Dating und sozialer Status

Spannend wäre auch mal zu erfragen, ob die Wichtigkeit des sozialen Status bei Männern und Frauen unterschiedlich ausgeprägt ist.

@******yes


Ich frage bei onlinedating oder auch bei Gesprächen im wahren Leben draußen am Anfang nie nach den Beruf. Wenn überhaupt, weil es sich aus dem Gespräch heraus ergibt.

Was mir aber auffällt ist, dass ich oft schon ganz am Anfang der Konversation nach meinem Beruf gefragt werde. Neulich flirtete ich im Swingerclub mit einer Frau als wir uns gerade nach dem Duschen wieder angezogen haben und plötzlich fiel die Frage "was machst du beruflich?" Hab sie erst ein paar Sekunden davor angesprochen 🤷🏼‍♂️

"Männer suchen eine Frau ohne Vergangenheit, Frauen einen Mann mit Zukunft", bringt es eigentlich auf den Punkt, wenn auch überspitzt.

Das schräge an dem Beispiel mit den gebildeten, gutsituierten Frauen in China ist, dass sie in ihrer Situation immernoch einen mindestens ebenbürtigen bis besseren Mann suchen. Daher ja auch ihr Dilemma. Wenn man sie in ihrer SItuation als emanzipiert annimmt, scheinen sie nicht so emanzipiert zu sein, das klassische Rollenspiel außer Kraft setzen zu wollen oder zu können.

Ja ist mir klar, aber wen haste denn geheiratet ?
War schon enttäuscht, dass keine Reaktion kam

Das Thema wird hier über mehrere Tage wie ein Kaugummi durchgekaut. Warum denn? Wenn die meisten behaupten, es wäre so egal, was bringen zig Beiträge von jemandem dazu? Es scheint mir bloß, dass es sich zwar gehört die Ausgangsfrage mit "nein" zu beantworten, da aber das Bauchgefühl was anderes sagt, wird es fleißig argumentiert, warum es nicht wichtig wäre und was wirklich zählt. Nur um sich selbst zu beruhigen, zu rechtfertigen, man wäre ja selbst ah so tolerant und locker, dass die Sachen wie der soziale Status (= Geldbeutel) gleichgültig wären.
Da, wo der Zahn am meistens weh tut, wird es am häufigsten mit der Zunge berührt

Mir ist der soziale und finanzielle Status nicht besonders wichtig.
Viel wichtiger ist mir, ob ich mit meinem Gegenüber gemeinsame Gesprächsthemen habe, ob wir ähnliche Werte haben, und ob er / sie eigenverantwortlich und selbständig leben will.
Bei Leuten, die ihr Leben überwiegend fremdfinanziert gestalten, bin ich recht schnell raus.

@******_HH Ich kann deinen Beitrag nur zu 100% so unterschreiben. Man sollte jemand einfach kennen lernen und nicht schon in Schubladen stecken und damit kategorisieren.

Naja sozialer Status ist doch nicht nur Geld? Da geht es doch auch darum, welche Menschen sich im Umfeld bewegen, welche Menschen man als Freunde bezeichnet. Ist er/sie eher Einzelgänger, everybody's Darling, hat er/sie einen bunten Freundeskreis oder nur aus einer bestimmten "Szene" etc pp. Das sagt auch eine Menge aus und finde ich auch nicht unwichtig.

Auf jeden Fall. Ich lese fleißig mit, will mich aber nicht äußern. Oh, doch, habe ich es eigentlich schon gemacht

Das passiert aus meiner Sicht, ab dem Zeitpunkt zu dem man sich sagt ich lerne jemand ohne Erwartung und Ergebnisdruck kennen.

Klar, natürlich hinterfragt man sich selbst, wir sind nunmal Teil einer wertenden und vor allem sehr materiellen Gesellschaft und selbst wenn man für einen selbst der soziale und finanzielle Hintergrund keine Rolle spielt kommt man nicht umhin sich dennoch damit befassen zu müssen.
Jedoch schließt das eine das andere ja nicht aus.
Ich kann jemanden unabhängig von seiner sozialen Stellung, einfach als Mensch toll und anziehend finden und mir dennoch Gedanken darüber machen wie ich lebe und mir mein Leben aufgrund meiner sozialen Stellung gestalten kann, ob nun mit oder ohne Partner ( und da würde ich persönlich immer so planen das ich von niemanden abhängig bin… )…

Ist das wirklich unabhängig oder nur tolerant?

Keines von beiden, das fällt in die Kategorie Angst

Das Thema hier heißt ja nun "Dating und sozialer Status".

Deshalb sei mal ein persönliches Erlebnis von mir erzählt.

Meine zugegebenermaßen sehr kurze (vielleicht 6 -8 Nachrichten) Konversation mit einer Dame führte von meiner Seite ausgehend zu einer Einladung in ein Restaurant.
Um mein Kopfkino vor einen solchen realen Treffen im Zaun zu halten, versuche ich immer meine Anspruchs- und Erwartungshaltung so gering wie möglich zu halten, was mir nicht immer gelingt.

Kurzum, bei meinem Eintreffen wurde ich von Weitem schon lautstark von ihr begrüßt - sie sah wirklich bezaubernd aus -
"Eh Alter, komm' mal ran hier, isch bin schon 'ne halbe Stunde hier un hab' schon mal anjefangen. Du hast doch geschriebn, daste mich einlädtst, oder?" In der einen Hand das Sektglas, wies sie mit der anderen Hand ohne aufzustehen auf den Platz ihr gegenüber.

In diesem Moment, wurde aus dieser wunderschönen Lady in meinem Empfinden ein versoffenes "Flittchen".

Was sie in Wirklichkeit wahrscheinlich gar nicht war. Ich wollte es nicht herausfinden.

Unter dem Vorwand erstmal kurz auf die Toilette zu müssen, ging ich zum Kellner und bezahlte die zwei Gläser Sekt, die sie in der Zeit konsumiert hatte mit dem Hinweis, alles danach würde sie selbst bezahlen. Und das tat ich nicht, weil ich sie eingeladen hatte, sondern nur um einem eventuellen Trouble aus dem Weg zu gehen.
Ich kam also wieder nach draussen an den Tisch, beugte mich auf Ohrhöhe zu ihr herunter und sagte: "Tut mir leid schöne Frau, ich habe Dich mir anders vorgestellt, Du bist nicht mein Typ, bezahlt ist schon, wünsche Dir trotzdem noch eine schöne Zeit." Und dann ging ich ohne mich noch einmal umzublicken in Erwartung irgendeines Prollausrufes von ihr wie:
"Dann hau doch ab, Du alter Wichser." - Aber es kam nichts.

Im Auto auf der Fahrt nach Hause, kam ich wieder etwas runter und fragte mich: "Was war das denn eben, wer will denn mit solch einer Tusse Zeit verbringen?"
Und das war eben nur mein ganz persönliches Empfinden, wo diese kurze Begegnung und der Umgang von Ihr mit mir auf Schlag alles geändert hat. Sie war plötzlich auch nicht mehr schön, hatte ihr Sexappeal in meinen Augen verloren und was mir dann noch alles einfiel um diese Begegnung für mich zu rechtfertigen.

Ein paar Tage später sah ich sie zufällig an einer ganz anderen Stelle der Stadt eng umschlungen mit einem Typen.
Bedeutet eben, wie es so heißt, die "Geschmäcker" sind halt verschieden und es gibt eben auch Männer, die sich von diesem Typ Frau und ihrer Art angezogen fühlen.

Die Bewertung einer solchen Datinggeschichte ist also immer sehr subjektiv. Und über den wahren sozialen Status dieser Dame kann ich bis heute noch keine Aussage treffen. Nur ich selbst war es, der sie zu einer Person "degradiert" hat, die nicht meinem Niveau entsprach.

Das ist unabhängig, Sympathie hat für mich nichts mit der sozialen Stellung zu tun, ich kann auch Menschen unsympathisch finden die eine hohe Stellung haben, oder mich entscheiden jemanden nicht mehr um mich haben zu wollen, auch wenn er sozial und finanziell über mir steht, wenn er sich gehen lässt oder meine Zuneigung verspielt….

@********er66

Nö, da hast du keinen Anteil.
Die meisten hätten wohl bei solch einer Einladung und einem Treffen im Lokal auch schon aus Höflichkeit erstmal auf dich gewartet.
Zweitens gilt für mich persönlich bei Einladungen den Ball flachzuhalten und keinesfalls etwas besonders teures zu bestellen.

Mir ist der Status nicht wichtig, alles andere muss passen. Es gibt tatsächlich auch Menschen die viel Geld besitzen und dazu auch noch eine vollkommen großartige Persönlichkeit. Die Erfahrung habe ich nicht nur einmal gemacht.

Ebenso Menschen die nichts haben, keine Arbeit, ALG2 beziehen. Wenn es passt, dann passt es!

Lebensumstände können sich so verdammt schnell ändern, doch das ändert nicht unbedingt die Person!

Ich möchte den Beitrag von @*******_k_y ganz dick unterstreichen. Sozialer Status ist viel mehr als Vermögen und Einkommen. Es ist in einem Gespräch sehr schnell sichtbar, in welchen sozialen Gruppen wir uns täglich bewegen, welche Hobbys wir haben. Was wir täglich beruflich tun, welche Menschen uns dabei umgeben, mit wem wir auch private Kontakte pflegen. Dies äußert sich in Gesprächen sehr schnell in den besprochenen Themen. Nicht alle Themen sind für alle anknüpfungsfähig bzw. interessant. Da muss überhaupt nicht nach dem Beruf gefragt werden, das äußert sich ganz schnell bei Erzählungen aus dem alltäglichem Leben. Wenn die Lebenswelten der jeweiligen Menschen so überhaupt nichts miteinander zu tun haben, dann kann das schon eine hohe Hürde sein.

Wenn die Lebensumstände oder das Umfeld sehr weit auseinander klappen, kann es schon funktionieren. Mit viel Verständnis. Aber es ist nicht einfach sich in eine Welt einzufühlen, die einem fremd ist.

Für mich zählt nur der Mensch - echt jetzt ...

Viel interessanter wäre, ob dein Partner in seinem sozialen Status wesentlich unter dir stehen dürfte? Deine Beispiele beschreiben nur, dass hoher Status kein Ersatz sei.