„Ich habe neulich auf der Straße eine Frau gesehen, die eine sehr dünne Bluse trug. Darunter hatte sie nichts an. Man konnte alles genau sehen. Als ich sie daraufhin ansprach, sagte sie, das sie das nur wegen der Bequemlichkeit mache, ohne Provokation. Ist sie damit sexpositiv oder negativ eingestellt, da sie nicht zugab, damit hocherotische Reize zu singalisieren?
Weder noch - sie ist bequem. Ihre Motivation hat nichts mit Sex zu tun (oder damit, andere gezielt sexuell zu reizen), sondern rein mit Bequemlichkeit.
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Was macht eurer Meinung einen Sexpositiven Menschen aus?
Sexpositivität ist eine positive Einstellung zur Sexualität. Es geht dabei nicht darum, zwingend hedonistisch oder promiskuitiv zu sein, ständig sexuelle Reize auszusenden. Man könnte sogar asexuell und trotzdem sexpositiv sein.
Es geht eher darum, in der Sexualität etwas zu sehen, dass Menschen einvernehmlich ausleben können sollten, wie es ihnen gut tut, dass Sexualität nichts Schlechtes, nichts Ekliges, nichts Perverses, nichts Obszönes ist, das man im Kämmerlein verstecken, oder über das man nur mit vorgehaltener Hand sprechen darf, oder für das man sich schämen müsste. Menschen sollten nach erfüllter Sexualität streben dürfen, so, wie es ihnen gut tut und niemandem schadet.
Sexpositivität bedeutet nicht, dass man persönlich alles Sexuelle mitmachen muss, dass man nichts ablehnen darf, oder dass man besonders freizügig ist. Das kann man natürlich trotzdem sein, aber es ist nicht notwendig.
In deinem Beispiel mit der Frau ging es ihr nicht um Sex und sexuelle Reize. Bisschen weird, sie überhaupt darauf anzusprechen.