Ich finde es gut, wie hier auch gesagt wird, daß es so ist, daß ein guter Anteil der Frauen eben einen größeren Mann sucht. Tut auch mir als kleinerem Mann irgendwie erst mal weh, aber das ist die Realität. Inzwischen hilft mir das beim Einordnen. Lange Zeit hat es mich total runtergezogen, wenn ich "gut gemeinte" Ratschläge bekommen habe "schau, es findet sich bestimmt bald ein passender Deckel, aber für mich bist du halt zu klein", und ich wuße, daß ich seit Jahren keinem Deckel begegnet war... Am Aussehen und am BMI kann man(n) ggf. was ändern, aber mit der Größe wird's extrem schwierig, seit die Streckbänke des Mittelalters nicht mehr in Betrieb sind. In einer Gruppe Menschen müssen die kleineren Männer eh stärker aktiv werden, um "bemerkt" zu werden; sonst steht man einfach bloß mit da. Und wenn man dann dann trotzdem nur den Hinweis bekommt, man genügt halt nicht...
Für mich war die Message der Situation: Du paßt nicht in die Welt derer mit Beziehung, du wirst nie jemand finden, weil du es nicht bringst, du bleibst allein, du interessierst niemanden. Ein Widerspruch zu dem, daß ja das Wesen und die Art des Umgangs zählt usw. Und die Erfahrung, daß sich da wohl etwas verschoben hatte. Ich hatte als junger Erwachsener zwei ganz normale längere Beziehungen mit etwa gleich großen Frauen; eine war sogar 1cm größer. Wir waren damals jung und das war kein Thema. Inzwischen hatte sich das geändert.
Auf längere Frist macht das schon was mit der Psyche. Es kam dann der Punkt, an dem mir das alles wurscht wurde. Ich hatte in meinem Freundeskreis Frauen, die mich akzeptierten und respektierten. Und man begegnete immer wieder welchen, die einen nicht respektierten. Die wollte ich nicht in meiner Nähe haben, und da haben einige von mir auch eine ziemlich derbe Klatsche und Abfuhr bekommen.
Heute sehe ich es so, daß ich wähle, mit welchen Menschen ich mich umgebe.
Ich kann damit leben, daß ich für viele zu klein bin, das sind halt dann einfach die, die nicht in mein Umfeld passen.
Warum ich diesen langen Text hier schreibe: Weil ich in manchen Beiträgen lese, wie manche Männer an diesem Punkt leiden und ihre Situation als aussichtslos einstufen, und ich kann das sehr gut nachvollziehen. Das Leben ist nicht fair im Sinn einer Gleichberechtigung, daß jeder von außen bekommt, was ihn glücklich macht.
Also schreibe ich mal, wie ich das für mich gelöst habe.