„@******_me
Was die Emanzipation von Rollenbildern und - klischees betrifft, sind meiner Wahrnehmung nach Frauen den Männern deutlich voraus.
Sind sie das?.-)) Na dann erklär mir doch mal den irren Verkaufserfolg von 50 Shades of Grey?
Ja, da sehe ich auch nicht so den Vorsprung.
Gesellschaftlich und juristisch, haben sie, dank weniger Vorkämpferinnen, zum Glück aufholen können, was sie aber genauso vor die plötzliche Veränderung stellt wie uns Männer.
Beide haben jetzt die Chance auseinander zu sortieren was ihre persönlichen und biologischen Bedürfnisse sind, und welche Bedürfnisse und Werte ihnen dagegen von der Gesellschaft unter geschoben wurden.
Beide dürfen es aber auch lassen. Die "never change a "running" system"-Fraktion ist mMN in beiden Geschlechtern in etwa gleich verteten.
Mal so ein Tipp am Rande – und der ist ganz und gar nicht böse gemeint:
Wer das Thema ´Emanzipation´ gänzlich ohne die Evolutionsbiologie denkt, die uns nunmal in die Gene geschrieben ist (Stichworte: Female Choice, weibliche Hypergamie) – sie also in seinen Gleichungen und Überlegungen nicht berücksichtigt, der macht einen gravierenden Fehler. - Weil sehr viel von dem, was du in deinem Beitrag angesprochen hast, dadurch zu erklären ist.
Female choice ist der Nemesis der männlichen Fortpflanzung (genetisches Überleben) und eine große evolutionäre Verantwortung der Frau.
Die eigentliche, echte genetische Selektion.
Genetisch überlebt nicht der Angepassteste alleine, sonder nur der, der sich auch am meisten vermehren kann.
Männliche Überlebensfähigkeit wird in der Natur oft nur bis zur Fortpflanzung gewertet. Manche gehen danach weg und sterben leise, andere werden gefressen oder werden sonst wie inkorporiert.
Bei uns Säugetieren ist das zum Glück anders, wir können mehrere Elternschaften mit unterschiedlichem genetischem Mix haben. Da wird das Alter relevant, wer älter ist, ist bewiesener Maßen gut im Überleben. Bei jungen Männern kann sie da nur spekulieren (es geht ja auch um ihr genetisches Überleben).
Das könnte das Interesse an älteren Männern erklären. Umgekehrt, da eine gut verlaufende Schwangerschaft mit dem Alter der Frau immer unwahrscheinlicher wird, setzen Männer eher auf Jugend. Hypergamie ist eigentlich auch Ergebnis dieser Selektionsaufgabe. Da wir soziale Wesen sind, gehört soziale Kompetenz und Stellung zu den positiven Überlebensfähigkeiten. Erbschaft kann das Bild da übrigens gründlich verzerren. Wer heute reich geboren wird, wird vom selbstständig Erfolgreichen auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden sein.
Sich "als Mann zu beweisen", nicht in seinem Sein sich ausruhen wollen, auch was schaffen (Frauen machen Menschen), generelle genetische Tauglichkeit beweisen, mit Abenteuer und Gefahren zu zeigen wie Fit(engl.) man ist, ist schon unser hartes biologisches Schicksal. Da erscheint ein Patriachat geradezu wie eine Emanzipation davon.
Für eine männliche Erbfolge wird die freie weiblich Wahl, und damit ihre Sexualität, allerdings zu einer politischen Gefahr. Des Häuptlings Sohn soll schon wirklich seiner sein. Dazu muss er ihre Sexualität, und damit sie kontrollieren.
Die Werkzeuge sind subtil, neben dem groben Keuscheitsgürtel, wird die weibliche Lust verteufelt, tabuisiert und als Sünde bezeichnet. Verdeckung wird erwartet. Geil soll sie zwar aussehen, aber, um Gottes willen, nicht sein.
Da sehe ich in solchen 50 shades Szenarien den Versuch der Frau, die belastende Verantwortung für ihre, ach so böse und gefährliche Sexualität abzulegen. Sie macht ja alles "nur für Ihn". Als Beweis für ihr Unschuld und als Alibi für ihre Lust, trägt sie symbolische Fesseln.