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Offene Beziehung

Naja wenn sich jemand zum Thema "offene Beziehung" äussern will sollte er zumindest mal EINE Beziehung gehabt haben.
Wenn dann das noch eine Beziehung war die über das sexuelle hinaus ging umso besser.
Traten da mal nicht nur die angenehmen seiten einer Beziehung auf sondern auch welche die die volle Aufmerksamkeit des Partners forderte umso besser.
Aber wenn du Beziehung nur aufs poppen reduzierst bitte ist auch eine Meinung.
*smile*
Naja wenn sich jemand zum Thema "offene Beziehung" äussern will sollte er zumindest mal EINE Beziehung gehabt haben.

Was möchtest du mir denn damit sagen, ist es mein geistiger Horizont der mich nicht erleuchten lässt, für diese Beurteilung müssten wir uns doch eigentlich schon ..na wie soll ich sagen zwei Jahrzehnte kennen??


..... bisher habe ich versucht dich relativ ernst zu nehmen, aber mal ganz ehrlich du machst es mir nicht leicht!


Aber wenn du Beziehung nur aufs poppen reduzierst bitte ist auch eine Meinung.


wie kommst du zu der Annahme es wäre so?
Das Thema ist hier "offene Beziehung" sich dazu kompetent zu äussern ist es hilfreich auch mal die Schattenseiten einer Beziehung kennengelernt zuhaben.
Der Partner der TE wünscht sich gerne n-Beziehungen ich frage mich dan wie sieht es denn aus wenn es mal nicht nur um die Sonnenseite des Lebens geht.
Was ist dann so eine offene Beziehung bzw. irgendwelche Fantasien wert?
Wir sind hier im JC da geht es um Sex um Erotik aber wenn jemand um Rat nach einer Beziehung frägt sollte man nicht platt antworten ich habe Fantasien.
lesen....
..kann den Geist befreien, wenn die Gedanken verbarikadiert sind, nur mal so als Tipp am Rand!

lg Mike
Danke Mike für den Tip du bis eben ein echter Freund *g*
Nur was soll ich denn lesen *gruebel* deine Posts??
@ mutabor: Danke!!! *spitze*

und nun doch mal zur Ausgangssituation des Threads zurück...:

Bei dem, was wir bisher beide erlebt und gesehen haben, ist es leider oft so, dass eine "offene Beziehung" aus dem Wunsch heraus entsteht, einen festen Punkt im Leben zu haben, sich aber nicht zu fest an ihn zu binden.. Bindungsangst versus Sicherheitswunsch

Ist es nicht oft so, daß die Person,die am lautesten nach einer "offenen Beziehung" schreit, vor Eifersucht platzt, wenn der "eigentliche" Partner sich das selbe Recht nimmt? (selbst erlebt!)
Nur eine Ausrede um sich einen Freifahrtsschein zu sichern!

Es wurde hier schon mehrfach beschrieben, dass jede Beziehung individuell ist und die Festigkeit einjeder Beziehung vom individuellen Umgang der Partner abhängt...hier jetzt nochmal eine Konkretisierung unsererseits:

Was für uns das Wichtigste ist: Offenheit und Verständnis sowie Ehrlichkeit und Treue unserer Beziehung gegenüber.
Wir reden oft und sehr intensiv über alles, was uns bewegt. Und gerade durch unsere Offenheit unseren Fantasien und unserer Sexualität gegenüber hat unsere Beziehung, das Miteinander absolute Exklusivität.

Bei und für uns funktioniert es nur gemeinsam, keiner ist einzeln unterwegs, aber der Sextrieb wird mit anderen Personen ausgelebt. Dabei ist unabdingbar (für uns!), dass es nur um SEX geht.
Da gibt es also keine Affäre, keine Neue, keinen Neuen..(würde unserer Meinung nach nur vorkommen, wenn in unserer Beziehung etwas nicht in Ordnung wäre.)
*****_WI Frau
552 Beiträge
Schade, dass immer die üblichen „Was ist besser“ bzw. "Geht ja gar nicht" - Parolen kommen…

Es gibt wohl keine einheitliche Definition für „offene Beziehung“.
Für MICH ist das wichtige Wort daran „Beziehung“ - das unterscheidet sie ja wohl von einer Affäre.

Und damit bin ich bei der Antwort auf Deine Grundfrage: eine offene Beziehung wird zumindest nach unserer Erfahrung zusammengehalten durch die gemeinsam ausgehandelten Wege, gefundenen Lösungen, überwundenen Konflikte. Man ist darauf angewiesen, sich unglaublich intensiv mit sich und dem anderen auseinander zu setzen und dadurch kann eine Intimität entstehen, die viel tiefer geht als jede herkömmliche "gemütliche" monogame Beziehung. Die Beziehung kann aber auch an dieser Notwendigkeit zerbrechen.
Insofern würde ich obiges Zitat von venice allgemeiner fassen:
eine Beziehung wird .. zusammengehalten durch die gemeinsam ausgehandelten Wege, gefundenen Lösungen, überwundenen Konflikte. Man ist darauf angewiesen, sich unglaublich intensiv mit sich und dem anderen auseinander zu setzen und dadurch kann eine Intimität entstehen, die viel tiefer geht.
Das kann nach meiner Auffassung sowohl für eine monogame, polyamore oder offene Beziehung gelten.

Das Wort „offen“ daran bedeutet für MICH, dass nicht zwingend sexuelle Treue inkludiert ist und dass auch offen über diese Bedürfnisse geredet wird – und es ein einvernehmliches Handeln gibt.

Zu deinen locker-flapsigen *zwinker* Aussagen:
Nun bin ich ob der Ereignisse überrollt worden und sehe mich in einer "Beziehung", dessen Begrifflichkeit ich gerne näher definiert wissen würde.
Jetzt kann man sagen; "Frag Deinen Lover, der wird´s wissen"....hab ich getan. Die Antwort war etwas unbefriedigend. Vielleicht auch, weil ich eben mit dem Begriff "offene Beziehung" nichts anfangen kann.
Was er grundsätzlich möchte. Mehrere Beziehungen. Auf meine Frage hin, wie er sich das in der Praxis vorstellt, bekam ich keine Antwort.
Diese kennzeichnen für mich nicht wirklich eine Beziehung (keine Antwort ist ja keine Kommunikation...). Von Liebe mal ganz zu schweigen…
Das hört sich für mich eher nach einer Umschreibung für „unverbindliche Affäre“ an…
offene Beziehung
Ich unterscheide bei Beziehung grob zwischen Parnterschaften und Affären...

Meine Meinung nach, um eine Partnerschaft offen zu gestalten muss man zuerst eine haben. Damit meine ich, eine Partnerschaft muss vorhanden sein, mit den Verbindungen und Emotionen die dazu gehören, die überlebensfähig ist, egal ob monogam oder nicht. Dazu gehören zwei, die die Hauptdarsteller dieser Beziehung sind und in ihren Mittelpunkt stehen. Das "offene" kann dadurch eine weitere Eigenschaft sein, dieser Beziehung sein, ohne sie gefährden zu können.

Eine Beziehung, die offen sein muss würde ich in Frage stellen. Denn manche Lebenssituationen verlangen meiner Meinung nach den vollen Energieeinsatz der Beteiligten und die Möglichkeit, für bestimmte Zeitintervalle (die auch lang werden können), eine Beziehung monogam zu gestallten.
Eine
Beziehung zwischen zwei Menschen bedeutet miteinander leben, füreinander dasein und gemeinsam diese Beziehung zu gestalten und mit Leben und Liebe zu füllen.

Das ist die Grundvorausetzung für eine Beziehung, denn ohne diese Voraussetzungen ist es keine Beziehung.

Ehrlichkeit, Offenheit, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein regeln Freiheiten und Freiräume in einer Beziehung. Denn dies ist die Basis jeder Beziehung.

Und wenn die Basis stimmt, die Voraussetzungen vorhanden sind, können wir eine Beziehung so gestalten, wie es den Bedürfnissen der Partner in dieser Beziehung entspricht und gemeinsam diese Bedürfnisse befriedigen.

Wie man das dann nennt ist völlig egal.

Eine Beziehung ist so offen oder geschlossen, wie die Partner es gemeinsam zulassen.

Und Partner sollten eine gemeinsame Verantwortung für ihre ganz individuelle Beziehungsform teilen.

Partner in einer Beziehung teilen etwas und lassen teilhaben.


lg cruiserman
****rna Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller 
Die Offenbarung des Johannes trifft uns ja alle darüber brauchen wir uns ja keine Gedanken zu machen oder?

Das war eine Metapher.
Die Metapher (griechisch μεταφορά „Übertragung“, von metà phérein „anderswohin tragen“) ist eine rhetorische Figur, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine Beziehung der Ähnlichkeit besteht.

Ich hätte auch die Büchse der Pandora als Metapher heranziehen können. Wobei beim Öffnen der Büchse der Pandora immerhin noch die Hoffnung entwich, die ja bekanntermaßen zuletzt stirbt
****ot2 Mann
10.757 Beiträge
@cruiserman
EineBeziehung zwischen zwei Menschen bedeutet miteinander leben, füreinander dasein und gemeinsam diese Beziehung zu gestalten und mit Leben und Liebe zu füllen.
Das ist die Grundvorausetzung für eine Beziehung, denn ohne diese Voraussetzungen ist es keine Beziehung.

Ist zwar offtopic und ein eigenes Thema wert:
Können auch Fernbeziehungen, bei denen man nicht miteinander lebt, seinen Alltag nicht teilt, getrennt wirtschaftet, und nur jedes Wochenende und den Urlaub miteinander verbringt und täglich telefoniert, vollwertige Beziehungen sein?
Lg
Freimut
****rna Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller 
Ist zwar offtopic und ein eigenes Thema wert:
Können auch Fernbeziehungen, bei denen man nicht miteinander lebt, seinen Alltag nicht teilt, getrennt wirtschaftet, und nur jedes Wochenende und den Urlaub miteinander verbringt und täglich telefoniert, vollwertige Beziehungen sein?

So offtopic ist das garnicht. Zumal er und ich gerade eben in dieser Problematik drinstecken. Er wohnt da, ich wohn dort, und zwischen uns liegen mehrere hundert Kilometer.
Nun,
das Thema ist eine offene Beziehung. Und eine offene Beziehung ist für uns keine Beziehung, für uns kann es keine offene Beziehung geben.

Selbst eine Freundschaft hat Anspruch auf Dauer. Oder findet man einen Freund und sagt, alles klar, wir sind jetzt Freunde, aber nur solange ich Lust hab?

Eine Beziehung ist eine enge Verbindung von zwei Menschen, die immer in einer Form zusammen gehören.

Eine Partnerschaft, eine Ehe, eine Freundschaft, ein Familienband.........

Dies wird nicht geplant, weder der Anfang noch das Ende, sondern ergibt sich aus Umständen, resultiert aus Begegnungen, Erfahrungen und Erlebnissen.

Aber jede Beziehung hat einen Bezug, eine Basis, eine gemeinsame zusammengehörige Form.

Und nur eine Beziehung, die wirklich eine ist, kann sich öffnen. Sie kann sich öffnen für Hobbys, für Kunst, für Kultur, für Sport, für geistige Betätigung, aber auch für sexuelle Bedürfnisse und deren Erfüllung.

Sie kann durch Öffnung ihren Horizont erweitern, sie kann lernen, wachsen, verstehen, Erkenntnisse finden, Erfahrungen machen, negative wie positive........

sich für bestimmte Dinge gemeinsam öffnen, für Abschnitte, für kurze Zeit, für längere Zeit, für immer.........

Aber eine Beziehung ist nicht offen, sie ist der feste Bestandteil einer Partnerschaft, sie trägt Verantwortung, sie bietet Vertrauen, sie ist Zuverlässig.

Eine Konstante im Leben, eine Basis, die feststeht und nicht einfach füer jeden und alles offen ist.


lg Ralf
Natürlich
kann eine feste und dauerhafte Beziehung in getrennten Orten gelebt und geführt werden. Sogar völlig monogam.

Warum nicht?

Die Frage ist doch kann so eine Beziehung offen sein? Unserer Meinung nach nicht.


lg cruiserman
...
Können auch Fernbeziehungen, bei denen man nicht miteinander lebt, seinen Alltag nicht teilt, getrennt wirtschaftet, und nur jedes Wochenende und den Urlaub miteinander verbringt und täglich telefoniert, vollwertige Beziehungen sein?

JA.
mein freund und ich haben uns vor kurzem die gleiche frage stellen müssen: aufgrund der räumlichen distanz eine feste oder offene beziehung? wir wollten aus rücksicht auf den anderen letzteres als "übergangslösung" anbieten, waren aber beide eigentlich der meinung, fest sei das, was wir wirklich wollten. also sind wir auch dabei geblieben.

wir schließen es aber nicht aus, dass wir an irgendeinem punkt die offene variante bevorzugen könnten. irgendwann mal ... in ferner, ferner zukunft.
Wie könnte ich etwas öffnen, was niemals vorher geschlossen war?

Das wäre genau so vergebens, wie der Versuch, in einem runden Raum in die Ecke zu pinkeln.
...
Wie könnte ich etwas öffnen, was niemals vorher geschlossen war?

ich denke, eine offene beziehung kann im kern genauso geschlossen sein wie eine feste beziehung. nähe, vertrauen, liebe und all das, was eine liebesbeziehung an sich ausmacht, wiegt weitaus mehr, als der scheinbar exklusive austausch von körperflüssigkeiten.

immer dieser verträumt-romantische old school anspruch vom ewigen miteinander in dauerkuschelpose ...
was ist denn wirklich verwerflich? wenn man einen auf feste beziehung macht und dabei den anderen hinter seinem rücken bescheißt.

punkt.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller 
immer dieser verträumt-romantische old school anspruch vom ewigen miteinander in dauerkuschelpose ...
was ist denn wirklich verwerflich? wenn man einen auf feste beziehung macht und dabei den anderen hinter seinem rücken bescheißt.

punkt.

*nono*, nix Punkt. Eher Punkt, Punkt, Punkt, Komma, ABER........

Ich habe keinen verträumt romantischen old school Anspruch, aber ich behalte mir vor über den Lauf der Dinge, den ich mir in der Praxis so noch nicht ausmalen kann, in Kenntnis gesetzt zu werden.

Das ist das Mindeste was ich erwarten kann/ darf.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Meine Güte, das ist ja eine Menge neuer Text geworden, finde ich erstaunlich, wie es die Gemüter beschäftigt - grade die, die keine offene Beziehung führen (cruiserman: diese Diskussion wegen des Begriffs bringt uns meines Erachtens nichts, wenn der Begriff so nunmal egal ob semantisch wirklich korrekt, steht und verwendet wird).
Ich pick mal ein paar der meines Erachtens wichtigsten Sachen heraus.

Aber wieso denn sowas aushalten!?
Das ist doch schrecklich! In einer Beziehung will ich mich doch geborgen und sicher fühlen. Wieso muss ich dann was aushalten?
Man MUß garnichts, genau darum geht es. Manche Menschen lernen im Leben früher oder später, daß sich zu fordern (auch emotional), die eigenen Gefühle in Frage zu stellen und ihren Kern zu suchen, ob man sich nicht eigentlich etwas vormacht und Gefühl xyz (Eifersucht, Verlustangst etc.) ihren Ursprung gar nicht in den Handlungen eines anderen haben, sondern in der eigenen Geschichte, eigenen Unvollkommenheit - daß diese Suche und das Verstehen einen persönlich weiterbringt, ruhiger und zufriedener macht ... glücklicher. Wenn man aufhört, die Gründe für negative Empfingungen oder Urteile in der eigenen inneren Welt zu suchen, Prägungen, negative Erfahrungen etc., kann das sehr befriedigend sein. Da man sich selbst verändern kann, kann man auch diese negativen Empfindungen verändern, dauerhaft. Das ist wie Selbsttherapie und dauert lange, erfordert Kraft und den Wunsch, das zu tun. Wenn man aber (wie in monogamen Beziehungen häufig ganz selbstverständlich) sagt "mir geht es nicht gut, wenn Du das machst, also laß das", dann wird man sich immer schlecht fühlen, wenn xyz passiert. Wenn man aber sagt "Wieso geht es mir damit nicht gut? Muß das so sein? Wie könnte ich das denn noch sehen?", hält man das unangenehme Gefühl GEWOLLT erstmal aus und ergründet es.
Diese Strategie darf man schrecklich finden, man kann sie aber auch als etwas sehr wertvolles erleben. *g*

Eine offene Beziehung ist m.E. wie eine feste Beziehung, nur dass es wechselnde Geschlechtspartner gibt und scheinbar Treue keine Rolle spielt.
Einspruch. Das hängt von der Definition von Treue ab, Treue gibt es sehr wohl in solchen Beziehungen, sie ist die Grundlage des Vertrauens - im Gegensatz zu Affären, bei denen es eben um Untreue geht. *baeh* Treue ist per Definition, daß man sich an Absprachen hält. Wenn die Absprache ist "kein Sex mit jemandem außer mir", dann ist eine Affäre "Untreue". Wenn die Absprache ist "Ich habe ein Veto gegenüber möglichen neuen Partnern, wenn ich mit diesen partout nicht kann", ist es Untreue, sich daran nicht zu halten etc.
Das ist eben der Crux an der Monogamie: da man daran gewöhnt ist, garnicht über die Begriffe nachzudenken, weil ja "alles ganz logisch" ist, wird Treue und sexuelle Exklusivität vermischt, es sind aber zwei Dinge.

Die Kinderfrage ...
Und was ist wenn die Kinder rauskriegen das Vati ne andere poppt und Mutti letzte Woche auch nen anderen hatte?

Kinder kommen damit klar da sie es ja nicht anders kennen.
Da hebelt es mich schon aus.
Kinder haben sehr empfindliche Seelen und leiden sehr.

Das Familienbild gerät ja schon bei einer Trennung völlig aus den Fugen und sie glauben da schon eine Mitschuld zu tragen!!!

Da sind wieder zwei Dinge vermengt, die grundsätzlich wieder nichts miteinander zu tun haben, aber in monogamen Beziehungen natürlich zusammenhängen - in MONOGAMEN Beziehungen. *g*
Kurz gesagt haben die Kindern in polyamoren Beziehungen von denen ich weiß, überhaupt keine Probleme mit der Beziehungsform an sich. Erwachsene ja, da wird getratscht und gelästert, meist aus Eifersucht, genauso wie bei homosexuellen Eltern oder unehelichen Kindern in der Vergangenheit. Aber Kinder gehen damit entspannt um - wenn es die Eltern tun. Und sind meistens sehr erfreut, wenn sie mehr Personen haben, die sich um sie kümmern und sie lieb haben. Stabilität in der Beziehung ist hier wichtig, aber das auch in monogamen Beziehungen.
Es kann Probleme geben, wenn sie in die Pubertät kommen und erkennen, daß die Eltern offenbar nicht geschlechtsneutral sind (das wird ausgeblendet, jeder der sich mal erinnert, wird das bestätigen). Denn kommt ein Mensch dazu, der nicht von Geburt an dabei ist und man selbst entdeckt die Sexualität und es schwirrt ständig im Kopf herum, will man sich a) sowieso abgrenzen von den Eltern und b) ist Sex der Eltern einfach nur ekelhaft, mit so einem dritten oder vierten Menschen aber nur schwer zu ignorieren. Aber Schaden nimmt da keiner von, das gibt sich meistens wieder und manche Kinder haben auch in der Pubertät kein Problem damit, ist individuell. Und bevor die Frage kommen sollte ...
Und Trennung können natürlich passieren, egal ob monogam oder nicht. Das ist in monogamen Beziehungen aber meistens viel problematischer, da dort ja die neuen Partner die eigene neue Beziehung massiv abgrenzen - in polyamoren Beziehungen zumindest ist das aber nicht notwendig. Man muß sich nicht trennen, wenn man noch jemanden liebt oder zusammen leben möchte und man muß nicht aus Haß oder Verzweiflung Schlachten ums Sorgerecht führen, weil es Haß und Verzweiflung nicht geben muß, wenn man auseinanderzieht, weil man einfach nicht so gut zusammen funktioniert. Das kann unglaublich Druck rausnehmen aus der ganzen Situation.

Wie bitte soll ihnen erklärt werden, dass Mami einen anderen Mann und papi eine andere Frau (auch) liebt ?

Indem man es ihnen sagt. *baeh*
Versucht Euch mal aus eurer Erwachsenen-Welt mit Sexualität und dem ganzen monogamen Prägungskram in die Kinderwelt zurück zu besinnen ... In der Kinderwelt gibt es lauter Menschen, die geliebt werden auf nicht-romantische Art (Eltern, Großeltern, Verwandte, Geschwister). Eine andere Art der Liebe gibt es in dieser Welt nicht. Automatisch wird davon ausgegangen, daß die Eltern auch nur diese Art der Liebe teilen, weil das Kind eine andere ja gar nicht kennt. Deswegen ist Sexualität ja völlig ausgeklammert. Wenn also jemand dazu kommt, den Mami und Papi auch lieben, was ist dann dabei? Ist für das Kind so, als ob Mami und Papi ein Geschwisterkind FÜR SICH bekommen, nichts weiter. Wenn es ein Einzelkind ist, kann das natürlich problematisch werden, weil es die Erfahrung "Geschwisterkind" nicht hat und gewohnt ist, nur zu teilen. Dann kann es dem Kind genauso schwer fallen, sich darin einen Gewinn vorzustellen, wie ein monogam lebender Mensch sich Polyamory als Gewinn - und nicht nur als Verlust vorstellen mag. Weil die Erfahrung der Vor- und Nachteile einfach fehlt. Es kann dem trotzdem offen gegenüber stehen und die Eltern sind da entscheidend, wie sie das vermitteln. Es kann aber auch zumachen und das verweigern. Ist aber AUCH wieder individuell und hängt stark davon ab, wie die Eltern damit umgehen.
Oder wie Kelene schon schrieb:
man kann schon viel reininterpretieren in den satz : "papa ist am woen bei gabi" - aber vielleicht nur als erwachsener ! ein kind macht sich überhaupt keine gedanken drüber, was die beiden erwachsenen da treiben könnten
oder Isobel:
Könnten wir mal die Kinder vor der Schlafzimmertür lassen ?
Tut man ja in einer monogamen Beziehung auch, oder ?
Eben. *g*

ich sehe hier vielmehr das problem in der eifersucht. die angst der partner könnte sich von einem abwenden. doch ist das so?

Wieder: das ist individuell, was man empfindet, wie man reagiert. Hat damit zu tun, wie der eigene Partner damit umgeht, wie fest die gemeinsame Beziehungsbasis ist, wie ich ticke, wie der Neuankömmling agiert - kann man nie vorhersagen, kann sich mit der Zeit auch ändern. Außerdem sind Eifersucht und Verlustangst zwei Dinge (das ist wieder die monogam übliche Verquickung, die aber nicht generell besteht). Eifersucht ist ziemlich selten und eigentlich nur Neid auf den Neuankömmling, wenn der etwas bekommt, was ich nicht bekomme, aber haben möchte. Dann kommuniziere ich entweder meine Bedürfnisse nicht ausreichend oder mein Partner versteht sie nicht oder er will sie nicht erfüllen. Das ist dann aber ein Beziehungsproblem zwischen MIR und MEINEM Partner - der Neuankömmling hat nur die Aufmerksamkeit darauf gelenkt und trifft keine Schuld.
Verlustangst ist sehr viel häufiger und eine Sache, die meines Erachtens auch unheimlich mit monogamer Prägung, Beziehungssicherheit wegen kindlicher Erfahrungen und Selbstbewußtsein zu tun hat. Das kann enorme Ausmaße annehmen und liegt in MIR als Problem. D.h. ich alleine kann sie überwinden, indem ich herausfinde, warum ich sie habe und das meinem Partner mitteile. Dann kann er mir helfen, mein Sicherheitsgefühl aufzubauen. Verlustangst hat mit der konkreten Person eines Neuankömmlings und dem, was in der neuen Beziehung abgeht, aber erstmal aber nichts zu tun.

weil ich in ihm sehe dass das was ich ihm "ermöglicht" habe glücklich macht.[...]es heisst immer geben und nehmen. ich würde das lieber mit geben und gegeben bekommen beschreiben,
*top*

Sorry Kalene, aber das ist total naiv gg
Du erlaubst es deinem Partner ne andere zu vögeln, bevor er dir Fremd gehen kann? Denk mal nach *zwinker*

Sorry kleine_feuchte, das ist total naiv, Kelene weiß zufällig wovon sie spricht, wo Du theoretisierst. *zwinker*

Ich wollte es genau wegen der Frage wissen, die Du auch schon beantwortet hast, nämlich, ob es schwerer ist, nach Jahren eine Beziehung zu öffnen oder sich von Beginn an für dieses Modell zu entscheiden.

Das ist pauschal auch nicht zu beantworten, wie gesagt, wer wie reagiert, hat unendlich viel mit den individuell beteiligten Personen, ihrer Geschichte und Prägung zu tun, Konfliktfähigkeit, Selbstvertrauen etc etc. Wenn ein Mensch partout monogam ist, helfen auch dreissig Jahre traumhafte Beziehung nicht, wenn der andere sich zusätzlich verliebt und erkennt, daß er polyamor fühlt und diese zweite Liebe auch leben möchte, weil es hier eben um Liebe geht und nicht einfach Sex. Der monogam gestrickte oder Selbstreflektion-verweigernde Partner wird a) das "Geschwisterkind" für sich nicht als Bereicherung, sondern nur als Verlust und Bedrohung empfinden und b) die Empfindung "ich liebe Euch beide" seines Partners auch nicht verstehen und damit vermutlich auch nicht glauben wollen oder können.
Aber generell ist die Regel unter Polys: Polyamory (also die Öffnung auch für LIEBE) funktioniert nur, wenn die bestehende(n) Beziehungen stabil und gefestigt sind. Also auch unter bekennenden Polys, nicht nur die Öffnung überhaupt.

Das Veto:
personenbezogen war es bisher immer.

Was ja voraussetzt, dass man das evtl. Date des anderen "kennen" muss. Wie muss ich mir das in der Praxis vorstellen? Teilt ihr euch stets alle anderen Kontakte von Anfang an mit, auch schon in der Kennenlernphase?

Ok, bei uns hat das Veto bisher real keine Rolle gespielt, die Situation kam nie, wir haben aber auch ein Veto für den Notfall vereinbart. Aber das liegt an zwei Dingen meines Erachtens: 1. Wir sind beide sehr darauf aus, uns vor Beginn von irgendetwas auszutauschen, wer uns da interessiert und möglichst frühzeitig eben den anderen auch kennenzulernen und in Treffen zu dritt oder viert "reinzuhören", ob die Dynamik gemeinsam zu passen scheint. Wir haben unsere GAU's mit monogamen Menschen, die uns aber sehr wichtig geworden waren, beide schon durch und daher ist das Interesse an einem "das paßt nicht nur zu zweit, sondern eben auch gesamt" sehr groß. Und zweitens: wir vertrauen uns sehr stark, daß der andere jeweils nicht einfach blindlings verknallt losraßt und Warnsignale außer Acht läßt, daß da jemand mono ist und uns furchtbar belasten kann, wenn die Gefühle erstmal gewachsen sind. Selbstkontrolle, aber die will gelernt und geübt werden. *g*

freiheit bedeutet, keine verantwortung...

... ist in der Verallgemeinerung einfach nicht richtig, der Grad der Freiheit ist mit dem Grad des Verantwortungsbewußtseins variabel, zeitlich, räumlich, beziehungstechnisch, KEIN und ABSOLUT gibt es da sowieso nie.
Oder wie cruiserman schrieb:

Ehrlichkeit, Offenheit, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein regeln Freiheiten und Freiräume in einer Beziehung.

Und noch etwas vollkommen richtiges:
Meine Meinung nach, um eine Partnerschaft offen zu gestalten muss man zuerst eine haben. Damit meine ich, eine Partnerschaft muss vorhanden sein, mit den Verbindungen und Emotionen die dazu gehören, die überlebensfähig ist, egal ob monogam oder nicht. Dazu gehören zwei, die die Hauptdarsteller dieser Beziehung sind und in ihren Mittelpunkt stehen. Das "offene" kann dadurch eine weitere Eigenschaft sein, dieser Beziehung sein, ohne sie gefährden zu können.
@****is: Danke. *ja*
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Nochmal persönlich an Isobel: was Du bisher beschrieben hast über Deine Fernbeziehung, klingt für mich ehrlich gesagt nach rotem Tuch. Weniger danach, daß da jemand reflektiert, verhandelt, Absprachen trifft - und dadurch eine gemeinsame Basis erarbeitet wird, die tragfähig, ja verlässlich ist. Sondern jemand, der einfach mal machen will und sich sonst keine Gedanken macht.
Zumindest aus Poly-Sicht würde ich sagen: vergiß es, das funktioniert so nicht, wie soll dann erst die Kommunikation aussehen, wenn eine Krise auftritt? Wenn er jetzt schon nicht darlegen kann, wie es sein SOLL, wie will er darlegen und ergründen sollen, wenn es dann vielleicht läuft, wie es nicht sein SOLLTE (Eifersucht, Verlustangst, Näheanspruch der nicht erfüllt wird usw usw)?
********be07 Paar
142 Beiträge
@Venice79
Toll geschrieben!
Ich habs grob überflogen, war mir einfach zu viel, sorry.

Aber ich finde es interessant, wie informiert Du bist was Deine Ausführungen zu den Beziehungen, welcher Art auch immer angeht.

Allerdings zweifele ich Deine Kompetenz in Sachen Kinder (sorry es kommt noch mal) etwas an.
Wie ich las hast Du keine.
Finde ich dann schon interessant wie Du da aus Deinem umfangreichen Erfahrungsschatz berichtest.

Also, ich will keine neue Kinderdiskussion beginnen.

Ich bin gern bereit, mich über Dinge die ich nicht kenne aufklären zu lassen, siehe offene Beziehung und mich dort auszutauschen.

Aber ich denke schon, dass in punkto Kinder wohl Eltern etwas mehr Kompetenz haben, was nicht heißt, dass ich andere Meinungen nicht akzeptiere.
Deine kommt mir dabei allerdings als der Weisheit letzter Schluß vor.
Und so ist es nun mal nicht.
@Venice
Danke für deinen Beitrag.

Dem Beitrag von @****is können wir voll zustimmen.

Vor allem den Absatz, den Venice am Ende des Beitrags noch mal zitiert hat.

So ähnlich betrachten wir eine / unsere Beziehung.


lg cruiserman
****ot2 Mann
10.757 Beiträge
@Venice
Bin natürlich auch von Deinem tollen Beitrag begeistert.

Das Problem bei Vereinbarungen und Versprechen ist halt, dass sie gebrochen werden können. Was dann?
Ist eine Veto-Nichtbeachtung ein Trennungsgrund?
Auch "Beieinander bleiben zu wollen" ist ein Versprechen, ein Versprechen, dass sich Zigtausende Eheleute geben.
Und nicht halten (siehe Scheidungsrate). Trotz Veto einer Seite.
Menschen ändern sich, die Haltungen ändern sich, die Liebe ändert sich.
Nichts ist so konstant wie der Wandel.
Im Grunde ist die Beliebigkeit das (mein) Problem.
Es bleibt einem nichts anderes übrig, als den Moment zu geniessen.
Lg
Freimut
Auch wir haben offene Beziehung angekreuzt. Und jaja, bezüglich des Begriffs kann man sich alles und nix vorstellen. Wir haben unlängst geheiratet, leben in einer festen Beziehung. Offen ist diese insofern dass tatsächlich jeder auch ohne den anderen mal was unternehmen darf. Z.B. ich (er) ab und an mal mit den „Jungs“ zum Stammtsich, oder zum Squash. Sie mit ner Freundin ausgehen oder zum Kaffe Kränzchen. Achja und darüber hinaus ist für beide auch Flirten erlaubt; mit dem Partner sowiso, mit anderen auch. Und ja auch Sex mit jemand anderem ist nicht ausgeschlossen.
Wichtig ist uns bei allem Ehrlichkeit und auch Treue! Beides ist für mich in einer Beziehung sehr wichtig, genauso Vertrauen und Liebe. Und nein, Treue steht nicht im Gegensatz zu Flirten und Sex mit anderen. Einige haben das hier so formuliert als wäre das ein Gegensatz. Aber wiso? Wiso steht dann Männerabend/Stammtsich nicht im gegensatz zur Treue? Flirten vielleicht auch nicht oder vielleicht doch? Sex aber auf jedenfall?
Treue hat für uns viel mehr damit zu tun ob ich ob ich offen und ehrlich bin oder heimlich hinter dem Rücken meiner Partnerin fremdgehe, mir womöglich gar ein parallel Leben aufbaue.
Insofern könnte man also eher sagen die Bezeihung ist geschlossen aber nicht verschlossen sondern wir sind offen für Erfahrungen und Eindrücke von aussen.
Querverweis
@**l:
Eine sehr interessante Diskussion, besonders auch den letzten Beitrag von Venice79 fand ich sehr aufschlussreich.

Inspiriert von dieser Diskussion musste ich an ein Buch zu Beziehungen denken was wir zur Hochzeit bekommen haben und habe mal kurz was dazu geschrieben; vielleicht könnte das als Argumentationshilfe nützlich sein.

Er
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