Ja, jede/r darf frei wählen, was aber, da die Präferenzen nicht gleichverteilt sind, einer Gruppe (hier die größeren Männer) global betrachtet einen Vorteil bringt. Was bei Teilnehmern der benachteiligten Gruppe erst mal zu Enttäuschung (keiner mag es, abgelehnt zu werden) führt und dann zu unterschiedlichen Reaktionen.
Ein dummer Effekt ist, daß man an der eigenen Größe schlecht was ändern kann, anders als z. B. Aussehen etc. Das deprimiert zusätzlich, weil man(n) fühlt, daß man bezüglich Größe einfach unterlegen ist.
Und genauso wenig, wie man einer Frau vorschreiben kann, daß sie gefälligst einen in der Größe „passenden“ Mann nehmen soll, kann man den kleineren Männern vorschreiben, daß sie darüber nicht frustriert bis verärgert sein dürften.
Manche werden einfallsreich und punkten anders.
Manche ziehen sich zurück und resignieren.
Manche entwickeln Ablehnung bis Haß auf Frauen.
Es gibt Gruppen, die gesellschaftlich gedisst werden. Das kann man schon bei Kindern im Kindergarten und in der Schule beobachten. Im Erwachsenenalter wird das meist subtiler, weil es gewisse gesellschaftliche „do's & dont's“ gibt, deren Nichtbeachtung einen ins Aus schießt, aber das Grundverhalten bleibt oft.
Immer wieder mal gibt es Aktionen, wo auf so etwas hingewiesen wird und sich vielleicht in der allgemeinen Meinung dann etwas tut. Eine Aktion ist z. B., daß Frauen sich nicht einem Schlankheitsdiktat unterwerfen müssen, was man teilweise auch in der Werbung sieht, wenn da Plus-Size- und Doppelplus-Size-Models zusammen mit schlanken Frauen gezeigt werden. Solche Bilder bewirken auch in den Köpfen vieler Menschen etwas, da sich die allgemeine wie persönliche Wahrnehmung dadurch ändert.
Bezüglich kleinen, nicht supersportlichen Männern habe ich so etwas noch nicht beobachtet. Mal sehen, ob sich da in unserer Gesellschaft was tun wird…