Offene Beziehung

Ich kenne ein Paar, die eine sog. offene Beziehung bzw. Ehe führen. Sie 6 Jahre älter - er ein attraktiver Mann, der sehr triebgesteuert ist. Sie weiß, wenn sie ihn an die Kette legt, ist sie ihn los. Er liebt seine Frau, sie liebt ihn -. doch auf sexueller Basis scheint es nicht zu klappen. Er will immer, sie nicht. Er ist dauernd bis früh morgens unterwegs, sie liebt es, zu Hause zu bleiben. Sie läßt ihm seine Freiheiten und weiß natürlich, dass er sich seine Befriedigung bei Anderen holt. Er trägt trotz seiner Seitensprünge, seine Frau auf Händen. Ich glaube, die führen eine Zweckehe. Sie weiß, der Mann gehört ihr - er weiß, er kriegt den Sex, den er braucht, aber will nicht weg von seiner Frau. Ein merkwürdige Situation, keine Frage - aber jeder wie er will. Ich weiß nicht, ob ich damit zurande kommen würde. Er wäre für mich der ideale Bettpartner, aber absolut nicht der ideale Ehemann.

@****ie:

Komisch, einerseits sagst Du, er würde seine Frau auf Händen tragen, im nächsten Satz vermutest Du eine reine Zweckehe.

Ich finde es immer sehr gefährlich, solche Dinge von außen mit einem Stempel zu versehen, so oder so.

Aber Dein Beitrag ist ein schönes und nicht unübliches Beispiel dafür, wie man von außen so beurteilt wird, wenn man offen kommuniziert, dass man eine offene Beziehung führt...

sina:

Auf Haenden tragen erfordert allerdings, dass man auch da ist:

Ja, und?

Es geht nur darum, wie Wendie es beschrieben hat. Und dass er sie auf Händen tragen soll ist nun mal inhaltlich ein Widerspruch zu der Behauptung, sie führten nur eine Zweckehe.

nein, da liegt wohl ein Mißverständnis vor. Ich weiß, dass er seine Frau auf seine Art liebt und er sie nicht aufgeben will. Er liest seiner Frau jeden Wunsch von den Augen ab - seine Seitensprünge kompensiert er mit sündteuren Geschenken und Urlauben.
Offensichtlich hat sie sich damit abgefunden - ich bin mit ihr und mit ihm befreundet - also weiß ich schon, wovon ich da schreibe. Natürlich kann man nicht in die Phsyche des Anderen sehen, ob sie wirklich damit glücklich ist, mag ich bezweifeln.

Wenn sie sich damit tatsächlich nur abfindet, ist das eine traurige Sache und ein schlechtes Arrangement.

Ich würde es der Kategorie "offene Beziehung" gar nicht zuordnen, mehr der Kategorie "Freifahrtsschein zum Fremdpoppen".

Das ist ein feiner aber wichtiger Unterschied.

Das finde ich auch, sie ist eine ganz Liebe und sie hat es wirklich nicht verdient, so behandelt zu werden. Aber sie liebt ihn. Ich glaube, sie hat Angst, dadurch, dass sie doch älter ist als er - dass sie ihn verliert. Wobei ich glaube, dass er seine Frau niemals verlassen würde
Ich glaube, er trennt Sex und Liebe - Sex kriegt er offensichtlich von seiner Frau nicht, alles Andere klappt.

Es scheint Frauen (vermutlich auch Männer) zu geben, die unter komplettem Libidoverlust leiden und mit Grauen daran denken, dass am Abend im Bett die Hand des Partners auf ihre Ehebettseite wandert.
Da ist es eigentlich nur fair, wo sie halt nicht mehr mag, dass sie einen Freifahrtschein ausstellt.
Lg
Freimut

@****ie:

Dass er Sex und Liebe trennt, macht ja an sich noch keinen schlechten Menschen aus ihm.

Solche Paare gibt es wohl mehr, als man sich vorstellen mag. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es verletzend ist, wenn der Partner von einem erotischen Erlebnis nach Hause kommt. Trotz Freifahrschein

e.

vor allem, wenn sie gut und ungestört schlafen kann, da er ja immer erst morgens heimkommt.


Mal ernsthaft, wenn diese ungewöhnliche Beziehung für beide befriedigend ist, finde ich es OK.


lg Ralf

sollte ein Partner innerhalb einer Beziehung keinen Sex mehr wollen, ist es ja wohl selbstverständlich seinen Partner diesen Freiraum zu geben den er benötigt, alles andere würde ich für ziemlich egoistisch halten.


lg Mike

Ich glaube, sie weiß nicht wirklich, was ihr Mann so treibt, wenn er auf der Piste ist. Aber als Frau hat man schon so eine Ahnung

siehst du, und gerade weil sie ihm diese Freiheiten gönnt, läßt mich vermuten, dass sie sehr wohl ahnt, was ihr Mann gelegentlich so treibt. Sie ist ja die, die ihm manchmal vorschlägt, sich mit seinen Freunden zu treffen. Was für mich total unverständlich ist - denn ich wüßte da Schöneres mit ihm anzustellen.

Denkst du denn, sie gönnt es ihm?
Vielleicht schweigt sie ja einfach nur aus Angst, ihn zu verlieren, wenn sie ihre Meinung dazu sagt.

was hält dich davon ab?

Ich bin ja selbst eine Affaire von ihm ganzfürchterlichschäm

irgendwie hab ich das geahnt

und nu?

ja, ich weiß natürlich auch, dass das Ganze für uns alle nicht gerade einfach macht. Aber ich sag mal, es gehören ja immer noch 2 dazu

erwartest du, das er sich wegen dir von ihr trennt?

ich vermute mal, deine Freundin weiß nix von eurem Tetate'

Nein, das will ich nicht, er soll bei seiner Frau bleiben - er wäre kein Mann für eine Beziehung, aber DER Mann fürs Bett
Und nein, sie weiß nichts von unserem sagen wir mal, gelegentlichen Abenteuer

@****ie

Die Definition von den Beziehungsgeflechten wird ja meist unterschiedlich gehandhabt und nicht selten auch ebenso individuell ausgelebt.
Er ist dann ja mit Sicherheit in keiner offenen Beziehung, wenn seine Frau nichts davon weiß (denn sonst würden sie ja offen miteinander damit umgehen und von den Abenteuern der anderen wissen).



Da wäre natürlich der Punkt, wie du es zum einen selbst definierst und wie es dein Bettpartner sieht: habe ihre untereinander eine Form, die ihr gemeinsam als offene (Zweit)Beziehung anseht, oder ist das eine temporäre Liebschaft nebenbei, eine Affäre ferner liefen...

Wenn ihr euer Miteinander als offenen Beziehung einstuft, wäre dann meine Frage, aber ihr beide euch auch noch mit anderem trifft (also eher neben dir und seiner Frau auch noch andere Liebschaften hat; du, ob du noch eine zweite Affäre hast...).

Unter offenen Beziehung verstehe ich, dass beide Partner des Arragements mit mehreren Bekannschaften verkehren und untereinander offen damit umgehen, also das Ganze nicht verheimlichen müssen und unkompliziert und bestenfalls eifersuchtsfrei gestalten.

Wenn es sich nur auf diesen Kontakt beschränkt, würde ich entweder von einer Affäare im klassischen Sinne sprechen (er geht fremd und du bist seine Liebschaft) oder von einer festeren (Zweit)Beziehung, die vor der ersten verheimlicht wird (er bzw. du darin mehr siehst als nur die gemeinsame Bettbeziehung. Aber wenn ich es richtig verfolgt habe, scheidet diese Option nach deinen Beschreibungen ja aus).
Soweit ein Definitionsversuch meinerseits