Tief in der Nacht
Ich war ein bisschen hin und her gerissen ob ich den untenstehenden Text hier posten soll. Da es in diesem Forum eher um Erotik geht habe ich erst gedacht das es nicht so ganz passen würde. Allerdings habe ich dann gedacht, das es wohl vielleicht für einige ein bisschen angenehm sein könnte zwischen all der Erotik auch mal einen Text zu finden der ein wenig davon abschweift. Wobei, liegt in der Romantik nicht auch eine gute Brise Erotik?
Zudem ist mein Text nicht besonders lang, also hat man am Ende nicht zu viel Zeit verloren.
Deswegen:
Tief in der Nacht
In einer tiefen, grausigen Nacht, riss ihn ein schattenhafter Schrecken aus dem Schlaf. Es hätte auch der unheilvoll heulende Wind sein könne, oder der Regen welcher wütend gegen das Fenster hämmerte. Die Nacht war erschreckend finster, mit einer dichten Wolkendecke, welche jedes Licht erstickte. Es war einer jener Nächte die durchzogen war von Furcht, Zweifel und Sorgen. Manch-einer würde starr im kalten Bett liegen, den Blick steif auf die Decke gerichtet und völlig verloren in Ängsten.
Doch nicht er, nicht in dieser Nacht, denn sein Zimmer, sein Körper und sein Geist waren von einer unverneinbaren Wärme erfüllt. Sie konnte alles überwältigen, jede Angst schmelzen lassen und jeden bösen Geist vertreiben. All diese sommerliche Wärme ging von der zarten Gestalt aus welche friedlich neben ihm schlummerte. Kaum mehr als eine handbreit entfernt lag sie, leicht zusammen gekugelt, die Decke in einer Umarmung an sich gepresst. Mit einem rhythmischen Säuseln hob und senkte sich ihre Brust. Es war ein schönes, leises Lied was er doch so laut hören konnte das er weder das Fauchen vom Wind, das Trommeln des Regens oder das bösartige Flüstern seiner Sorgen hören konnte.
Zentimeter um Zentimeter fing er an sich ihr zu nähern, vorsichtig und bedächtig darauf nicht das schlafende Häschen neben sich zu wecken. So kämpfte er sich voran bis er gegen ihren weichen Körper presste und ihre zarte Wärme auch die letzte Kälte aus ihm vertrieb.
Behutsam fingen seine starken Arme an sie zu umfassen. Die eine Hand wanderte zwischen ihre geschmeidigen Brüste, wo seine Finger sachte und kurz über ihre Knospen strichen. Obwohl er so bemüht war sie nicht zu wecken, war seine Haut rau und er manchmal zu grob. Sie wachte durch seine groben, rauen Hände auf und merkte wie er sich an sie schmiegte, fühlte das beruhigende Schlagen seines Herzen und seinen wohlig warmen Atem auf ihrem Nacken. Für einen kurzen Moment, einem Bruchteil einer Sekunde, lief ihr ein angenehmer Schauer den Nacken hinunter, welcher sich warm in ihrem Schoß ausbreitet. So schnell der Moment gekommen war, verebbte er auch wieder. Alles was übrig blieb, war das Gefühl von absoluter Geborgenheit, welches sie nur in seinen Armen spürte.
Mit einem liebevollen, hellen und traulichen Murmeln schob sie ihren Rücken ein wenig nach hinten bis sich ihr Po gegen ihn drückte. Ihre Hände suchten die seinen, fuhren seine Unterarme entlang und fanden die eine immer noch zwischen ihrem Busen und die andere sachte ihr Bäuchlein behüten. Jetzt konnte sie sich in ihrem Halbschlaf nicht entscheiden: sollte sie ihre Hände in seinen vergraben oder lieber seine wohlgeformten Unterarme streicheln? Sie entschied sich dann für beides, packte die eine Hand und streichelte den anderen Arm.
Behütet und umsorgt ließ sie sich wieder fallen und glitt in einen wunderbaren Schlaf und kurz darauf folgte auch er seinem Häschen in das Land der Träume. So lagen sie nun, das Tempo ihres Atmens sich langsam aneinander anpassend und sich gegenseitig Geborgenheit spendend. Diese Geborgenheit umhüllte sie wie eine zweite Decke und keinerlei Kälte konnte sie in dieser Nacht belästigen.
So umschlungen hatten sie den Himmel auf Erden gefunden und mochte die Nacht noch so grausam und gefährlich sein, sie waren vor ihr und allen bösen Gedanken behütet.