Ich verstehe...
@*****e79
Ich meinte das Gleiche wie du
, indem ich schrieb...
... und beide können und wollen es auch genießen...
Ich meinte damit, dass beide Partner die Freiheit (=Option) haben sollten, die Freiheit (=Offenheit) in der Beziehung (wie auch immer sie nun definiert ist) zu nutzen, aber eben genauso die Freiheit, das nicht tun zu müssen, um sich "gleich viel wert" zu fühlen.
Natürlich ist die Entscheidung auf "Verzicht" genauso eine freiheitliche, gleichwertige Entscheidung.
Es kann nicht der Sinn sein, dass ein eigentlich mono fühlender Mensch sich dazu zwingt, andere Partner zu suchen/Dates zu haben, nur damit
a) der Andere deswegen kein schlechtes Gewissen bekommt oder
b) man sich vermeintlich auf dieselbe Stufe mit dem Anderen stellt, um sich nicht "drunter" oder irgendwie "benachteiligt" zu fühlen.
Wenn ICH nicht das Bedürfnis danach habe, diese Freiheit auszuleben - wieso sollte ich mich dazu zwingen?
Es bringt mir keine Bereicherung meiner Lebensqualität, es verursacht Zwang in mir -> dann darf ich es doch bleiben lassen.
Ich darf jedoch nicht von meinem Partner verlangen, dass er diese seine Freiheit mir zuliebe aufgibt. Ich darf es mir vielleicht wünschen, aber wenn er sich dazu entscheidet, sollte das auch sein Wunsch sein.
Nochmal das Beispiel von dem Fussballclub:
Wenn der Mann absoluter Fussballfan ist, und die Frau nicht - wieso sollte sie sich dazu zwingen, immer mitzugehen?
Sie kann es sich ja anschauen, und wenn die Begeisterung auch auf sie überspringt und sie sich selber anfängt für Spiele (aber vielleicht für einen anderen Club?) zu interessieren - super.
Wenn nicht, kann sie immer noch manchmal hingehen, um mit ihm dabei zu sein... oder weil sie manchmal auch Lust darauf verspürt, aber es nicht sooo wichtig für sie persönlich ist - auch gut.
Wenn sie Fussball nicht sonderlich mag, kann sie mit ihm ausmachen, dass er lieber in der Kneipe gucken soll und wenn er damit einverstanden ist, es vielleicht sogar als Vorteil empfindet, weil er noch mehr soziale Kontakte pflegen kann - auch gut.
Vielleicht lässt sie sich dann ein Bad ein und genießt die Ruhe.
(-> Sie holt sich also auch eine Bereicherung durch sein Fan-Dasein, obwohl es nicht dieselbe Entscheidung wie seine ist.)
Ich gebe zu, der Vergleich hinkt ein wenig, aber worauf ich hinauswill, ist:
Was nicht geht, ist, dass sie sagt:
Weil ich es nicht will, darfst du es auch nicht wollen
dürfen.
Oder dass er sagt:
Weil ich es will, musst du es auch wollen
müssen.
Ist deswegen einer von beiden weniger "offen", "reflektiert" oder "wert", nur weil sich die persönlichen Vorlieben unterscheiden?
Wenn sie beide jedoch eine ganz unterschiedliche Vorstellung der "Intensität" dieses Fan-Seins (sei es jetzt in Häufigkeit der Zum-Spiel-Gehens oder bzgl. der "Liebe" zu seinem Club) haben...
und wenn einer von beiden sich
schmerzhaft verbiegen muss für den Anderen...
... und, vor allem, wenn einer einen Nachteil für sich im Vorteil des Anderen empfindet...
dann kann es nicht gut gehen. Zumindest nicht lange.