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Neigung nicht ausleben/offene Beziehung59
Ich frage mich aus eigenem persönlichen Interesse: Kann man wohl auch…
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Neigung und frühere Gewalterfahrung

*********blues Frau
2.940 Beiträge
Zitat von ****rna:
Die Frage die sich mir stellt...
Entsteht in so einer Konstellation nicht ein Abhängigkeitsverhältnis?
Eine BL denke mal Borderlinerin ist damit gemeint, bricht die TH... Therapie denke ich, ab...
Sucht sich einen Partner und versucht über BDSM das umzuleiten

Heißt es nicht, ein Therapeut muss den nötigen Abstand zu seinen Patienten haben?
Deshalb sollte zum Beispiel niemals der eigene Partner/Familienangehörige gleichzeitig Therapeut sein...

Sehe eher die Sorge eines Abhängigkeitsverhältnisses und keine Gesundung

Entwickelt sich hier vielleicht eine Co Abhängigkeit?

Es sind meine Gedanken/ Fragen die sich mir stellen..

Ich möchte niemals einen Partner der in mir eine Patientin sieht, ebenso möchte ich niemals einen Partner in dem ich einen Therapeuten sehe. Wenn ich Hilfe benötige, dann hole ich mir diese bei einem kompetenten Fachmann

Die Antwort würde ich davon abhängig machen, ob einer oder beide darunter leiden.
Wenn ja, behandlungswürdig, wenn nein, dann nicht.
Aber ich erlebe die Teilnehmer imbD/S (ohne eigene Erfahrungen) als "Symbiose erwünscht".
Symbiose per se verhindert echte Nähe und Kontakt zu sich selbst und dem Gegenüber.
Das wird irgendwann mindestens zu inneren Unruhe und dem Gefühl führen "da stimmt was nicht".
Aber das ist wie mit dem Kommunizieren - man kann nicht nicht kommunizieren.

*nono*

Diese Aussage empfinde ich als grundlegend falsch.
*********blues Frau
2.940 Beiträge
Zitat von ******r65:
Ich kenne keinen Menschen der kein Trauma hat.
Stichwort Entwicklungstrauma.

Das finde ich jetzt für mich ziemlich verstörend *panik*

Wieso?
Erzähl einem Kind wiederholt, dass es keinen Grund gibt zu weinen.
Kind schlussfolgert unbewusst - ich bin falsch (in meiner Wahrnehmung), weil der Erwachsene weiss alles und muss recht haben.
Zack, Entwicklungstrauma.
Klein und hat mächtig Auswirkungen auf Beziehungsebene.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *****nti:

Ich möchte als aktiver Part keine halbe Stelle als Angstbewältigungstherapeut einnehmen.

Verständlich.

Ich möchte sowas dem aktiven Part auch gar nicht auflasten. Ich bin immer entweder aus dem Spiel ausgestiegen, oder habe, wenn ich es nicht konnte, hinterher darüber geredet, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, wenn ich gemerkt habe, dass ich innerhalb der Dynamik mit etwas konfrontiert werde, das triggert.
Ich habe nie versucht, meine Probleme aktiv mit BDSM zu lösen. Ich brauche auch keinen Gegenüber, der dieselbe Probleme hat oder hatte, wie ich, weil ich nicht glaube, jemanden brauchen zu müssen, der "das versteht" im Sinne von "aus erster Hand nachfühlen".

Ich bin mit meinen psychischen Problemen immer dorthin gegangen, wo man sich damit auskennt. Psychiatrische Insitutsambulanzen, Psychiater, Psychotherapeuten, von Psychologen begleitete Gruppentherapien.

Was ich jetzt nicht mache, ist, die Probleme, die ich habe, zu verheimlichen. Ich sage offen, was ich habe, wenn mir jemand näher kommt und das daher auch wissen sollte. Aber auf keinen Fall will ich ihm da Verantwortung auflasten oder setze voraus, dass er damit irgendwie "professionell" umgehen muss. Ehrlich gesagt ist mir das sogar eher unangenehm, ich will mit meinem "Scheiß" eigentlich selber fertigwerden, mit der Hilfe von Fachleuten, damit es meine Beziehungen nicht belastet. Hab da eher die Befürchtung, jemandem damit auf den Sack gehen zu können, jemanden zu belasten. Ich will kein Mitleid, ich will nicht, dass man mich irgendwie besonders behandelt, ich will keine Befangenheit mir gegenüber, gleich dreimal keinen Weißer-Ritter-Komplex, bei dem jemand denkt, mich "retten" zu müssen, ich will nicht anstrengend sein.

Unterstützung und Verständnis ist sehr schön und freut mich. Eine gewisse Rücksicht aufeinander als Personen mit Fehlern und Macken, das setze ich schon irgendwie voraus, man soll sich ja gern haben, einander wichtig sein.


Aber ich sehe Therapien, egal in welcher Form, immer als etwas, das im Idealfall ein Ende hat, und einen Therapeuten, egal in welcher Form, als jemanden, auf dessen Hilfe ich irgendwann nicht mehr angewiesen sein möchte. In diesem Kontext erscheint es mir sehr befremdlich, das mit einer Privatperson zu tun, mit der ich obendrein noch Sexualität und vielleicht sogar Gefühle teile.
*********blues Frau
2.940 Beiträge
Zitat von ******r65:
Aber das ist wie mit dem Kommunizieren - man kann nicht nicht kommunizieren.

*nono*

Diese Aussage empfinde ich als grundlegend falsch.

Sitze schweigend da.
Und Du kommunizierst.
Körperhaltung.
Mimik.
.
.
****o9 Mann
4.541 Beiträge
Das ist der richtige Weg @****rna

bin absolut deiner Meinung klasse Statement.
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Zitat von *********blues:
Zitat von *****nti:
Das Problem was ich mit BDSM als Angstüberwindungsversuch habe ist das, was es aus dem aktiven Part macht.

Ganz direkt und ehrlich:

Ich möchte als aktiver Part keine halbe Stelle als Angstbewältigungstherapeut einnehmen.
Ich habe genug Verantwortung damit der aktive Part zu sein. Das ist in einer nicht-traumabelasteten D/s-Beziehung bereits genug Verantwortung.

Ich bin kein Therapeut. Ich möchte nicht in die Situation kommen, dass ich dort eine zusammenklappende, massiv getriggerte und dissoziierende Partnerin liegen oder sitzen habe, weil sie dachte, dass sie durch BDSM ihre Angstprobleme bewältigen kann.

Das bürdet mir persönlich mehr Verantwortung auf als ich, als nicht-Psychologe, zu tragen bereit bin.

Zudem ich Interesse an BDSM-Sessions habe, nicht an indirekte Therapiesessions.

Das mag kalt klingen, hat für mich aber mehr mit gesunder Abgrenzung zutun.

Ich betreibe BDSM um des BDSM willen, nicht aus therapeutischen Gründen. Daraus könnte man ein ganz eigenes Thema machen, das der Frage folgt ab wann BDSM gut tut und wann nicht, wann es angebracht ist und wann nicht und wen man eventuell mitbelastet.

Eine Person, die über BDSM versucht Ängste zu überwinden - und damit meine ich eben jene beschriebenen traumatischen Ängste und nicht die Angst, die man vielleicht aus Nervosität hat, weil man noch nicht weiß, ob man sich traut. Nein, ich meine wirklich therapiebedürftige Angstzustände - nutzt BDSM als Mittel zum Zweck. Das mag ehrbar sein. Es mag sogar heilsam sein. Sagt man das dem Partner aber nicht, ist dieser nicht einbezogen, dann empfinde ich das sogar als übergriffig, weil diese Person in der Session die Verantwortung des aktiven Parts zu tragen hat. Das wird für ihn dann ein Mehr an Verantwortung, von dem er gar nichts weiß, sofern man ihm das nicht im Vorfeld mitteilte.

Im Idealfall sollte so etwas dann aus einer festen Partnerschaft heraus therapiebegleitend passieren. Der Therapeut sollte dabei den aktiven Partner über eine Fremdanamnese mit einbeziehen, ehe man so etwas in Form eines Experiments wagt.

Würde ich mit einer Person in eine Session gehen, die dann mittendrin zusammenbricht, wäre ich selbst am Belastungslimit, gerade in Bezug zu der Schuldfrage. In der Session sehe ich das Wohlergeben meiner Partnerin zu einem Großteil als meine Verantwortung, exklusive dem natürlichen Part der beständigen Eigenverantwortung. Bricht dort eine Person zusammen, dann frage ich mich zuerst was ich falsch gemacht habe. Dann belastet mich diese Situation. Und natürlich bin ich dann daran interessiert diese Person aufzufangen und ihr zu helfen.

Höre ich im Nachhinein, dass diese Person eigentlich schwere Kindheitstramata besitzt und hoffte, diesen durch eine Session mit mir begegnen zu können, wäre ich wirklich sauer, weil man mir das vorher nicht sagte.

Zu jeder Session gehören immer zwei Personen.
Ein Dom oder Sadist ist dabei kein Therapieersatz. Grundsätzlich nicht, egal um was es genau geht. Seien es Traumata, Angststörungen oder Depressionen.

BDSM hin oder her.
Ich kenne keinen Menschen der kein Trauma hat.
Stichwort Entwicklungstrauma.
Und eine intensive Beziehung jedweder Art enthält immer Trigger.
Ein Partner (Spiel, Lebens, egalwas) ist immer mit im System des Anderen und unfreiwillig Therapeut.
Du kannst Dir aussuchen ob Du selbst Lust hast auf Entwicklung oder nicht oder dem anderen hilfst und Dich als Opfer fühlen.
Ode oder..
Aber das ist wie mit dem Kommunizieren - man kann nicht nicht kommunizieren.

Wir sind uns aber wohl einig, dass es Menschen gibt, die eher Therapiebedürftig sind und andere, die das nicht sind, weil ihre Traumata und ihre "Macken" - die ich so nenne, weil mir bewusst ist, dass ich selbst genügend habe - sie im Alltag nicht einschränken.

Ebenso wie man nicht so tun sollte, als wären psychische Erkrankungen eine Seltenheit, die nur vermeintlich schwache Menschen bekommen, was totaler Schwachsinn ist, sollte man psychische Erkrankungen mit Sprüchen wie "jeder hat doch irgendwas" bagatellisieren und kleinreden.

Die kleine psychische Macke, die man im Rahmen seiner Erziehung mitbekommen hat und die durch die eigenen Anlagen begünstigt wurde, weshalb man heute in manchen Situationen verunsicher ist, ist kaum mit einem ernsten Trauma, dass dissoziative Zustände auslöst, einer Depression, die Menschen an den Rand zum Selbstmord treibt oder einer Angststörung, die Panikattacken auslöst vergleichbar.

"Wir haben alle unsere Machen" mag stimmen.
Einige sind jedoch wesentlich belastbarer und einschränkender, weshalb sie behandelt werden sollten, während andere kaum bemerkbar sind.
******arp Mann
3.252 Beiträge
Zitat von *******eyn:
@********ious du beschreibt etwas, vor dem ich persönlich eindringlich warnen würde. Statt zu Drogen oder Medis zu greifen liest es sich für mich, zu BDSM greifen, dazu die klassische Steigerungen. Alkohol lässt einen auch mutiger erscheinen und glücklich machen, ist aber nur eine Verdrängung.

Warum ist BDSM dann ein Steigerung? Begreife es mal als Alternative, Mittel zum Zweck. Und selbst TH sagen- was dir hilft, ist richtig für dich. Warum wertest du hier BDSM so ab? Weil es ja dann doch keine Neigung ist? Eine Alternative darf auch kein Ersatz sein? Auch dann nicht, wenns hilft? Weil nicht sein kann was nicht sein darf? Ist das der Weisheit letzter Schluß?

Zitat von *******eyn:
Hier stelle ich mir wirklich die Frage, was passiert mit ihr, wenn das Suchtmittel (das sehe ich in diesem Fall bei ihr) wegfällt. Das ist oft die Gefahr, es wird etwas gefunden, was Glückshormone produziert und natürlich wird dies gerne angenommen, es ist nur leider sehr oft Selbstbetrug.

Damit sprichst du ihr ihre Erfolge ab, die sie aber hatte. In den TH und mit den Medis indes nicht. Warum? Weil eine rein private Begleitung und Aufarbeitung persé schon nicht gut sein können?

Fakt ist, dass ihre Impulskontrollstörung sich durch unsere Begegnung schnell und deutlich besserte. Ohne Medis und ihren Nebenwirkungen. Und auch nicht deswegen weil ich einen TH mimte, sondern in der Lage war, das anzunehmen und damit umzugehen. Was genau war jetzt falsch daran?

Das wir uns aufeinander einließen und und beiden gut taten, allem voran sie? Nun, so gesehen hätte ich natürlich besser lassen sollen. Ich wusste ja worauf ich mich einließ. Und doch schäme ich mich nicht dafür, was wir gemeinsam erreicht haben.
*********blues Frau
2.940 Beiträge
@*****nti
Ja. Das sehe ich auch so.
******arp Mann
3.252 Beiträge
Zitat von *****nti:
Das Problem was ich mit BDSM als Angstüberwindungsversuch habe ist das, was es aus dem aktiven Part macht.

Ganz direkt und ehrlich:

Ich möchte als aktiver Part keine halbe Stelle als Angstbewältigungstherapeut einnehmen.
Ich habe genug Verantwortung damit der aktive Part zu sein. Das ist in einer nicht-traumabelasteten D/s-Beziehung bereits genug Verantwortung.

Ich bin kein Therapeut. Ich möchte nicht in die Situation kommen, dass ich dort eine zusammenklappende, massiv getriggerte und dissoziierende Partnerin liegen oder sitzen habe, weil sie dachte, dass sie durch BDSM ihre Angstprobleme bewältigen kann.

Das bürdet mir persönlich mehr Verantwortung auf als ich, als nicht-Psychologe, zu tragen bereit bin.

Es ist nur dann ein Problem wenn du dich in der Rolle, der Position eines TH siehst oder auch da hinein gedrängt wirst. Nicht aber dann, wenn man sich hier auf Augenhöhe begegnet und einem von vornherein reiner Wein eingeschenkt wird. Dann kann man sich aussuchen ob man dazu bereit ist oder nicht.

Und btw- ich begegne auch im BDSM keiner Frau als nur Dom, nur Sad, nur Daddy. Und schon gar nicht als TH, Hobby-Psychologe oder sogar ADAC-Dom (Retter gefallener Engel...) Ich begegne ihr als Mensch. Auf was man sich dann miteinander einlässt oder nicht, ist dann rein individuell und zwischenmenschlich. Logisch, denn sonst würde es ja erst gar nicht passen. Oder hab ich da einen Denkfehler?
Zitat von *********blues:
Zitat von ******r65:
Aber das ist wie mit dem Kommunizieren - man kann nicht nicht kommunizieren.

*nono*

Diese Aussage empfinde ich als grundlegend falsch.

Sitze schweigend da.
Und Du kommunizierst.
Körperhaltung.
Mimik.
.
.

Das nennt man Interpretation und nicht Kommunikation

*klugscheisser*


*fiesgrins* ... aber lassen wir das...

Ist *offtopic*
*********blues Frau
2.940 Beiträge
@******r65
Nicht das was bei mir ankommt, das was Du aussendest 😉

Man kann nicht nicht kommunizieren: das Lesebuch https://g.co/kgs/jDSBgZ
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Zitat von *********blues:
Erzähl einem Kind wiederholt, dass es keinen Grund gibt zu weinen.
Kind schlussfolgert unbewusst - ich bin falsch (in meiner Wahrnehmung), weil der Erwachsene weiss alles und muss recht haben.
Zack, Entwicklungstrauma.

Ich hab keine wirkliche Erinnerung mehr was genau man mir als Kind immer und immer wieder erzählt hat. Ich bin mir aber sehr sicher, dass ich sehr sehr häufig andere Wahrnemungen hatte.

Entwicklung - Ja,
Trauma - Nein.

LG, BoP (m)
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Zitat von ********ious:
Zitat von *****nti:
Das Problem was ich mit BDSM als Angstüberwindungsversuch habe ist das, was es aus dem aktiven Part macht.

Ganz direkt und ehrlich:

Ich möchte als aktiver Part keine halbe Stelle als Angstbewältigungstherapeut einnehmen.
Ich habe genug Verantwortung damit der aktive Part zu sein. Das ist in einer nicht-traumabelasteten D/s-Beziehung bereits genug Verantwortung.

Ich bin kein Therapeut. Ich möchte nicht in die Situation kommen, dass ich dort eine zusammenklappende, massiv getriggerte und dissoziierende Partnerin liegen oder sitzen habe, weil sie dachte, dass sie durch BDSM ihre Angstprobleme bewältigen kann.

Das bürdet mir persönlich mehr Verantwortung auf als ich, als nicht-Psychologe, zu tragen bereit bin.

Es ist nur dann ein Problem wenn du dich in der Rolle, der Position eines TH siehst oder auch da hinein gedrängt wirst. Nicht aber dann, wenn man sich hier auf Augenhöhe begegnet und einem von vornherein reiner Wein eingeschenkt wird. Dann kann man sich aussuchen ob man dazu bereit ist oder nicht.

Und btw- ich begegne auch im BDSM keiner Frau als nur Dom, nur Sad, nur Daddy. Und schon gar nicht als TH, Hobby-Psychologe oder sogar ADAC-Dom (Retter gefallener Engel...) Ich begegne ihr als Mensch. Auf was man sich dann miteinander einlässt oder nicht, ist dann rein individuell und zwischenmenschlich. Logisch, denn sonst würde es ja erst gar nicht passen. Oder hab ich da einen Denkfehler?

Das ist prinzipiell richtig, wenn man sich nicht nur zu einer Session in Form einer Playpartnerschaft trifft.
Das ist jedoch etwas, das im BDSM-Kontext durchaus so unüblich ja nun nicht ist, auch wenn es nicht jederpersons Sache ist. Meine beispielsweise auch nicht.

Wenn man das aber tut, dann begegnen sich diese Menschen in dieser Rolle und teilen wenig Alltag miteinander.

Das hat dann auch nichts mit "sich in eine Rolle drängen lassen" zutun.
Wenn man dort an eine Person gerät, die einen dominant-sadistischen Playpartner sucht um Sessions zu erleben, in denen sie hofft Traumata bewältigen zu können, dann ist das, wie ich ausführlich oben schrieb, kein "Problem" des "sich hinein drängen lassens" des Partners, sondern schlicht etwas, das sie hätte erwähnen müssen. Aktive Partner können schließlich keine Gedanken lesen.

Als dominant-sadistisch geneigter Mensch geht es mir zudem nicht anders:
Wenn ich bemerke, dass es mir nicht gut geht, dann folge ich nicht dem, was in der Szene so gerne postuliert wird: Dem "die Session macht den Kopf frei". Leider wird das wirklich nicht gerade selten gesagt. Ich bin auch schon an eine Partnerin geraten, die das so praktizierte und erwartete, dass ich ihr "den Kopf frei mache". Das war unfassbar anstrengend und laugte mich aus, bis ich platt war und selbst nicht mehr konnte.

Wenn ich selbst nicht in der Stimmung bin, gestresst bin, zu viele Gedanken habe, mich geistig also mit anderen Dingen beschäftige, die wirklich belasten, dann halte ich mich heute temporär von BDSM fern. Das habe ich vor längerer Zeit eine kleine Zeit lang versucht anders zu handhaben, eben mit dem "Kopf frei machen"-Anspruch, und es ging oh so schief, weil am Ende weder der Kopf frei ist, noch eine gute Session dabei herauskam. Im Gegenteil: Sessions gehen schief und die "Kopfverstopfung" ist am Ende noch größer.

Es gibt Momente in denen ich weiß, dass ich gerade nicht den Kopf habe um eine Partnerin zu führen, weil ich mit mir selbst beschäftigt genug bin. In den Momenten ist ein zwischenmenschlich ruhiger Moment, wie etwa ein gemütiger Abend um damit den Kopf abzuschalten, ein schieres "da-sein" meiner Partnerin, deutlich angenehmer und produktiver, als der geistige Druck noch eine Session abwickeln zu wollen, für die ich mental gerade gar nicht gewappnet bin, die ich entsprechend nicht tragen kann.
*********blues Frau
2.940 Beiträge
@**********urple
Es muss nicht zu einem Trauma werden.
Kann.
Und wenn Du keine Trigger hast, die Dich wütend machen oder Dich machtlos fühlen lassen oder traurig, ist alles super!
Ich will um Gottes Willen nicht behaupten, dass alle 'krank' sind.
Zitat von ********ious:
Zitat von *******eyn:
@********ious du beschreibt etwas, vor dem ich persönlich eindringlich warnen würde. Statt zu Drogen oder Medis zu greifen liest es sich für mich, zu BDSM greifen, dazu die klassische Steigerungen. Alkohol lässt einen auch mutiger erscheinen und glücklich machen, ist aber nur eine Verdrängung.

Warum ist BDSM dann ein Steigerung? Begreife es mal als Alternative, Mittel zum Zweck. Und selbst TH sagen- was dir hilft, ist richtig für dich. Warum wertest du hier BDSM so ab? Weil es ja dann doch keine Neigung ist? Eine Alternative darf auch kein Ersatz sein? Auch dann nicht, wenns hilft? Weil nicht sein kann was nicht sein darf? Ist das der Weisheit letzter Schluß?

Zitat von *******eyn:
Hier stelle ich mir wirklich die Frage, was passiert mit ihr, wenn das Suchtmittel (das sehe ich in diesem Fall bei ihr) wegfällt. Das ist oft die Gefahr, es wird etwas gefunden, was Glückshormone produziert und natürlich wird dies gerne angenommen, es ist nur leider sehr oft Selbstbetrug.

Damit sprichst du ihr ihre Erfolge ab, die sie aber hatte. In den TH und mit den Medis indes nicht. Warum? Weil eine rein private Begleitung und Aufarbeitung persé schon nicht gut sein können?

Fakt ist, dass ihre Impulskontrollstörung sich durch unsere Begegnung schnell und deutlich besserte. Ohne Medis und ihren Nebenwirkungen. Und auch nicht deswegen weil ich einen TH mimte, sondern in der Lage war, das anzunehmen und damit umzugehen. Was genau war jetzt falsch daran?

Das wir uns aufeinander einließen und und beiden gut taten, allem voran sie? Nun, so gesehen hätte ich natürlich besser lassen sollen. Ich wusste ja worauf ich mich einließ. Und doch schäme ich mich nicht dafür, was wir gemeinsam erreicht haben.

Du schriebst von einer Steigerung innerhalb des BDSM, das ist das was ich meine. Klingt nach, die Dosis muss höher werden, die normale befriedigt mich nicht mehr und auch wenn es für dich abwertend klingt, die vermeintlichen Erfolge.

Kann sie auch ohne BDSM existieren, stark und ausgeglichen sein, oder fällt sie in ein Loch?

Ich möchte dich nicht überzeugen, kann ich auch nicht, du für dich meinst, du hast ihr geholfen. Ob das wirklich der Fall ist, wird die Zeit zeigen, oder sie wird eventuell weiter im Teufelskreis feststecken und BDSM benötigen, obwohl ich das hier nicht BDSM nennen würde, sondern Selbstmedikation.
*******ssa Frau
5.653 Beiträge
Anerzogene Gefühle kenne ich auch, emotionaler Missbrauch, es wurde "befohlen" wie ich zu fühlen hatte oder ob.
Noch heute lerne ich eigenständige Gefühle zu haben und sehe das als spannende aber auch manchmal schmerzvolle Reise, letzteres wenn ich nicht weiss ob ich richtig ofer falsch fühle.

BDSM resultierte daraus nicht, sondern ergab sich als entdecken einer schlummernden Sexualität, so ganz anders als u.a. nur eheliche Pflichten zu erfüllen, ich wollte genommen werden, als Ganzes.
****mi Frau
3.091 Beiträge
JOY-Angels 
Natürlich kann das ein Grund sein, zum einen „lernen“ wir durch Erfahrung und haben alle Traumatas und kindliche Muster in uns die, wenn sie nicht aufgelöst werden, immer wieder zum Vorschein kommen können.
Beispiele gibt es viele….

Eine Frau die Gewalt un der Kindheit erlebt hat sucht sich nicht selten einen gewalttätigen Mann…

Menschen die Gewalt und Missbrauch in der Kindheit erlebt haben, werden nicht selten als Erwachsene ebenfalls zum Täter, oder bleiben auch im Erwachsenenalter in der Opferrolle. Da gibt es auch viele Beispiele bei Straftätern, usw…

Es gibt sicher auch viele andere Gründe warum man eine solche Neigung entwickelt, aber frühkindliche Prägungen spielen mit Sicherheit eine signifikante Rolle…
*******ssa Frau
5.653 Beiträge
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass zb Triggersituationen nie etwas mit BDSM zu tun hatten, sondern allenfalls Randerscheinungen waren.
Zitat von ****mi:


Es gibt sicher auch viele andere Gründe warum man eine solche Neigung entwickelt, aber frühkindliche Prägungen spielen mit Sicherheit eine signifikante Rolle…

Wer von uns allen kann auf das erlebte bis zum 3. Geburtstag bewusst zurückgreifen?

Ein Baby das auf dem Wickeltisch geschlagen wurde, dürfte später im Leben sich dessen nicht bewusst sein.
Zitat von *****nti:
Ich bin auch schon an eine Partnerin geraten, die das so praktizierte und erwartete, dass ich ihr "den Kopf frei mache".

Das praktizieren wir regelmäßig, nennen wir für uns Wellnes-Spanking oder Maso-Tierchen füttern - einfach komplett abschalten und den Kopf frei machen. Als Sadist mache ich mich da gerne zum Dienstleister meiner Sub, spiele komplette Session mit den Sub den gewünschten Schmerzwelten.

Sehe da keinen >Zusammenhang zum Thema - Gewalterfahrung.
Zitat von ******r65:
Zitat von ****mi:


Es gibt sicher auch viele andere Gründe warum man eine solche Neigung entwickelt, aber frühkindliche Prägungen spielen mit Sicherheit eine signifikante Rolle…

Wer von uns allen kann auf das erlebte bis zum 3. Geburtstag bewusst zurückgreifen?

Ein Baby das auf dem Wickeltisch geschlagen wurde, dürfte später im Leben sich dessen nicht bewusst sein.

Doch. Die Prägung findet die ersten zwei Jahre statt. Was dort an Liebe oder Gewalt vermittelt wird, prägt fürs Leben, auch wenn man sich bewusst nicht mehr daran erinnert.
******arp Mann
3.252 Beiträge
Zitat von *****nti:
Das hat dann auch nichts mit "sich in eine Rolle drängen lassen" zutun.
Wenn man dort an eine Person gerät, die einen dominant-sadistischen Playpartner sucht um Sessions zu erleben, in denen sie hofft Traumata bewältigen zu können, dann ist das, wie ich ausführlich oben schrieb, kein "Problem" des "sich hinein drängen lassens" des Partners, sondern schlicht etwas, das sie hätte erwähnen müssen. Aktive Partner können schließlich keine Gedanken lesen.

Wie oft soll ich denn noch schreiben dass, ich von Anfang Bescheid wusste und mich demnach bewusst darauf einließ? Versteht man das wirklich nur per CapsLock? Fettgedruckt oder kursiv? Kann man heute keinen einfachen Plain-Text mehr lesen und auch verstehen? Also einfach nur das, was da so auch geschrieben steht? So ganz ohne eigene Interpretation?

Zitat von *****nti:
Als dominant-sadistisch geneigter Mensch geht es mir zudem nicht anders:
Wenn ich bemerke, dass es mir nicht gut geht, dann folge ich nicht dem, was in der Szene so gerne postuliert wird: Dem "die Session macht den Kopf frei". Leider wird das wirklich nicht gerade selten gesagt. Ich bin auch schon an eine Partnerin geraten, die das so praktizierte und erwartete, dass ich ihr "den Kopf frei mache". Das war unfassbar anstrengend und laugte mich aus, bis ich platt war und selbst nicht mehr konnte.

Ich mache hier niemanden den Kopf frei und lasse mich instrumentalisieren. Ich bin immer und gerne da, auch 24/7 aber die Grenzen setze ich, nicht Sub. Ich bin kein Dienstleister, kein TH oder sonst noch was. Dann gibt es Redebedarf und wenn ich etwas nicht mitgehen kann und will, bin ich raus.

Und wenn ich gerade nicht so kann wie ich will, erwarte ich, dass sie dafür Verständnis hat. Hat sie das nicht- und Tschüss! Das habe ich so aber noch nicht erfahren. Wenn sich Wege trennten, hatte das andere Gründe. Das war dann rein zwischenmenschlich und auch hier in im Einvernehmen. Je intensiver, desto mehr sollte es passen. Und wenn es das übersteigt, "wickelt" man es ab. Das geht auch im guten.
Zitat von *******eyn:
Zitat von ******r65:
Zitat von ****mi:


Es gibt sicher auch viele andere Gründe warum man eine solche Neigung entwickelt, aber frühkindliche Prägungen spielen mit Sicherheit eine signifikante Rolle…

Wer von uns allen kann auf das erlebte bis zum 3. Geburtstag bewusst zurückgreifen?

Ein Baby das auf dem Wickeltisch geschlagen wurde, dürfte später im Leben sich dessen nicht bewusst sein.

Doch. Die Prägung findet die ersten zwei Jahre statt. Was dort an Liebe oder Gewalt vermittelt wird, prägt fürs Leben, auch wenn man sich bewusst nicht mehr daran erinnert.

Richtig *top*
******arp Mann
3.252 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Du schriebst von einer Steigerung innerhalb des BDSM, das ist das was ich meine. Klingt nach, die Dosis muss höher werden, die normale befriedigt mich nicht mehr und auch wenn es für dich abwertend klingt, die vermeintlichen Erfolge.

Anne, du hast hier einen Trigger gelesen aber nicht wirklich das, was ich schrieb! Lies bitte selbst noch mal nach. Ich sprach eben NICHT VON HÖHER SCHNELLER WEITER!!!! Du aber. Warum? Liegt an dir, nicht an mir.

Zitat von *******eyn:

Kann sie auch ohne BDSM existieren, stark und ausgeglichen sein, oder fällt sie in ein Loch?

Kann sie auch ohne TH und Medis stark und ausgeglichen sein, oder fällt sie in ein Loch?
Das was ihr letztendlich mehr geholfen hat, soll also nun ihr Sargnagel sein? Mit Sicherheit, denn wir alle werden irgendwann mal sterben. Ernst beiseite, ich hätte sie einweisen lassen müssen. Sorry.

Zitat von *******eyn:

Ich möchte dich nicht überzeugen, kann ich auch nicht, du für dich meinst, du hast ihr geholfen. Ob das wirklich der Fall ist, wird die Zeit zeigen, oder sie wird eventuell weiter im Teufelskreis feststecken und BDSM benötigen, obwohl ich das hier nicht BDSM nennen würde, sondern Selbstmedikation.

Ich weiß. Ihre TH haben sie nicht weiter gebracht, auch die Medis nicht. Trotzdem hätte sie die besser und unbedingt weiter nehmen sollen, denn sie machten es ihr ja nicht besser. Das was ihr wirklich gut tat, wird hier klar in Abrede gestellt. Vlt weils nicht von der Kasse bezahlt wurde. Ich habs umsonst getan. Ich war ja auch nur im guten Glauben, wahrscheinlich ist sie heute ein Wrack und ich habs eher noch schlechter gemacht.

Psychisch erkrankte können durchaus nach erfolgter (NICHT UNBEDINGT ERFOLGREICHER!) Therapie/Medikamention zum Pendant des militanten Nichtrauchers avancieren. So gut ich diese 180° Kehrtwende auch verstehe, kann ich das nicht gutheißen. Ein Verteufeln, in Frage stellen oder auch nur abwerten macht nichts besser oder schlechter, was andere erfahren haben. Und gerade Betroffene sollten es doch besser wissen. Aber gerade sie neigen zum abkanzeln. So wie nicht Betroffene es nicht verstehen können. Ich verstehe das.

Und ich verstehe auch, wenn mir jemand sagt, dass ihm eine/mehrere TH nicht geholfen hat, Medis auch nicht und man nach Alternativen sucht. Das ist wenigstens ehrlich und muss nicht zum Erfolg führen. Aber es kann. Vlt kann man das dann auch einfach mal so stehen lassen, ohne es schlecht zu reden.

Was ich immer ich tat und ließ, ich handelte nach besten Wissen und Gewissen und immer mir ihr gemeinsam. Wenn dann das, was ihr gut tat, nun falsch war, bin ich jeder Anklage schuldig. Und ich würde es wieder tun, wenn ich den Eindruck habe, dass es das richtige ist. Nicht von mir aus- das sagt sie mir dann.
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