„„"Gummiverweigerer" - das ist ja schon fast rassistisch und übergriffig. Ich bin auch Gummiverweigerer und habe dafür gute Gründe - deshalb bin ich aber kein schlechterer Mensch als ein Gummibefürworter.
ein schlechterer sicher nicht..aber sexuell gesehen ein potentiell "gefährlicher" und darum für viele ausortierbar schon..es geht nicht um gut oder böse...sondern um gesund und verantwortungsvoll für sich und andere
Obacht! Sind die, die risikoorientiert anstatt generell Kondome verwenden, tatsächlich weniger gesund und verantwortungsvoll?
Ich habe auf meine bereits zwei Mal vorgetragene Frage, wie hoch die Quote der positiven Testergebnisse bei denen, die aufgefordert waren, einen Test zu absolvieren, keine Antwort bekommen.
Sollte am Ende die Quote so niedrig sein, dass es fraglich ist, ob ein Test - außer der sicheren Erkenntnis, dass derjenige nichts hat - mehr gebracht hat, als Vertrauen auch gebracht hätte? Tatsächlich gehe ich davon aus, dass es Treffer geben müsste, aber wenn die Wahl der potenziellen Sexpartner bereits so gut getroffen wurde, dass die tatsächlich potenziell positiven aussondiert wurden, sieht man, dass die Natur (sprich: das Unterbewusstsein) sich zu helfen weiß.
Und: Wenn ein Test positiv verlaufen ist (auf was auch immer), wollt ihr dann tatsächlich Sex mit Kondom mit diesem Kandidaten? Ich würde dann lieber verzichten anstatt zu sagen: "Siehst du, deshalb mit Kondom."
Allerdings, und da bin ich immer wieder bei der Kondomnotwendigkeit: Solo-Personen sehe ich als wesentlich riskanter an als Paare (auch einzeln), weil sie normal für niemanden Verantwortung übernehmen müssen und es kein automatisches Feedback des Partners gebe, wenn etwas im Argen liegen würde.
Deshalb ist es immer die Frage, über wen urteilen wir. Über die Menschheit im allgemeinen oder bestimmte Gruppen im Besonderen? Uns interessieren nur Paare. Im EP ging es um einen neuen Sexpartner. Was heißt das? Ein neuer heute und am Wochenende ein noch neuerer? Oder heute ein neuer, der zum Wiederholungstäter werden soll und vielleicht auch am Ende als neuer Lebenspartner taugen mag? Und wie hat der die letzten Wochen und Monate sexuell verbracht? Ist es ein Ersttäter als Fremdgeher, der seit Jahren zu Hause nicht satt wird, oder ist es jemand, der noch öfter seine Sexpartner wechselt, als Mann stark bi ist und in Schwulenszenen sexuell aktiv ist, zwar PrEP nimmt, sich aber für unverwundbar hält.
Diese Betrachtung macht einen Riesenunterschied. Nirgendwo sonst in Bezug auf Risiken des täglichen Lebens wird lediglich gesagt, machst du den Standardschutz (Kondom) ist alles geritzt. Für den einen neuen Sexpartner ist es unnötig viel Schutz, für den anderen viel zu wenig, bei dem holt ihr euch trotzdem ganz leicht was.
Mir fehlt hier in dieser Diskussion die Differenzierung.