„Ich kann weder mit dem Begriff, noch mit dem Konzept etwas anfangen. Das, was Menschen für mich attraktiv macht, ist für Frauen und Männer das Gleiche und hat mit dem Menschsein zu tun.
Das sehe ich ganz ähnlich.
Auf der anderen Seite wird auch heute noch in Rollenbildern gedacht und differenziert.
Ich finde es gefährlich, gleichgültig bei welchem Thema, das das Verhältnis der Geschlechter zueinander beschreiben möchte, von „DEN Frauen“ und „DEN Männern“ zu schreiben.
Schließlich sind wir doch alle Individuen – ganz wie im „Leben des Brian“
Mich begleitet das Thema „Rollenbilder“ seit meinem frühen Zwanzigern.
Spätestens seit Ende der sechziger Jahre hatten Frauen im Allgemeinen und individuell die vielfältigsten Möglichkeiten, sich vom Rollenbild, wie eine Frau zu sein und zu leben hat, zu emanzipieren. Mit den Chancen, alles sein zu dürfen, aber auch mit der Ambiguität, was sie eigentlich sein wollen und welche Rollen sie dabei spielen und auf welche Art und Weise.
Viele Männer – besonders meiner Generation – haben diese Entwicklung verschlafen oder stehen ihr bestenfalls tolerant, schlimmstenfalls intolerant und ablehnend gegenüber.
Gleichzeitig sehe ich aber auch gesamtgesellschaftlich erst seit der Befreiung Homosexueller Menschen von Beschränkungen durch einschlägige Gesetze größere Möglichkeiten, sich vom Bild „was ist Männlichkeit und wie möchte ich sie leben“ zu befreien.
Zumindest werden in der Erziehung, in der Schule und in den Medien alternative Lebensentwürfe auch für Männer dargestellt. Inwieweit man und sein Umfeld das ausleben eines solchen Entwurfsduldet, hängt von seinen Beziehungen ab.
Noch heute erlebe ich, dass Eltern ihre Kinder der vermeintlichen Rolle gerecht erziehen.
Aber es gibt quer durch alle Generationen, die ich kenne und erleben darf, diejenigen, die sich abgrenzen und befreien.
Meine Präferenz geht eindeutig zu den Letzteren; gleichzeitig bin ich aber auch willens (oder oftmals gezwungen), andere Lebensentwürfe als gleichwertig anzusehen.
Damit komme ich zum Kernpunkt des Themas:
Es gibt weder den Mann von heute noch die Frau von heute und damit eine generelle Passung. Das finde ich persönlich auch furchtbar, wenn ich plötzlich zu allen 3 Millionen Joy Club Mitgliedern passen würde.
Meint: es gibt Frauen, die ein klassisches Rollenbild einer Frau erfüllen und leben mögen und den dazu passenden Mann suchen, es gibt Frauen, die selbstständig sind und keinen Versorger suchen und es gibt zwischen diesen beiden extremen alles dazwischen.
Allerdings ist es für mich manchmal erschreckend, wie verloren und aus der Zeit gefallen ich viele Menschen aus meiner Generation erlebe, die alte überlieferte Bilder nicht loslassen wollen oder können.
Einen wunderschönen
tag
Bjutifool