Meine Fragen dazu sind:
Ist dieses Erlebnis in der Kindheit vielleicht doch der Grund für die Neigung?
Wird hier ein Trauma unbewusst immer wieder hochgeholt und ausgelebt?
Ich denke, es ist vor allen Dingen eins: komplex. Kindheitserlebnisse haben verschiedenste Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten eines erwachsenen Menschen. Bewusste und vor allen Dingen unbewusste. Traumatische Erlebnisse können dissoziiert, also abgespalten sein, und selbstverständlich dennoch wirken. Kindheitserlebenisse können auch schwierig, im engeren Sinne aber nicht traumatisch sein. Das ist dann wieder etwas anderes. Dann gibt es noch transgenerationale Traumatisierung, die vor allen Dingen über epigenetische Einflüsse weitergegeben werden. Und der Einfluss von Hormonen. Lerngeschichten.
Im Einzelfall geht es oft darum, eine für sich plausible Erklärung zu finden, also quasi eine Lebensgeschichte erzählen zu können, nicht um objektiv nachweisbare Zusammenhänge.
Wer sind die Fachleute?
Psychologen ohne BDSM Kontext und Erfahrung in diesem Bereich?
Oder BDSMer mit entsprechenden Neigungen?
Oder BDSMer, die gleichzeitig Psychologie studiert haben?
Um halbwegs verlässliche Aussagen treffen zu können, bräuchte es mindestens Langzeitstudien, die Menschen von der Geburt an begleiten und deren Entwicklung beobachten. Und selbst dann werden nicht alle Variablen erfasst werden können. Aber, mal ehrlich: so wichtig, dass das jemand finanzieren würde, ist das Thema jetzt auch nicht.