zu können.
Am Ende bin ich weit mehr als meine Kinks. So sexpositiv ich bin, so gerne ich meine Kinks auslebe, so sehr gibt es doch auch diverse andere Säulen in meinem Leben. Ein Mensch, der daran nicht interessiert ist, bzw. alles auf den gemeinsamen Sex zurückführt, wird mein Herz, so pathetisch dies nun klingen mag, nicht berühren.