Hmm, ein komplexes Thema.
Ich persönlich würde da keinen definitiven Zusammenhang sehen, denn jedes menschliche Leben verläuft ja individuell und auch unterschiedlich. Klar, ist es immer sehr tragisch, wenn Gewalt in der Familie vorliegt, aber es gibt ja auch "Gewalt" in der Öffentlichkeit, also im Kindergarten, in der Schule, oder sonstwo im öffentlichen Lebensraum, in welchem man sich als Individuum befindet.
Thema erlernbares Verhalten.
Kleines Beispiel meinerseits: Ich war bereits im Kindergarten traumatisiert, bedingt durch wahrscheinlich ererbte Veranlagungen zu Angsterkrankungen, bedingt durch Stoffwechselstörung im Gehirn in Kombination mit frühkindlichen Konflikten meiner damaligen Mitmenschen.Dasw urde damals nicht so richtig bemerkt, bzw. therapiert, aber ich habe in mir definitiv was gespürt. OK, vor fast fünfzig Jahren war die Konfliktlösung solcher Probleme wohl auch noch nicht so richtig angewandt, oder aufgeklärt.
Ich wurde von der Gesellschaft zu einem Aussenseiter "deklariert", somit habe ich eben Ablehung und auch Spott und anderweitige negative Feedbacks zu meiner Person erhalten. Das zog sich so durch die Schulzeit mit hindurch bis ins junge Erwachsenenalter. Zu dem Zeitpunkt wurde ich richtig darüber gewahr und ich fing an mich selbst zu therapieren, mir Informationen und auch professionelle Hilfe zu besorgen.
Durch Erkenntnisgewinnung erhielt ich ein angenehmeres Leben zurück.
Theoretisch hätte ich mich ja auch so zu einem extrem fiesen und antisozialen Menschen mit Hass- und/oder Gewaltpotential entwickeln können, aber ich habe diese für mich ethisch verwerflichen "Verhaltensmuster" nicht kopiert oder mir beigebracht, obwohl ich es ja am eigenen Leib erlebt hatte.
Da konnte ich, als denkendes und fühlendes Individuum doch noch zwischen Gut und Böse, zwischen Richtig und Falsch unterscheiden und der ganzen Sache eine für mich wichtige ethisch moralische Bewertung vornehmen und verstehen.
Ich kann mir aber, so rein von der Logik her, auch nicht vorstellen, das sich ein Mensch, welcher extrem negatives im Leben durchmachen musste, sich bewusst oder unbewusst immer wieder in solche negativen Lebenssituationen oder zu negativ gestimmten Mitmenschen hingezogen fühlen kann.
Ausser es wird in einer sog. Konfrontations-Therapie angewendet, wo man sich eben systematisch und kontrolliert den angstmachenden Situationen aussetzen muss.
In einem toxischen sozialen Umfeld spielt ja auch die Manipulation eine grosse Rolle, und eben die Gruppendynamik. Solchen soziologischen Phänomenen und Regularien hatte ich mich nie unterworfen, also war ich für andere zwar ein Outsider, aber einer, welcher sich nicht "verbiegen" ließ. Die innere Haltung aufrechtzuerhalten ist ein schwieriger Prozess, aber trotz eines immensen sozialen Drucks ist es durchaus machbar, kein weiteres Werkzeug für andere zu werden.
Ist jetzt zwar nicht ganz hundertprozentig themengleich, aber der "Mechanismus", welcher dahintersteckt, ist in menschlichen sozialen Gemeinschaften immer ähnlich.