Hi!
Zunächst: generell kann ich die Fantasie mit dem 24/7 nachvollziehen, kann aber in der Praxis davon nur Abraten, aus mehreren Gründen. Dazu aber nachher mehr. Erstmal deine Fragen:
In welchen Abständen macht es Sinn, den Plug "zu vergrößern", also auszutauschen?
Frühestens dann, wenn die aktuelle Größe problemlos rein und raus geht, spätestens dann, wenn du ihn nicht mehr gut halten kannst.
Zitat von **********de_22:
„Wie oft sollte man wie maximal abführen?
Abführen gar nicht. Also wirklich nie (außer es ist medizinisch notwendig). Das macht dir nicht nur die Darmflora kaputt, sondern kann, wenn man es sogar regelmäßig tut, deine gesamte Verdauung und vor allem Peristaltik kaputt machen, so dass du irgendwann gar nicht mehr normal verdauen kannst.
Meintest du eine Spülung? Dann: notwendig ist auch das nie. Problematisch ist das nicht, wenn man es ab und zu tut. Regelmäßig aber sollte man auch das nicht tun.
Zitat von **********de_22:
„ Ist eine Spülung mit Wasser auch "Übungssache"?
Wenn du damit meinst, ob das weniger unangenehm wird und man sich daran gewöhnt: ja. Aber wirklich sinnvoll ist sowieso maximal eine kleine Menge Wasser, gerade genug, um den Enddarm zu spülen und nicht mehr. Da eignen sich diese Ballspritzen gut.
Zitat von **********de_22:
„Wie häufig verwendet ihr maximal Mikroklist o.ä.?
Wenn nicht medizinisch notwendig, dann gar nicht. Der Sinn davon ist nicht, den Enddarm von Kotresten zu befreien, sondern die Peristaltik anzuregen und den gesamten Darm zu entleeren. Weder können so Nährstoffe aufgenommen und Wasser zurückgewonnen werden, noch ist das in irgendeiner Art und Weise gesund für den Darm. Solche Produkte sind Medikamente (und auch Apothekenpflichtig) und als solche zu behandeln.
Zitat von **********de_22:
„Wie macht ihr es sonst, wenn ihr geplugt unterwegs seid und mal müsst?
Idealerweise: Stuhlgang planen. Wenn man eine gute, normale Darmtätigkeit hat (und eben nicht mit zig Maßnahmen daran rum pfuscht), kann man den Körper an bestimmte Zeiten gewöhnen - vorausgesetzt man hat auch sonst einen regelmäßigen Tagesrhythmus mit festen Essenszeiten und so.
Wenn man aber doch mal muss: Plug raus, Klo gehen, Plug an einem Waschbecken (wenn möglich) oder mit einer Wasserflasche reinigen, mit Toycleaner nochmal drüber, neu Gleitmittel drauf und wieder rein. Gleitgel und und Toycleaner kann man ja problemlos mitnehmen.
Generell muss man, wenn man einen Plug lange trägt, sowieso ab und zu den Plug entfernen und Gleitgel nachschmieren. Da ist auch Saubermachen des Toys dann hilfreich. Notwendig ist das, weil sich der Darm, anders als etwa eine Vagina, nicht selbst befeuchtet. Wenn also das Gleitgel trocknet (Feuchtigkeit wird von der Darmschleimhaut recht gut absorbiert) bleibt der Plug an der daneben trocknenden Darmschleimhaut regelrecht kleben. Und wenn man den Plug dann entfernt, reißt man ein bisschen Schleimhaut ab. Das ist zwar nicht schmerzhaft (man hat da keine Nervenzellen) und heilt auch schnell, kann aber zu Infektionen, Fisteln, Polypenbildung und anderen Problemen führen (wie halt alle Verletzungen der Darmschleimhaut).
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Nun aber zum "warum rate ich dazu gar nicht":
Zum Einen hat das mit "dehnen" nichts zu tun. Auch nicht im Übrigen, was man oft ließt, mit "Training". Der Schließmuskel wird weder irgendwie gedehnt (wie beim stretching), noch trainiert (wie bei Muskeltraining). Ersteres wäre vlt möglich, wenn man wirklich was Großes einführt - aber dann auch nur während man es einführt. Ein Plug ist ja am Schaft schmal - da wird also dann nichts gedehnt. Und Zweiteres passiert mit Muskeln, wenn man sie viel benutzt - beim Schließmuskel wäre das die Bewegung des Zusammenziehens, was ihn trainieren würde aber... das ist ja das Gegenteil von dem, was man tut. Außerdem kann man das nur mit dem äußeren Schließmuskel überhaupt willentlich tun, mit dem Inneren nicht.
Was stattdessen passiert sind zwei Dinge: Training, den Muskel besser entspannen zu können, und ein Rückgang des Muskeltonus.
Es ist ja so: die Schließmuskel (beide, innerer wie äußerer) sind ja im Grundzustand angespannt. So dichten sie den Darmausgang ab. Man muss also "loslassen", damit was eindringen kann. Das kann man nur mit dem äußeren willentlich tun (und auch das muss man erst üben), der innere kann nicht gezielt kontrolliert werden (ähnlich wie das Herz, Darmmuskulatur und andere glatte Muskulatur). Je besser der Körper das kann, desto einfacher wird das Einführen von Toys. Hier spricht erstmal nichts dagegen.
Bleibt aber ein Gegenstand an Ort und Stelle, der den Schließmuskel (bzw. halt beide) daran hindert, sich komplett zusammen zu ziehen, und das über einen längeren Zeitraum - dann verlieren sie nach und nach die Fähigkeit, das zu tun. Das ist zwar (vermutlich - Studien fehlen) reversibel aber halt nicht von einem Tag auf den Anderen. Sprich: man ist u.U. eine Zeit lang stuhlinkontinent wenn man solche Spielchen macht. Unter Umständen können das die Beckenbodenmuskeln zum Teil abfangen, aber auch hier ist die Studienlage dünn. Außerdem werden die im Alter tendentiell schwächer und können das immer schlechter.
Das zweiter Problem: So ein Plug betrifft ja mehr als nur den Schließmuskel. Zum einen ist der Enddarm darauf "programmiert", einen Defäkationsreiz auszulösen, wenn er nicht leer ist. Sprich: ist da was drin, will der Körper kacken. Das macht hier natürlich wenig Sinn, also unterdrückt man das. Das kann man ja auch, wenn man wirklich muss. Macht man das aber zu lange, bekommt man entweder Krämpfe (unangenehm) oder der Körper versucht es irgendwann schon gar nicht mehr. Dann geht die Darmbewegung auch zurück (damit nichts nachgeschoben wird), und die Verdauung leidet. Macht man das über einen längeren Zeitraum immer wieder, ist das genauso schlecht wie andauerndes Abführen: der Darm arbeitet gar nicht sinnvoll mehr von alleine. Verstopfung, Durchfall, Magenschleimhautentzündung, Krämpfe und alles das, oft einfach wahllos im Wechsel, sind die Folge.
Auch Darmwinde (ugs.: "Furz") können mit Buttplug nicht raus. Das Gas staut sich also, dehnt den Darm, was ebenfalls zu Krämpfen und starker Darmtätigkeit (und somit Durchfall) führt.
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Daher mein Rat: versuche nicht, dich an 24/7 heran zu tasten. Das mag geil sein, von der Idee, aber dein Körper ist darauf nicht ausgelegt. Wir brauchen den Darmausgang so, wie er ist, und das System ist weit komplexer als man denkt (gerade weil sehr viel hier auf Reflexen basiert und quasi nichts willentlich beeinflussbar ist).
Stattdessen, trage einen Plug einfach mal ein paar Stunden außer Haus. vielleicht ab und zu (aber keinesfalls immer!) über Nacht. Kann man ja auch fest einteilen: "jeden Zweiten Tag außer Sonntag" oder so. Achte auf einen lange Steg, damit sich die Schließmuskel beide (auch der Innere!) halbwegs gut schließen können während du den Plug trägst. Wenn du den Plug lange trägst, mach kurze Pausen und schmier Gleitgel nach. Trägst du ihn über Nacht, fahre vorsichtig mit dem Finger und Gleitgel daran um den Plug herum, bevor du ihn entfernst. Verzichte auf Abführmittel und Einläufe, benutze maximal dann etwas Wasser, wenn der Enddarm nicht von alleine leer ist. Wenn du aufs Klo musst: geh, und lass deiner Verdauung ihren natürlichen Lauf. Wenn dud ich von kleineren zu größeren Plugs steigerst - geh den Weg auch wieder zurück zu kleineren. Und dann wieder zu größeren. Nicht "immer mehr" und irgendwann beim Maximum bleiben, sondern bring deinem Körper auch wieder bei, dass sicih diei Muskeln bitte ganz zusammen ziehen können sollen.