Es kommt drauf an, denke ich. Die eingangs beschriebenen Situationen waren schon sehr holzschnittartig. Aber, wenn ich ein Interesse an einer Person entwickle, ist es von Vorteil, wenn diese gesellschaftlich und finanziell ähnlich gelagert ist. Alles andere wird auf Dauer schwierig, weil es beide einschränkt. Mir fällt häufig auf, dass jemand, der noch nie selbstständig oder unternehmerisch tätig war, häufig wenig Verständnis dafür aufbringt, dass man nicht von 9 bis 17 Uhr arbeitet, sondern durchaus mehr zu tun und um die Ohren hat. Und - wenn es läuft - dann vielleicht auch mehr Geld zur Verfügung hat. Was ich sehr anstrendend finde, sind Menschen, die ein bequemes Leben wollen, Veränderungen scheuen und ständig auf "die da oben" schimpfen und jammern - weil sie zu wenig Geld bekommen, zu wenig Urlaub, weil alles teurer wird. Bei diesen Neid-Debatten von bequemen Leuten merke ich sehr schnell, dass ich genervt und gelangweilt bin. Ebenso langweilen mich Leute schnell, die als Nachkommen reicher Erzeuger abgehoben über Dinge urteilen, die sie nur vom Hörensagen kennen und sich trotz der Tatsache, dass sie gut betuchte Lebensversager sind, für was Besseres halten.
Insofern: Es ist von Vorteil, wenn man ähnlich tickt und auch ähnliche finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Dann kann man sich dauerhaft auf Augenhöhe begegnen.