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Wie seht ihr (Männer) eure eigene Emanzipation?

*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Zitat von ********elen:
Nein, für mich ist der Mensch schon ganz gut, er hat nur manchmal Angst, dann muss man halt ein bisschen aufpassen. Das böseste in der Geschichte habe immer Ideologien geschaffen, Ideologien hebeln unser inneres Moralempfinden gezielt aus, indem sie einen Wert Über das Individuum stellen.

Könnte man nicht auch annehmen: Wenn sich das sogenannte Gute im Menschen durch Ideologien immer wieder aushebeln lässt und dem sogenannten Bösen zum Durchbruch verhilft, ist es vielleicht nicht stark genug im Wesen des Menschen verankert?

Ich meine aber, beides ist vorhanden, das sog. Böse und das sog. Gute.
Mal hilft es einer Gruppe / Gesellschaft z.B. egoistisch nach außen und altruistisch nach innen zu sein. Einzelne Individuen handeln oft genau so nach dem Inner-Outer-Circle-Prinzip.
Zitat von *****_54:
Zitat von ********elen:
Nein, für mich ist der Mensch schon ganz gut, er hat nur manchmal Angst, dann muss man halt ein bisschen aufpassen. Das böseste in der Geschichte habe immer Ideologien geschaffen, Ideologien hebeln unser inneres Moralempfinden gezielt aus, indem sie einen Wert Über das Individuum stellen.

Könnte man nicht auch annehmen: Wenn sich das sogenannte Gute im Menschen durch Ideologien immer wieder aushebeln lässt und dem sogenannten Bösen zum Durchbruch verhilft, ist es vielleicht nicht stark genug im Wesen des Menschen verankert?

Ich meine aber, beides ist vorhanden, das sog. Böse und das sog. Gute.
Mal hilft es einer Gruppe / Gesellschaft z.B. egoistisch nach außen und altruistisch nach innen zu sein. Auch das Individuum handelt oft nach dem Inner-Outer-Circle-Prinzip.


Es gibt die Theorie, das Menschen in Abhängigkeit ihres Umfeldes gut oder schlecht handeln.
Philip Zimbardo , oder so ähnlich


Ideologien sind ein Brandbeschleuniger, weil diese als Trittbrett für eigene Unzulänglichkeiten, ein Feuer entfachen, das keiner Kontrolle unterliegt und sich wahllos seine Feuersbrunst durch die Gesellschaft zieht. Das es dazu nicht all Zuviel bedarf, wissen wir alle.

mein Vorschlag wäre, sich den Ideologien zu entziehen und bei sich selbst zu bleiben,
was man wiederum selbst als Ideologie bezeichnen könnte.

Letztendlich werden Menschen immer an sich selbst scheitern, bedingt durch die Paradoxität ihres selbst.
Heraklit vor ca. 2500 Jahren "Dem Menschen ist seine Eigenart sein Dämon"

Wir können uns bemühen, aber wir werden immer wieder scheitern.
Was an sich jetzt nicht schlimm ist, denn wir sind endlich.
Daher, nicht zu viel darüber nachdenken, wie man die Welt verbessern könnte.
Nicht nötig, da wir es eh nicht können.

Lebt, und bleibt bei euch... *omm*
******rer Paar
864 Beiträge
Ich bin als Mann so wie ich bin. Ich richte mich nicht nach irgendwelchen Schubladen und bin auch nicht so, wie es andere gerne möchten. Meine Frau liebt mich für meine Unkonvenzionalität. *ggg*
********elen Mann
1.336 Beiträge
Zitat von *****_54:


Könnte man nicht auch annehmen: Wenn sich das sogenannte Gute im Menschen durch Ideologien immer wieder aushebeln lässt und dem sogenannten Bösen zum Durchbruch verhilft, ist es vielleicht nicht stark genug im Wesen des Menschen verankert?

Nazis und Kreuzritter haben ja, innerhalb ihrer Ideologie, auch "gut" gehandelt. Ausgehebelt war vielleicht nicht der richtige Begriff. Ausgenutzt oder umgeleitet passt eher. Auch Nazis dachten immer sie sind die Guten. Ich glaube ohne diese Überzeugung hätten sie die Taten nie machen können.

Da ich an ein objektives Gut oder Böse ohnehin nicht glaube, meine ich mit gut wohl eher so was wie dem Gemeinwohl förderlich sein, die goldene Regel einhalten, hilfreich sein etc.
Und böse meint dann wohl das Gegenteil in diesem Zusammenhang.
Wo kommt diese Bewertung her? Bewertet das eine andere Kultur anders? Oder ist das vielleicht menschlich?
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@********elen
Das Gute im Menschen ist, wie gesagt, im Wohlstand und Wohlergehen immer recht einfach. Auch mag es arme und benachteiligte geben, die aus der Mangelerfahrung heraus wirklich gutmütig und großzügig sind, auch Fremden gegenüber.

Egoismus heißt ja im Grunde nur, sich selbst (oder der Familie) am nächsten zu sein. Im Gegenzug stünde def Altruismus.

Wenn du einen ganzen Kuchen hast und es auch genug Nachschub gibt, ist es nicht schwer zu teilen.
Herrscht Knappheit und es geht um ein unteilbares Stück… und beide haben Hunger… (vielleicht auch noch ne Familie im Hintergrund, die versorgt werden muss) … was passiert dann???
Wieviel Prozent der Menschen würden hier selbstlos agieren? Ich sage weniger als 5% …
@********n_84

< 5%

ich tippe aus erfahrung auf mehr!
muss aber eine einschränkung mit auf den weg geben!

es kommt mMn auf die emotionale lage der betreffenden personen an.
wir menschen handeln mMn mehr emotional, als rational.
menschen, die sich gut verkaufen können, schaffen es, ihre emotionale entscheidung, rational gut zu begründen. emotionale menschen verlieren oft in einem diskurs.


wie das in einem verteilungskampf ausschaut *nixweiss*

das einzige was ich wirklich weis, das ich nicht in so eine lage kommen möchte, wie meine eltern als kinder es erlebt haben.
********elen Mann
1.336 Beiträge
Zitat von ********n_84:
@********elen
Das Gute im Menschen ist, wie gesagt, im Wohlstand und Wohlergehen immer recht einfach. Auch mag es arme und benachteiligte geben, die aus der Mangelerfahrung heraus wirklich gutmütig und großzügig sind, auch Fremden gegenüber.

Egoismus heißt ja im Grunde nur, sich selbst (oder der Familie) am nächsten zu sein. Im Gegenzug stünde def Altruismus.

Wenn du einen ganzen Kuchen hast und es auch genug Nachschub gibt, ist es nicht schwer zu teilen.
Herrscht Knappheit und es geht um ein unteilbares Stück… und beide haben Hunger… (vielleicht auch noch ne Familie im Hintergrund, die versorgt werden muss) … was passiert dann???
Wieviel Prozent der Menschen würden hier selbstlos agieren? Ich sage weniger als 5% …

Das meine ich eben, du kannst niemanden am Selbsterhalt bewerten. Na gut "Frauen und Kinder zuerst!" ist schon so was. Vom Mann wird verlangt sich in Not zu Opfern. Gibt es da eigentlich Zahlen, wie viele in einer Notlage ohne Protest zurück bleiben (hoffe über 5%)? Und wie viele dabei erschossen werden?

Auch Soldaten sind mehr als 5%.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@********elen
Spannende Frage, die wir nicht beantworten können.

Wieviele Männer würden heute ihr Leben gerne fürs Vaterland opfern?
Wieviele um ihre Liebsten zu schützen?
Und wieviele um Fremde zu schützen?
Und wieviele würden das für ihre “Feinde” tun?

Wenn ich ehrlich bin halte ich uns alle für egoistisch. Und ich sage auch nicht, dass wir das nicht dürfen; schmunzle aber, wenn andere die “der Mensch ist gut” These vertreten. Wir sollten uns da nichts vormachen.

Sind wir ehrlich: Wir leben im Wohlstand und Überfluss und genießen das. Wollen es auch nicht wirklich mit anderen teilen. Und erst recht nicht mit Fremden.

Denn sonst müssten wir doch alle jeden Cent unseres Gehalts, der über die Grundversorgung geht, für Gemeinnütziges spenden und aufwenden. Die Industriestaaten könnten so gegen Hunger und Not in der Welt einiges ausrichten. Tun sie aber nicht, weil sie egoistisch sind und das fetteste Stück Torte für sich wollen.
Der Euro für den Obdachlosen oder die monatlichen 50€ für Greenpeace sind symbolische Seelenstreichler fürs eigene Ego; so kann man sich auf die Schulter klopfen und anderen sagen man hilft.

😉
****sso Mann
1.659 Beiträge
Wieviele Männer würden heute ihr Leben gerne fürs Vaterland opfern?
Wieviele um ihre Liebsten zu schützen?
Und wieviele um Fremde zu schützen?
Und wieviele würden das für ihre “Feinde” tun?
Stereotypen?

Müsste es nicht heißen, Wie viele Menschen, statt Männer? *nachdenk*

Fürs Vaterland mein Leben geben? * *nein*
Der Rest hängt von einer Situation ab, in der ich mich nicht befinden möchte.
@*********acht mir mit den Padell den Hintern verhauen Ich überlege ob ich daran gefallen haben könnte, wenn es nicht sexuell übergriffig und männerfeindlich ist, da es ja unaufgefordert von dir kam *baeh*
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@****sso
Ich habe das im ersten Teil männlich und militärisch formuliert als Reaktion auf @********elen s Beitrag in dem er schrieb
Na gut "Frauen und Kinder zuerst!" ist schon so was. Vom Mann wird verlangt sich in Not zu Opfern. Gibt es da eigentlich Zahlen, wie viele in einer Notlage ohne Protest zurück bleiben (hoffe über 5%)? Und wie viele dabei erschossen werden?

Auch Soldaten sind mehr als 5%.

*****uns Mann
4.072 Beiträge
@******wan

Zitat von ********n_84:
Ich bin auch Verfechterin der Annahme, dass die Natur des Menschen egoistisch (oder gar “böse”) ist; …

Böse und gut sind keine Kategorien für mich an die ich denke, wenn es um Evolutionsbiologie geht (die dort gemeint war). Die sexuelle Hypergamie der Frau ist völlig logisch und sinnig – genauso wie es das Gießkannenprinzip beim Mann ist. Keins dieser alten Programme verdient ein gut oder ein böse.

Aber wie ich sehe hat sich der Thread weiterentwickelt und es macht so gar keinen Sinn zurückzuspulen:)


@*****a_S

Zitat von *****a_S:
Emanzipation bedeutet eine Bemühung und Bewegung in Richtung Freiheit und Gleichheit und weg von einer vorliegenden Diskriminierung oder Abhängigkeit.

Liest sich gut: „Emanzipation bedeutet eine Bewegung in Richtung Freiheit.“

Definiert sich dann deine Freiheit über ein „Ich habe die Freiheit zu …“ oder über ein „Frei von …“?
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*****uns

Es ging um die menschliche Natur.

Sexuelle und biologische Natur von Frau und Mann = 1 Paar Schuhe.
Richtig, hier geht’s nicht um qualitative Bewertung und gut und böse, sondern um Funktionalität und Arterhaltung.

Die Natur des Menschen - egoistisch / böse oder selbstlos / gut = anderes Paar Schuhe.
Hier ist eine starke moralische Komponente enthalten.

Egoismus kann ja je nach Perspektive auch für gut und lohnenswert gehalten werden. Moralisch und gesellschaftlich gesehen, wird’s aber anders bewertet.

Beides aber im Prinzip off topic.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
Zitat von ********n_84:
Beides aber im Prinzip off topic.

Wohl wahr:) - in jeden Fall aber lässt sich festhalten, dass die Hummer in der Küche der Titanic sich wohl gefreut haben.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*****uns
… dass die Hummer in der Küche der Titanic sich wohl gefreut haben.

*haumichwech* *hae*

Den kannte ich nicht. Merke ich mir aber.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
Wie jetzt, du hast den verstanden ohne Emojis? - Hammer, ich will ´nen Dingens von dir;)
****sso Mann
1.659 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Ich muss zugeben, dass ich hier teils über seltsame Gedanken zur Emanzipation des Mannes lese, daher möchte ich vielleicht noch mal ein wenig zur Begriffserklärung zurück:

Emanzipation bedeutet eine Bemühung und Bewegung in Richtung Freiheit und Gleichheit und weg von einer vorliegenden Diskriminierung oder Abhängigkeit.
Somit gab und gibt es Emanzipationsbewegungen auch von Schwarzen und Schwulen, weil dies diskriminierte Gruppen waren und sind und es somit Sinn macht, dass diese für Freiheit und Gleichheit kämpfen.
Hier gemeint ist also die Emanzipationsbewegung der Frau, weil diese in der Vergangenheit nicht gleichberechtigt dem Mann gegenüber war, diskriminiert und unfrei. Emanzipation ist also ein Streben hin zur Unabhängigkeit und Gleichberechtigung der Frau.
Ein Mann braucht nicht dahin streben, musste das vielleicht in vorgeschichtlicher Zeit, falls es da wirklich mal ein Matriarchat gab, was man aber nicht weiß, weil es da eben noch keine Geschichtsschreibung gab. Männer machen individuell höchstens eine Emanzipationsbewegung bezüglich ihrer Eltern als Jugendliche durch. Aber ansonsten kann es nur folgendes bedeuten, ein emanzipierter Mann zu sein,
nämlich Frauen bei ihrer Emanzipationsbewegung, also dem Feminismus, zu unterstützen, also für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Wort und Tat einzustehen.

Und das habe ich schon immer getan, im Privatleben und seit fast 20 Jahren auch beruflich. Ich bin also ein emanzipierter Mann.
Das hat übrigens wenig mit Idealbildern zu tun, die wer auch immer proklamiert. "Die Gesellschaft" als Art Propagandaministerium gibt es in der Hinsicht sowieso nicht. Aber natürlich gibt es zB Bewegungen gegen Sexismus, und die unterstütze ich, weil Sexismus eben ein Feind der Emanzipation ist.

Biologistisches Denken, was ich hier auch des öfteren gelesen habe, ist übrigens auch ein Feind der Emanzipation. Biologistisch heißt, NUR biologische Erklärungen für soziales/psychologisches zuzulassen. Ich halte übrigens auch das Gegenextrem für falsch, nämlich quasi einen Soziologismus, wie er von manchen sehr scheuklappenbewehrten Genderstudies-Forscher*innen vertreten wird, also die Biologie aus sozialen/psychologischen Erklärungen völlig auszusperren. Ich glaube, dass auch diese extreme Sichtweise, obwohl sie ja hofft, Feminismus und Emanzipation zu helfen, der Bewegung letztlich einen Bärendienst erweist, weil sie sie diskreditiert.

Naja, der Stein der Weisen wurde hier auch nicht gefunden! Och wenn man sich emporhebt und versucht alles zu erklären
, bleibt es nur ,,eine" und,, persönliche" Sichtweise.
(Wurde ja schon von anderen auch in Frage gestellt.)
So eloquent das auch formuliert ist, Milena macht leider logische Fehler. Der gravierendste ist zu glauben, dass nur weil ein Mann an der Spitze steht ein andere Mann nicht gleichzeitig unfrei sein kann.

Denken wir z.b. an einen Leibeigenen im Mittelalter. Der hat nicht im Matriarchat gelebt, aber war er frei?
Oder wer wurde wie selbstverständlich zum Militärdienst verpflichtet und verheizt? Richtig, junge Männer.
Gibt doch heute noch Matriachate, nur habe ich noch keine Feministin gehört die da hinziehen will. *nein* Sexismus ist auch keine Einbahnstraße.
Schwule die sich emanzipieren, sind auch Männer. Da ist schon der nächste Wiederspruch. Denn da ist es ja richtig das sie sich emanzipieren.

Es hat sich sehr viel in unserer Gesellschaft getan für mehr Gleichberechtigung. Da reichen die letzten 50 Jahre. Ungerechtigkeiten gibt es immer und Emanzipation gehört in allen Bereichen, der Begriff ist nicht von Feministen gepachtet und unveräußerlich.
Was habe ich hier nicht schon alles für einen Mist gelesen, teils Männerverachtent, von den selbsternannten Feministinnen und deren Anhänger

Female Choice, oder haben Männer ein ,,Recht" auf Sex
Alleine die Überschrift...ein unverbrieftes Recht, ist kein Anrecht...
Wissenschaftlich Kritik würde über das Pampfleth gleich zurückgewiesen. Tampons am Weihnachtsbaum hängen, die Regel öffentlich im Fernsehen zeigen usw.

Gewalt geht ausschließlich nur von Männern gegen Frauen aus, andersherum ist es Notwehr, oder der Mann hat es selbst zu verantworten usw.

Männer die gegen einen Baum pinkeln gehören weggesperrt,das ist sexuelle Belästigung usw.
Da bekommen nicht nur viele Männer lange Zähne, sondern auch die Mehrheit der Frauen, erst Recht, wenn sie nicht nur Männer belehren,sondern auch andere Frauen Wie sie zu sein haben, was sie sollten usw.

Das hat nichts mehr mit Gleichberechtigung, oder Missstände zu tun.
********elen Mann
1.336 Beiträge
Zitat von ********n_84:
@********elen
Spannende Frage, die wir nicht beantworten können.

Wieviele Männer würden heute ihr Leben gerne fürs Vaterland opfern?
Wieviele um ihre Liebsten zu schützen?
Und wieviele um Fremde zu schützen?
Und wieviele würden das für ihre “Feinde” tun?

Wenn ich ehrlich bin halte ich uns alle für egoistisch. Und ich sage auch nicht, dass wir das nicht dürfen; schmunzle aber, wenn andere die “der Mensch ist gut” These vertreten. Wir sollten uns da nichts vormachen.

Sind wir ehrlich: Wir leben im Wohlstand und Überfluss und genießen das. Wollen es auch nicht wirklich mit anderen teilen. Und erst recht nicht mit Fremden.

Denn sonst müssten wir doch alle jeden Cent unseres Gehalts, der über die Grundversorgung geht, für Gemeinnütziges spenden und aufwenden. Die Industriestaaten könnten so gegen Hunger und Not in der Welt einiges ausrichten. Tun sie aber nicht, weil sie egoistisch sind und das fetteste Stück Torte für sich wollen.
Der Euro für den Obdachlosen oder die monatlichen 50€ für Greenpeace sind symbolische Seelenstreichler fürs eigene Ego; so kann man sich auf die Schulter klopfen und anderen sagen man hilft.

😉

Ich glaube das ist eher bequem als wahr.
*******frei Mann
1.021 Beiträge
@********n_84

Diese Form von Egoismus erkenne ich auch bei mir. Für mich persönlich kann ich da nicht widersprechen.

@********elen

Und natürlich ist das auch bequem. Warum das eher bequem als wahr sein soll, habe ich leider nicht verstanden.
********elen Mann
1.336 Beiträge
Zitat von *******frei:
@********n_84

Diese Form von Egoismus erkenne ich auch bei mir. Für mich persönlich kann ich da nicht widersprechen.

@********elen

Und natürlich ist das auch bequem. Warum das eher bequem als wahr sein soll, habe ich leider nicht verstanden.

Ich glaub da stimmen zwei Dinge nicht.

Erstens wird bloßer Selbsterhalt als egoistisch bezeichnet. Das ist extrem überzogen. Wenn ich mich nicht für Fremde opfer bin ich schon egoistisch? Ein überzogener, christlicher? Begriff von gut.

Zweitens ist mein Leben und die Geschichte voll von helfenden Menschen. Wir sehen das bei allen Flutkatastrophen etc. Empathie ist als soziales Wesen ein Hauptskill.
Es ist ja nie die Entscheidung der einzelnen Menschen, Kinder im Jemen verhungern zu lassen. Das ist Kapitalismus, meistens. Der Profit überschreibt dort immer die Moral.
Wenn ich eine überzogene Marge nehme, ist es bequem zu denken, so bin ich halt geboren, ich könnte gar nicht anders und alle anderen sind bestimmt auch so ( ignorierend ,dass man ja genau fühlen kann, das da was nicht ok ist). Wenn ein Affe sich übermäßig bedient, fliegt er aus der Gruppe (best case), der Kapitalismus setzt ihm stattdessen eine Krone auf und erklärt ihn zur Norm und Vorbild.

Menschliche Konstrukte können schädlich sein, da wäre ich wieder dabei. Im Entwickeln von größeren Strukturen ( über die 300er Gruppe hinaus= Gruppengröße wo sich eine Gruppe von Affen in zwei aufteilt) sind wir nicht so geschickt (ist ja alles noch neu für den Affen in uns. Mein Fazit: Der Mensch ist gut, er ist in unserer heutigen Lebensform nur nicht immer erfolgreich dabei.
Es gibt unterdessen auch ganz andere Überlegungen zur These, der Mensch sei natürlicherweise egoistisch und gewalttätig.
Eine interessante Perspektive!

https://www.deutschlandfunk.de/rutger-bregman-warum-der-mensch-im-grunde-gut-ist-100.html
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
"Der" Mensch ist beides, beide Anlagen sind in ihm vorhanden, beide Anteile haben sich wechselseitig beeinflusst und zum Überleben beigetragen, Kollateralschäden inbegriffen.
Wenn man den großen Bogen der Weltgeschichte betrachtet, muss man leider feststellen, dass Phasen, in denen es keine Kriege gab, beileibe nicht überwiegen.

Die Utopie vom Paradies ist uralt, in allen Kultur gibt es Analogien dazu, was beweist, dass diese Vorstellung im Menschen eben auch verankert ist.
Aber es ist eben eine Utopie, die bisher nie umfassend Realität wurde.

Vor dem sogenannten Bösen die Augen zu verschließen, hat bereits einigen naiven, freundlichen Naturvölkern den Untergang beschert.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@********elen

Nun, ich komme ja aus der Philosophie und Kulturwissenschaft und habe zu der Frage ob die Natur des Menschen „gut“ oder „egoistisch/böse“ ist, einiges gelesen und studiert.
Ich vermute dass ich und andere Autoren den Begriff „Egoismus“ einfach anders verstehen als du. Die Begriffe „gut“ und „böse“ sind noch schwieriger, da es sehr von der Perspektive abhängt oder halt eine allgemeine Definition oder ein Maßstab gesetzt werden müsste.

Ich verstehe deinen Einwand, dass Menschen auch helfen und solidarisch sind. Das hat aber nichts mit dem Kern und der Natur des Menschen zu tun - ich sagte ja auch, man kann durch Erziehung und Moral bewusst dagegen steuern und eben seine egoistische Natur auch „unterdrücken“. Nur in echten Notlagen und bei Knappheit kommt sie dann doch meist automatisch zum Vorschein.

Außerdem hat Kant auch etwas interessantes zur Wohltätigkeit gesagt. Es hat nur dann einen moralischen Wert, wenn es aus der Einsicht heraus geschieht, dass es richtig ist. Wenn man das für das „eigene gute Gefühl“ oder dafür macht, um Ansehen und Lob von anderen zu bekommen, hat es keinen moralischen Wert.
Jedoch wäre der Effekt derselbe - und gut (das sage ich jetzt, nicht Kant).
*******frei Mann
1.021 Beiträge
Nun, @********n_84 sieht ja nicht den Selbsterhalt als egoistisch an, sondern den Überflusserhalt. Und da finde ich mich wieder.

Gut und böse ist für mich eher weniger von Bedeutung. Wertebasiert möchte ich natürlich gut sein. Letztlich verhalte ich mich so, dass es noch mit meinen Werten vereinbar ist. Damit das geht, will ich unbequeme Dinge oft gar nicht zu genau wissen, oder ich gestehe mir zu auch mal böse zu sein.

Natürlich bin ich auch empathisch. Manchmal eben auch nicht. Manchmal handele ich, manchmal nicht.

Es gibt Menschen, die nehmen das Leid anderer Menschen wahr, bedauern das es diesen Menschen schlecht geht, erzählen, dass sie mitleiden und dann war's das auch.
Ich nehme in der gleichen Situation das Leid war, bedauere, dass es den Menschen schlecht geht, mache auch nichts und folgere daraus, dass es mir wohl eigentlich doch egal ist.

Für den Leidenden ändert sich in beiden Fällen nichts. Die Mitleider halten sich für gut. Ich mich nicht.
Zitat von ********n_84:

Ich vermute dass ich und andere Autoren den Begriff „Egoismus“ einfach anders verstehen als du. Die Begriffe „gut“ und „böse“ sind noch schwieriger, da es sehr von der Perspektive abhängt oder halt eine allgemeine Definition oder ein Maßstab gesetzt werden müsste.
.

Bei solchen Diskussionen überrascht es mich immer wieder, das ein elementarer Punkt aussen vor gelassen wird.

Menschen sind nicht gut oder böse. Sie sind beides!
Und welche Art hervorschaut, ist punktuell u. temporär.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@****wen
Es gibt unterdessen auch ganz andere Überlegungen zur These, der Mensch sei natürlicherweise egoistisch und gewalttätig.
Eine interessante Perspektive!

https://www.deutschlandfunk.de/rutger-bregman-warum-der-mensch-im-grunde-gut-ist-100.html

Auweia. Vielleicht sollten Journalisten keine Artikel über philosophische Werke schreiben, die sie nicht gelesen oder verstanden haben.
Selbst Hannah Arendt ist im Fließtext falsch geschrieben, hinzu kommen inhaltliche und logische Fehler. *kopfklatsch*

Das Buch von Rutger Bregman kenne ich noch nicht.
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