Ich habe es noch nie erlebt, dass sich jemand beim daten oder im Club als sapiosexuell bezeichnet hätte. Ich glaube, ich fände es komisch
Ich selbst würde zwar sagen, dass es bei mir ganz gut passt, aber ich würde das beim Kennenlernen keinem Mann ausdrücklich auf die Nase binden. Ich sehe ja schnell, wohin das Gespräch führt, und er ebenso. Und ob das dann passt.
Eigentlich fange ich langsam an und schaue dann, in welchen Gang ich bei ihm schalten kann. Das ist mein Bild dafür.
1. Gang: Smalltalk
2. Gang: Bissi was persönliches
3. Gang: allgemeine aktuelle Themen
(hier merkt man schnell, ob jemand auf Bildzeitungsniveau agiert oder ob wir in etwa bei der Zeit rauskommen). Falls Zeit:
4. Gang: speziellere Themen abseits des Tagesgeschehens. Bei einem war es die damals neue Datenschutzgrundverordnung, bei einem anderen naturwissenschaftliche Themen und Philosophie (sein Fachgebiet)
5. Gang: (wenn man sich besser kennt) Wie viel lässt er sich auf Themen ein, die nicht in seine Kernkompetenzen fallen, interessieren ihn beispielsweise auch Literatur und Kunst, was weiß er sonst noch so und was interessiert ihn auch von dem, was mich umtreibt, wie steht er generell zur Welt
6. Gang: Kann er selber denken, denkt er weiter, noch weiter, denkt er tiefer oder bleibt er bei Allgemein- und Berufsbildung oder Fachliteratur stehen, denkt er linear oder mehrdimensional, und wo beginnt sein eigenes, kreatives, selbstgeschaffenes Gedankengebäude. DAS ist es, was mich interessiert.
Im vierten Gang wird ein Mann interessant, ab dem fünften Gang fange ich mich wirklich an zu interessieren und Gang 6 ist ein Hauptgewinn.
Die meisten steigen im vierten Gang aus, bzw. man kommt gar nicht so weit. Aber einige bleiben dran, und sind dann auch geflasht.
Es kam auch schon vor, dass ich überfordert war, aber ich bin dann halt endlos fasziniert, nicht abgeschreckt.