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Sexuelle Belästigung gegenüber Männern

**57 Mann
7.410 Beiträge
*gaehn* Ich mach' jetzt den Beobachtungshaken raus. Kommt glaub' ich nichts mehr, was neu ist und zum Thema paßt.
Zitat von ******1_0:
Zitat von *******eyn:

Es geht hier um ein wichtiges Thema und es ist nur noch eine Hexenjagd.

Vor allem weil sich auch so viele Frauen einmischen, die nicht gefragt wurden und quer schießen.

Ja. Unfassbar, dass so viele einer Meinung sind, die nicht Deiner Vorgabe entspricht.
Wirklich empörend ... *schock* *umfall*

Ich habe nicht nach Meinungen gefragt, sondern nach Erfahrungen und ich wüsste nicht, dass Frauen jetzt darauf antworten können. Es hab keine Vorgabe sondern eine Frage an Männer.
Zitat von *******eyn:
Ich habe nicht nach Meinungen gefragt, sondern nach Erfahrungen und ich wüsste nicht, dass Frauen jetzt darauf antworten können. Es hab keine Vorgabe sondern eine Frage an Männer.

Stimmt. Du hättest Frauen konsequenterweise von der Kommentarfunktion ausschließen müssen. *lach*
Zitat von ******1_0:
Zitat von *******eyn:
Ich habe nicht nach Meinungen gefragt, sondern nach Erfahrungen und ich wüsste nicht, dass Frauen jetzt darauf antworten können. Es hab keine Vorgabe sondern eine Frage an Männer.

Stimmt. Du hättest Frauen konsequenterweise von der Kommentarfunktion ausschließen müssen. *lach*

Warum? Eigentlich ist es doch klar, wenn die Frage nach Erfahrungen an Männern geht, das ich keine dazu beisteuern kann als Frau?

Wozu hier alles mögliche gesagt wird/wurde, war nicht die Fragestellungen, aber das wird leider konsequent ignoriert. Demnach müsste ein „nein, wurde ich noch nicht ausreichen“

Wenn ich es nicht erlebe kann ich auch die anderen Fragen nicht beantworten, also worum geht es Euch demnach noch?
Zitat von *******eyn:
Zitat von ******1_0:
Zitat von *******eyn:

Es geht hier um ein wichtiges Thema und es ist nur noch eine Hexenjagd.

Vor allem weil sich auch so viele Frauen einmischen, die nicht gefragt wurden und quer schießen.

Ja. Unfassbar, dass so viele einer Meinung sind, die nicht Deiner Vorgabe entspricht.
Wirklich empörend ... *schock* *umfall*

Ich habe nicht nach Meinungen gefragt, sondern nach Erfahrungen und ich wüsste nicht, dass Frauen jetzt darauf antworten können.

Wenn du Frauen ausschließt, darauf ihre Meinung und Erfahrungen kund zu tun, hast du keinerlei Berechtigung eine Frage an uns Männer zu stellen.

Das ist diskriminierend, sexistisch und ganz schlechter Stil
*******frei Mann
1.016 Beiträge
Dann nochmal eine Erfahrung.

Es gibt für mich keinen Ort den ich meiden würde, weil ich Bedenken hätte, dass ich dort sexuell belästigt werden würde.

Das wäre für mich nicht einmal beim Karneval in Köln der Fall.

Wenn es für jemanden problematisch ist, dann könnte es sich darin spiegeln, dass es solche Orte gibt.
Zitat von ******r65:
Zitat von *******eyn:
Zitat von ******1_0:
Zitat von *******eyn:

Es geht hier um ein wichtiges Thema und es ist nur noch eine Hexenjagd.

Vor allem weil sich auch so viele Frauen einmischen, die nicht gefragt wurden und quer schießen.

Ja. Unfassbar, dass so viele einer Meinung sind, die nicht Deiner Vorgabe entspricht.
Wirklich empörend ... *schock* *umfall*

Ich habe nicht nach Meinungen gefragt, sondern nach Erfahrungen und ich wüsste nicht, dass Frauen jetzt darauf antworten können.

Wenn du Frauen ausschließt, darauf ihre Meinung und Erfahrungen kund zu tun, hast du keinerlei Berechtigung eine Frage an uns Männer zu stellen.

Das ist diskriminierend, sexistisch und ganz schlechter Stil

Sie können gerne ihre Erfahrungen mitteilen, wie sie Männer sexuell belästigt haben. Sie können auch gerne darüber sprechen, dass sie ungefragt Männer anfassen oder sich nackig machen, Bilder verschicken, oder kein Nein akzeptieren und das nicht als sexuelle Belästigung sehen.

Ich wüsste jetzt aber nicht das ein Mann für eine Frau antworten kann und als Frau Erfahrungen mitteilt, kannst du das?
******ung Mann
6.662 Beiträge
Zitat von *******Self:
Zitat von *******eyn:
Zitat von *******Self:
Zitat von *******eyn:
Aber es geht doch schon wieder los, das relativieren. Wie @*********erker schrieb, es würde sich doch auch kaum jemand noch einmal trauen etwas dazu zu schreiben, wie das hier wieder klein geredet wird. Er muss also tatsächlich ein ernstes Problem in welcher Form haben? Warum gilt das nicht für Frauen? Warum wird so extrem mit Zweierlei Maß gemessen?

Das gilt ebenso für Frauen, ich verstehe nicht wieso du denkst es gäbe nen Unterschied?

Mache ich nicht, aber ich wüsste nicht, dass man Frauen sagt, stell dich nicht so an und bitte erst, wenn du ein ernstes Problem hast. Oder sagst du das den Frauen? Ich nicht.

Sagt doch auch keiner hier zu den Männern
Doch:
Zitat von ******1_0:
Selbst das ist doch kein ernsthaftes Problem. Davon geht die Welt nicht unter. Nicht einmal für einen völlig verweichlichten Schattenparker. *lach*
Er sagt - auf verschiedene Arten und Weisen - das Männer die von Frauen sexuell belästigt werden nur im hintersten Winkel der Welt leben, Weicheier sind, nicht selbstbewusst sind etc - dieses Zitat ist nur die härteste Ausprägung seines respektlosen Verhaltens gegenüber anderen Menschen.

Männer die sich sexuell belästigt fühlen - sind keine Schwächlinge und auch nicht verweichlicht.
Ich kenne einige Männer denen es so ging - und die meisten von ihnen sind starke, selbstsichere und souveräne Männer...
Sich sexuell belästigt zu fühlen hat nichts damit zu tun das man schwach ist.
Es hat auch nichts mit Stärke zu tun sich das einzugestehen.
Oder mit Erziehung.
Jeder Mensch ist anders - und so sind es auch die Empfindungen.
Viele Männer die ich kenne die sich sexuell belästigt fühlten haben Sachen erlebt, bei denen vielen jener Männer die sie hier so grandios und super Stark abwerten das Blut in den Adern gefroren wären.

Wir reden nicht davon, dass es ein anhaltendes Trauma gibt.
Wir reden nicht davon, dass man erwerbsunfähig wird.
Tun wir bei Frauen auch nicht.
Und auch nicht von Anzeigen.
Tun wir nämlich AUCH bei Frauen nicht.
Wir reden nur davon, wie es wahrgenommen wird.
Wie es empfunden wird.
Und ob das für mich jetzt ein echtes Trauma war oder nicht - das ist meine Sache und NIEMAND hier hat das Recht dazu darüber zu entscheiden.
Weder die Supermänner die denken mich und andere die so etwas erlebt haben kleinreden zu können - können sie nicht...aus vielen Gründen, unter anderem fehlende Kompetenz.
Noch die Superstarken Helden die es nötig haben auf dem was andere erlebt haben herum zu trampeln um sich mächtig zu fühlen und zu profilieren.
Noch irgendjemand anderes hier - noch nicht mal die TE, die eine gute Absicht hat hinter dem Thread.
NIEMAND kann mir und anderen abreden was wir empfunden haben.
Ich fühle mich nicht angegriffen und auch nicht beleidigt - wie gesagt:
Er und andere hier verfügen nicht über die Kompetenz um das zu erreichen.
Es ist nur ziemlich...nervig.
Dieses gewinsel vermeintlich starker, ECHTER Kerle die sich einer Annährung jederzeit und ganz einfach entziehen können ohne das sie sich auf ein Objekt reduziert fühlen ist schlicht erbärmlich, widerlich und unpassend.

ABER:
Vielleicht - und da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher auch wenn das "vielleicht" etwas anderes suggerieren möchte - ist die Frage in dem Thread ein wenig falsch gestellt.
Es wird gefragt:
"Welcher Mann fühlte sich schon sexuell belästigt."
Soweit ich das sehe geht es der TE darum, dass gleiche Handlungen gegenüber Männern anders wahrgenommen werden als gegenüber Frauen.
Und zwar in der Bewertung von außen.
Beispiel:
Der Joggerin wird von einem Mann nachgepfiffen und ein entsprechender Kommentar über ihren Körper hinterher gerufen -> unbeteiligter Dritter denkt sich:
"Ohaaaa - ganz schön krass was der da macht!"
Gleiches Szenario bei einem männlichen Jogger und einer Frau die sich unangemessen verhält -> unbeteiligter Britter denkt sich:
"Mist - hab ich jetzt wirklich die Cola vergessen?"

Deshalb wäre eine andere Art der Fragestellung - meiner Meinung nach - zielführender gewesen:
"Männer - habt ihr es schon erlebt, dass ihr ungefragt:
• an den Hintern gefasst
• umarmt
• oder mit Ausdrücken wie ...
• oder mit Blicken in den Intimbereich
• oder ...
wurdet?
"

Warum?
Weil da dann nicht wichtig wäre wie der Mann es EMPFUNDEN hat - sondern dann wäre klar geworden, dass es doch viele Männer betrifft...also das es viele Männer betrifft die solchen unangemessenen Handlungen ausgesetzt sind oder waren.
Das sie es dann nicht als "sexuelle Belästigung" empfinden spielt dann bei dieser Fragestellung keine Rolle mehr.

Aber ja - es wird immer wieder mit zweiterlei Maß gemessen...so kann eine Exhibitionistische Handlung in Deutschland auch nur von einem Mann begangen werden - bei einer Frau ist es "Erregung öffentlichen Ärgernisses".

Ich fände es schlicht schön, wenn es die Möglichkeit gäbe, jetzt - am Ende - noch ein wenig die Füße auf dem Boden zu lassen und wir vielleicht darüber plaudern könnten, warum die gleiche Handlung bei einer Frau anders bewertet wird als bei einem Mann - und zwar von AUẞEN, nicht von der betroffenen Person an sich - und unabhängig vom Geschlecht des Gegenparts...
Ich fände es schlicht schön, wenn es die Möglichkeit gäbe, jetzt - am Ende - noch ein wenig die Füße auf dem Boden zu lassen und wir vielleicht darüber plaudern könnten, warum die gleiche Handlung bei einer Frau anders bewertet wird als bei einem Mann - und zwar von AUẞEN, nicht von der betroffenen Person an sich - und unabhängig vom Geschlecht des Gegenparts...

Das fände ich auch schön und demnach würde auch der Verweis wegfallen, an wen die Frage ging. ☺️
Das Thema ist doch kein Tabu.

Doch, ist es. Das wird tatsächlich sehr deutlich. Es wird relativiert. Es werden überzogene Fälle dargestellt, Es wird verglichen und abgewertet. Worte wie hinterste Ecke, oder Empfehlungen wie zu Hause bleiben. Anmerkungen aus anderen ebenso schlimmen Themen Patientenmissbrauch, Belästigung von Frauen zeigen klar, dass eine Diskussion in der nötigen Tiefe nicht stattfindet. Nicht stattfinden kann.

Zum zu Hause bleiben, oder sich der Belästigung entziehen sage ich nur eines.

DAS RECHT WEICHT DEM UNRECHT NICHT.
*********acht Frau
8.045 Beiträge
Wenn mal alle, die nichts zu sagen haben, kurz die vorlaute Klappe halten könnten, würde ich gerne mal kurz darüber nachdenken, ob ich schon mal einen Mann sexuell belästigt habe.

...
...
...

Einem Bekannten habe ich mal im Vorbeigehen auf den Po geklatscht, er war etwas sauer. Es war allerdings lustig gemeint, nicht sexuell. Einen habe ich 'angetanzt', auf einer kinky Party. Er fands okay, hat sich gefreut. Wir hatten dann auch eine Affäre.

Beides hätte ich bei mir allerdings nicht gut gefunden. Grund genug, das eigene Verhalten zu durchleuchten, denn auch wenn Männer grundsätzlich offener zu sein scheinen für 'Anmache', weiß man (frau) ja vorher nicht, wie er reagiert.
*******frei Mann
1.016 Beiträge
@****ev

Ich habe eben Deine Beiträge zum Thema normal durchgelesen.

Vielen Dank für das Teilen Deiner persönlichen Erfahrungen. Deine Betroffenheit kann ich nachvollziehen. Insbesondere die Beispiele in denen Du einer Situation ausgesetzt warst in der Du überfordert warst, sind für mich nachvollziehbar eindeutig problematisch. Ich selbst habe glücklicherweise keine derartigen Erfahrungen machen müssen.

Ich vermute, dass Du inzwischen seltener überfordert bist. Das soll abet keinesfalls die grundsätzliche Problematik relativieren.
****ter Mann
252 Beiträge
@*******eyn
Zitat von *******eyn:
Zitat von *******Self:
Zitat von *******eyn:
Hier wurde auch für mich sehr klar erklärt, dass ein Machtgefälle nicht immer mit Körperlichkeit zu tun hat. Eine Frau weiß, auch wenn sie belästigt, dennoch selbst schreit, dass dem Mann nicht geglaubt wird. Sie weiß auch, dass in der Regel ein Mann nicht gewalttätig wird. Das ist ein Machtverhältnis, welches sie für sich nutzt, nutzen kann.

Alleine schon die Tatsache das ein Mann hier angegangen wird, weil er sich von einer Mitarbeiterin belästigt fühlt, wenn sie sich mit so gut wie nackten Brüsten ihm körperlich nahe kommt und er das unterbindet.

Es wurde keiner angegangen dafür dass er sich belästigt fühlte. Die Heftigkeit seiner Reaktion wurde hinterfragt und für nicht gut befunden.

Was im Umkehrschluss bedeutet? Dass er sich nicht so anstellen sollte? Darf sich nicht wehren?

Hast du nicht vorhin noch geschrieben du wärest in der Lage zu differenzieren und würdest nicht nur schwarz-weiß sehen?
Der Versuch eines Umkehrschlusses in so einem Fall ist völlig absurd und kann undifferenzierter nicht sein.
Ich glaube es ist genau diese art, alles geschriebene so umzuinterpretieren, bis es in dein vorgefertigtes Weltbild passt oder wenn es sich nicht uminterpretieren lässt zu ignorieren, warum die Diskusion in so ein Geschrei ausgeartet ist.
Das liegt bei weitem auch nicht nur an dir. Auf der anderen Seite gibt es auch genug Leute die das so praktizieren. Nur , ein argumentativer Austausch aus verschiedenen Perspektiven, mit unterschiedlichen Erfahrungen ist so nicht möglich.
****p35 Mann
8.060 Beiträge
Zitat von ****it:
Das würde mich jetzt mal interessieren - ist es für Männer sexuelle Belästigung nur dann, wenn sie die Frau unansehnlich finden?
Nein, für mich definitiv nicht und ich sage es gerne auch noch deutlicher:

Mir ist sexuelle Belästigung ganz und gar nicht "schnuppe"!
(wie hier vorab mal angeblich "den meisten von uns Männern" unterstellt wurde)

Ich will auch weiterhin in einer Welt leben, in der sich auf gleichberechtigter Augenhöhe respektvoll begegnet wird.
Dafür trete ich ein, das versuche ich selbst und das fordere ich auch von meinen Mitmenschen.

Achso, und ja, ich darf das einfordern - ganz egal, ob ich selbst Betroffener, vlt sogar traumatisiert bin oder nicht.
*****eal Mann
1.918 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Sexuelle Belästigung gegenüber Männern
Durch einen anderen Thread, habe ich mich mit dem Thema sexuelle Belästigung bei Männern auseinander gesetzt.

Es scheint, dass dies immer noch ein Tabu ist, selten bis gar nicht darüber gesprochen wird und wenn, dies oftmals als nicht sehr gravierend empfunden wird.

Meine Fragen an euch Männer:

• Seid ihr schon einmal sexuell belästigt worden?
• Falls es euch passiert ist, wie seid ihr damit umgegangen?
• Redet ihr untereinander darüber?
• Empfindet ihr es als Tabu, darüber zu sprechen?

Ich überspringe die letzten 24 Seiten und komme direkt zum Thema.

- Seid ihr schon einmal sexuell belästigt worden?
Mehrmals. Von anzüglichen Bemerkungen über begrabscht werden bis hin zu einem sexuellen Missbrauch war alles dabei.

• Falls es euch passiert ist, wie seid ihr damit umgegangen?
Unterschiedlich. Bemerkungen habe ich ignoriert. Begrabscht zu werden im Normalfall auch. Den Übergriff... das ist ne Sache für sich.

• Redet ihr untereinander darüber?
Nein. Ich habe es versucht. Aber die meisten Leute (Vor Allem die Männer) sind Meister der toxischen Maskulinität und kommen eh nur mit Sprüchen wie. "Wenn sie geil ausgesehen hätte, hätte es Dir gefallen.", "Es hat Dir doch gefallen", "Doesn't matter, had sex" etc.
Es wäre einfach Zeitverschwendung ernsthaft darüber reden zu wollen.

• Empfindet ihr es als Tabu, darüber zu sprechen?
Siehe oben. Der einzige Moment in dem männliche Opfer ernst genommen werden ist, wenn Incels sich über weibliche Opfer aufregen wollen und die männlichen als Strohmannargument vorschieben.


• Empfindet ihr es als Tabu, darüber zu sprechen?
Damals war ich gerade 20. Bundeswehr. Introvertiert und schüchtern. Heute halte ich Vorträge auf Theaterbühnen mit tausend Zuhörenden - wenn auch weiterhin introvertiert. Wenn ich auf die Party komme, geht nicht die Sonne auf.

Damals schlenderte ich über die Reeperbahn. Bunte Lichter überall. BDSM Clubs. Die frühen 1990er.

Ein Geschäft, klein, nicht so wie die Boutique Bizarre heute - eher ein Kiosk. Darin Zeug, das mich interessiert hat.
Und jodelnde Touristinnen.
Ich war froh, dass sie gerade lärmend abzogen, als ich hineingegangen war (mein damaliges Ich schämte sich!). - Wenig später bereute ich meine Erleichterung.

Ich fragte den ungepflegt wirkenden mittelalten Mann hinter der Kasse nach etwas.
Darauf reagierte er mit übergriffigen Fragen. Dinge, die ihn nichts angingen.
Ich - mein damaliges Ich! - antwortete sogar darauf. Als ob sich mein damaliges Ich sich für Vorlieben hätte rechtfertigen müssen!

Er wurde unverschämter.

Schließlich ging er die paar Schritte zur Tür und drehte den Schlüssel.
Weitere gut gelaunte Touristinnen waren ausgesperrt.

Er hatte von meinem damaligen Ich einen Eindruck gewonnen. Einen falschen Eindruck.

Also zog er sein Ding durch:
Er kam auf mich zu - viel zu nah! - und schob seine Hand unter mein Hemd... fummelte an meinen Nippeln.
Statt ihm auf die Finger zu hauen oder in die Fresse äußerte ich fast entschuldigend mein Missfallen - noch immer ganz wohlerzogen und höflich, wie man das in einer mittlerer Dienst-Beamtenfamilie gewohnt war (mit einem Vater, der zuhause ein großes Maul hatte und anderswo artig buckelte).

Der Typ im Laden hatte schnell ein Spielzeug in der Hand und versuchte, es an meiner Brust zu fixieren - mit der anderen Hand massierte er meinen Schritt.

Da war's mir zu bunt - sogar meinem damaligen Ich.
Ich schob ihn weg, ging direkt zur Tür und drehte den Schlüssel wieder dahin, wo er hingehörte - und verließ dieses Erlebnisshopping.


Alle anderen Erlebnisse sind maximal harmlos.

Was mich heutzutage ab und zu verblüfft:

Selbstgerechtigkeit in gewissen Kreisen - einer Welt, die für sich in Anspruch nimmt, exklusiv zu wissen, was es heißt (heißen kann) sexuell belästigt zu werden.
In dieser Welt gilt man als alter weißer Mann offensichtlich nicht als Erfahrungsträger sexueller Belästigung und soll (Zitat sinngemäß) "besser die Fresse halten über Dinge, die man nicht versteht".


Apropos: Das Erlebte habe ich bald vergessen und mich erst später wieder daran erinnert. Wahrscheinlich fiel das leicht, weil wenig später der Ernst des Lebens begann und auf mich mit einem Maschinengewehr geschossen wurde usw.. Daran und an den stechenden Geruch von Körperteilen in sengender Sonne Ostafrikas erinnert man sich viel häufiger als an so einen Notgeilen auf der Reeperbahn, und der Schock nach dem Beschuss kam erst acht Stunden später.
Wenn man Actionfilme macht - mit Geruch... ich glaube, die Leute würden Liebesfilme schauen.
*********erker Mann
11.922 Beiträge
Ich hab in meiner Jugend ausreichend bis übermäßig seelische Gewalt erfahren…
dabei ist es mir vollkommen egal, dass es nicht sexuell motiviert war.
Was ich allerdings daraus gelernt habe…
ich lasse mich in diesem Leben nicht mehr in eine Opferrolle drängen!
Ein liebevolles Elternhaus hat mir ausreichend Kraft gegeben stark zu sein und über vielen Dingen zu stehen… auch von alten angetrunkenen Frauen in den Arsch gekniffen zu werden.

Die Altherren, die hier so den starken Mann raushängen lassen, die sind eigentlich zu bedauern… denn diese konservative Erziehung, wo echten Männern solche Dinge nicht passieren, ist schuld an der Relativierung von Missbrauch!

Wer jetzt meint, er müsste meinen Beitrag zerlegen… tu Dir keinen Zwang an, ich bin eh raus aus der Diskussion
Ich glaube, nicht das man mich sexuell, belästigen könnte.
*******777 Mann
94 Beiträge
Zitat von ****an:
Ich glaube, nicht das man mich sexuell, belästigen könnte.

Wetten doch? 😂
Zitat von ********zone:
Eine Frau kann und darf selbst entscheiden, was sie unter der Kleidung trägt und hat rein gar nix mit sexueller Belästigung zu tun.

So ist es und das ist auch gut so.

Ein Beispiel aus meinem eigenen Berufsleben. Als junger Mann (mit 26) wurde ich zum Geschäftsführer eines kleinen mittelständischen Unternehmens mit etwa 45 Mitarbeitern in einer mir bis dahin fremden, etwa 300 km entfernten Stadt bestellt. Ich hatte dort eine gleichaltrige Vorzimmerdame, die sehr gerne mit ihren körperlichen Reizen kokettierte und schon auch mal mit durchsichtiger Bluse ohne BH am Empfang saß.
Dieses auch für die damalige Zeit ungewöhnliche Verhalten, war zwar immer wieder Gesprächsthema sowohl im Unternehmen als auch bei dem einen oder anderen Besucher, aber was soll´s. So lange sie ihre Arbeit gewissenhaft und zuverlässig erledigte, hat das niemanden weiter gestört oder wurde gar als 'sexuelle Belästigung' empfunden. Es wurde sowohl von mir als Chef als auch von ausnahmslos allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie von Besuchern, die darauf zu sprechen kamen, amüsiert toleriert. Und ehrlich gesagt hat sich meine Einstellung dazu bis heute (also 32 Jahre später) nicht geändert. Warum auch?
Zitat von ******1_0:
(...) Ich hatte dort eine gleichaltrige Vorzimmerdame, die sehr gerne mit ihren körperlichen Reizen kokettierte und schon auch mal mit durchsichtiger Bluse ohne BH am Empfang saß. (...)

Erinnert mich an meine Buchhalterin in Tallinn.
Man kann es so sehen: Den eigenen Trieb nicht unter Kontrolle zu haben (damit mag schon anzügliches Hinstarren und mancher zweideutiger Spruch gemeint sein), wirkt unsouverän.

Das Problem mit aufreizender Kleidung (oder mit teuren Kameras am Handgelenk) liegt wohl eher in unpassender Umgebung vor, in der gesellschaftliche Regeln nicht gewährleistet werden können.
Ein Geschäftspartner war in Brasilien überfallen worden (am Körper getragene teure Gegenstände geraubt). Die Bekannte seiner Frau warf in meiner Gegenwart vor, die Dinge in einer von Kriminalität geprägten Umgebung zur Schau getragen zu haben.
Mich verblüffte an dem Punkt etwas: Sie (und ich) waren auf einem Hamburger Slutwalk gewesen: Frauen haben natürlich das Recht, sich reizvoll zu kleiden - ohne dafür belästigt zu werden.

Schon.
Doch was machen wir, wenn wir abends durch S-Bahnhöfe wie in Berlin-Neukölln laufen - und auf männliche Mitmenschen treffen, die solche Werte nicht internalisiert haben?
Wäre das derselbe Leichtsinn wie das Tragen einer teuren Kamera in einer brasilianischen Favela?
****oha Mann
957 Beiträge
Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja.
Aber wies halt so is im Leben,manchmal is man zu jung und manchmal lohnt es sich nich etwas gegen Idioten zu machen/man muss sich net auf alles konzentrieren, weil dafür sind die Nerven zu schad.

Desweiteren is es statistisch bewiesen, dass es von als “wesentlich attraktiveren” Personen nich als sexuelle Belästigung eingestuft wird.
Das gilt sowohl bei Frauen,als auch bei Männern.

Jeder der es in irgend einem Kontext wirklich erfahren hat und unangenehm fand, sollte auch den Rückhalt in der Gesellschaft bekommen, wie unüberlegt allerdings einige durchs Leben watscheln finde ich immer wieder erschreckend.
Zitat von ******ung:
Männer die sich sexuell belästigt fühlen - sind keine Schwächlinge und auch nicht verweichlicht.
Ich kenne einige Männer denen es so ging - und die meisten von ihnen sind starke, selbstsichere und souveräne Männer...
Sich sexuell belästigt zu fühlen hat nichts damit zu tun das man schwach ist.
Es hat auch nichts mit Stärke zu tun sich das einzugestehen.
Oder mit Erziehung.
Jeder Mensch ist anders - und so sind es auch die Empfindungen.
Viele Männer die ich kenne die sich sexuell belästigt fühlten haben Sachen erlebt, bei denen vielen jener Männer die sie hier so grandios und super Stark abwerten das Blut in den Adern gefroren wären.

Deinen persönlichen Affront einen Absatz weiter oben übergehe ich mal höflich.

Wie Du im zitierten Textabschnitt richtig schreibst, handelt es sich um eine gefühlte Wahrnehmung und nicht um etwas objektiv Messbares. Die meisten Männer, die in diesem Thread mitdiskutieren (ich selbst bin übrigens erst auf Seite 16 eingestiegen) empfinden völlig anders als Du, obwohl viele von ihnen bereits ähnliche Dinge erlebt haben, wie die von Dir weiter vorne geschilderten. Interessanterweise scheint ihnen aber genau nicht das Blut in den Adern gefroren zu sein, was wiederum bestätigt, dass es eben doch "nur" um individuelle persönliche Befindlichkeiten geht. Und die lässt sich nun einmal niemand gerne von Dritten diktieren. Daran ändern auch zeitgeistige Phrasen wie die von der "toxischen Männlichkeit" nichts.
****oha Mann
957 Beiträge
Vor allem Übergriffe in der Beziehung sollte man nich respektieren und härter zurecht weisen, aber meistens mangelts da leider an Kommunikation und zu viel Färbung durch Gefühle. Man lernt und wird resoluter und leider wartet man wohl auch für eine gewisse Weile auf die nächste Enttäuschung.

So oder so, unser Umgang untereinander ist sowas von wichtig und leider nicht ausreichend weiterentwickelt. Deswegen gibt es nunmal Optimisten, weil auf Dauer fährt man sonst das ganze Ding an die Wand.
Übergriffigkeit ist ein Problem, aber viele die es tuen sind für Kritik nich offen und halten sich in ihren Selbstschutz-modis davon ab etwas zu sehn. Selbstsicherheit auf Kosten anderer ist ekelhaft und spricht von einer Egowertigkeit die selten übertroffen werden kann.

Aber, leider sind die Dinge in gewissen Kontexten sehr schwer vorher abzusprechen,weil es nunmal um “Rantasten” und “Eindrücke “ geht. Nur wie etwas empfinden wird sollte nie devaluiert werden, Moralische Kompasse sind sehr querch teilweise, meist zu eng gestellt ,das aber auch bei “progressiven,modernen” Leuten.
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