Schade, dass hier beständig sozialer und finanzieller Status verwechselt werden. Die hängen zwar durchaus miteinander zusammen, aber es sind dennoch zwei verschiedene Dinge.
Zum sozialen Status:
Mir ist der soziale Status wichtig. Mein eigener wie auch der meines Partners. Weil über den sozialen Status sich auch gewisse Gemeinsamkeiten definieren. Ich zum Beispiel fühle mich oftmals von Männern angezogen, deren soziale Herkunft zeigt, dass sie sich ihren heutigen Status selbst erarbeitet haben. Solche Dinge beeindrucken mich.
Zum finanziellen Status:
Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem es gar nicht anders möglich ist, als hinzunehmen, dass der eigene finanzielle Status nicht der meines Partners sein kann. Wenn ich über ein sechsstelliges Jahresgehalt verfüge, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich jemanden finde, bei dem nicht nur zwischenmenschlich alles passt, sondern auch das finanzielle Ein- und Auskommen.
Mir ist der finanzielle Status durchaus wichtig. Weil ich ein extrem hohes Sicherheitsbedürfnis habe und ein Mensch, dessen finanzieller Status unterhalb meinem angesiedelt ist, dieses Sicherheitsbedürfnis nicht bedienen kann.
Das heißt übrigens nicht, dass ich mich von meinem Partner aushalten lasse(n möchte). Das heißt lediglich, dass ich einen Partner brauche, der wirtschaftlich und finanziell von mir unabhängig ist.
Ich selbst verdiene gut. Mein Partner um ein Vielfaches besser. Mir gibt das Sicherheit, ohne dass ich von seinem Geld partizipieren möchte. Tatsächlich hab ich seinem ewigen "Lass uns Essen gehen" kürzlich erst einen Riegel vorgeschoben.
Beeinflusst eine ungleiche Konstellation möglicherweise den Verlauf einer Onlinebekanntschaft ?
Ganz ehrlich? Wenn ich bereits an dem Punkt des Kennenlernens über Geld/Finanzen rede, würde ich mich und meine Intention hinterfragen.
ich habe in den letzten Jahren ein paar wohlhabende Herren kennengelernt, in deren Präsenz ich mich nie richtig wohlgefühlt habe. Da war immer diese "Wand" zwischen uns. Einer hat sich als hochtrabender, kryptoverliebter Privatier präsentiert, gänzlich ohne Empathie und Anstand.
Ich fürchte, auch hier gilt, dass das nichts mit dem finanziellen Status zu tun hat. Das scheint vielmehr ein menschliches Problem gewesen zu sein. Wenigstens bei dem konkreten Beispiel.
Zu der "Wand": Es kann durchaus auch sein, dass du diese Wand selbst erzeugt hast. Einfach weil du darum wusstest, dass es da ein Gap zwischen euch gibt.
BTW ... Männer mit hohem finanziellen Status und einem sehr guten sozialen Status müssen mit ihrem Geld nicht angeben. Die neigen tatsächlich eher zum Understatement. Ich finde die Pauschalverurteilungen, die ich hier schon gelesen habe, sehr unschön. Nur weil jemand viel Geld hat, bedeutet das nicht automatisch auch, dass er sich auch darüber definiert. Dass es oftmals so wahrgenommen wird, liegt eher daran, dass einzig die Negativbeispiele auffallen. Die positiven reden nämlich nicht drüber, was sie haben.