Zitat von *********wiese:
„Wir sind erwachse Menschen.
Am Ende hat jeder seine eigene Risikobereitschaft.
Wer bin ich, um darüber moralisch zu urteilen, was jemand mit seinem Körper tut?!
Natürlich habe ich meine eigene Haltung zum Thema Safer-Sex oder Sex ohne Kondom, Aids-Test etc.
Aber ich kann doch nur für mich sprechen.
Bin doch nicht die Kondom-Polizei!
Es ist gerade der Sinn von Moralfragen, diese auszudiskutieren. Das ist eine immanente Funktion, genauso wie die Einstellungsbildung. Wo irgendwann mal diese Furcht vor dem "Urteil", insbesondere einem persönlichen, gesellschaftlich aufgetaucht ist, müsste man auch mal recherchieren. Es geht nach wie vor nicht darum, jemandem seine Meinung abzusprechen, sie sch**** zu finden, gehört jedoch zum Diskurs genauso wie zuzustimmen. Das sind "Einstellungsurteile", deren Grundlage in der Regel eine Moralfrage ist. Die kann dann gefüttert werden durch Erfahrung, Emotionalität, Kognition, Dispositionen usw.. Wenn man das bei einem Gespräch bei einer Frage, die Wertmäßigkeiten wie Vertrauen und Co. berührt nicht will, dann sollte man wahrscheinlich besser Statista bemühen, sich anschauen, wie so die Kondomabsatzquoten in Region X sind, das scheinkorrelieren mit der Menge an Geschlechtskrankheiten, das Ergebnis mit seinem Werte- und Risikowesen abwägen und seine Entscheidung treffen. Dann hat man keine Grauzonen, aber auch kein Gespräch. Warum muss es eigentlich immer "arrogant" sein(die neue Internetlieblingsvokabeln sind dann noch narzisstisch und toxisch...)? NATÜRLICH kann man sich ein Urteil bilden, problematisch ist das nur, wenn ich jemandem erklären will, dass mein Urteil wertmäßig stärker zu achten ist, als das eigene. Arrogant wäre wohl nur der feste Glaube, der andere müsse zwingend durch mich erleuchtet werden. Vieles der vergangenen 10 Seiten bestätigt uns jedenfalls in unserer Haltung, gar nicht vorsichtig genug sein zu können, finden wir erschreckend, dann aber auch wieder beruhigend, da auch wir nicht alleine zu sein scheinen. Das wird manchen anders, einigen ähnlich gehen. Ist, denken wir, auszuhalten.
Ach und wegen statista: HIV seit Jahren gleichbleibend um die 3000 Infektionen pro Jahr, während die Syphilis so richtig abgeht..also so richtig richtig:2010 auf dem HIV-Niveau, 2019 (bis dahin gibt es Daten) bei knapp unter 8000.