Nun mein Senf dazu.
Polyamorie kann viele Gesichter haben. Eins davon hast du erwartet, das andere nicht, und so wie ich es sehe, ist es die Erwartungshaltung, die dir da einen Streich gespielt hat.
Deine Erwartung: Ich nenne es mal "monogames Poly".
Also für alles genau eine Person. Nicht aber mehr. Eine zum Lieben, die zweite für Sex, die dritte für BDSM.
Das lässt sich wunderbar auseinanderhalten, jede hat ihren Platz, jede ist exklusiv für das, was sie bietet.
Ich schätze mal, dass ungefähr das deine Erwartungshaltung war. Lieben tut er nur eine, "sort of" lieben eine zweite, spielen tut er nur mit einer. Dir.
Nun ist es aber leider genau anders herum: Ein "echtes" Poly, sprich, er kann wirklich mehrere Liebes- und Spielbeziehungen haben, es kann von allem mehr geben. Keine ist exklusiv.
Aber ja vielleicht doch
Darum hier meine Antwort.
Denn "spielen" ist ja nicht gleich "spielen".
Ich weiß jetzt nicht, was ihr miteinander so anstellt. Vielleicht aber ja doch etwas vollkommen anderes als das, was er mit seiner neuen Bekanntschaft tut. Ihr, sie wie du, euch also gegenseitig nichts weg nehmt.
Muss nicht so sein, möchte ich aber dennoch als Gedanke in den Ring werfen, dass es so sein kann.
Dass es eben nicht das Gleiche ist, was er da mit ihr macht.
Dasselbe schon gar nicht, weil ihr seid ja zwei verschiedene Menschen. Aber auch nicht das Gleiche, weil er mit ihr anders spielen könnte als mit dir.
Frage ihn doch, was sie von dir unterscheidet. Neugierig, nicht anklagend. Was unterscheidet dich von ihr? Was findet er an dir spannend, toll, lustvoll, ...? Kann er darauf gut antworten, dann sehe ich Chancen, dass es mit euch beiden parallel zueinander auch funktionieren kann.
Wenn man mal vom Zeitfaktor absieht.
Vier sind schon viel, das artet dann bei ihm ja fast schon in Freizeitstress aus.