„Der amerikanische Verhörspezialist Matthew Alexander beschreibt z.B in seinem Buch “How to break a terrorist“, was er aus Verhören mit Terroristen gelernt hat. Seine Erfahrung hat ihn gelehrt, dass Respekt wirkungsvoller als Folter ist.
Indem er sie als Menschen wahrgenommen hat, sich wirklich für ihre Themen interessiert hat und ihre Expertise wertgeschätzt hat, konnte er eine echte Beziehung zu ihnen aufbauen. Diese Beziehung hat dann schließlich dazu geführt, dass er die gewünschten Informationen erhalten hat.“
Nun werden wir sicherlich weder unsere Kinder noch unseres Mitmenschen mit Terroristen vergleichen. Auch Folter (es sei denn sie wird gewünscht
) ist weder im Berufs- noch im Familienleben ein akzeptables Mittel.
Wenn selbst Menschen in einem solchen Umfeld und in einer solchen Situation (Folter als akzeptabel angesehen, Gegenüber geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen etc.) zu dem Schluss kommen, dass Respekt die bessere Herangehensweise ist, dann stimmt das wohl erst recht für all die anderen Situationen des Lebens.
Wenn ich mich im Alltag so umschaue, dann sehe ich selbstverständlich keine Folter. Doch was ich tatsächlich immer wieder sehe, ist das es als probates Mittel angesehen wird, Mitmenschen zu beschämen, bloßstellen, zu beschimpfen und co. (ein Blick ins Forum reicht aus um festzustellen, dass es vielen an Respekt mangelt) werden als Druckmittel an viel zu vielen Stellen des Lebens immer noch angewandt.
Das widerspricht meinen inneren und äußerlichen eigenen Werten. Ich will meinen Mitmenschen immer mit Respekt begegnen – auch und gerade in Konflikten. Das sollte in meinen Augen immer das Ziel sein. Doch ist mir bewusst,das die realität oft eine andere. Oft ist es dann so, dass die Menschen die lautstark Respeckt einfordern, selbst keinen haben.
Respektvolles Verhalten ist eine freiwillige
Entscheidung, die ich nicht vom Verhalten meines Gegenübers abhängig machen will.