Was ich nicht verstehe ist:
Wenn wir hier von "mal" reden, dann bedeutet das in meinem Kopf:
"Nicht oft, nur hin und wieder. In der Regel ist die Lust aber da. Und es passiert 1x im Monat das es so ist. Auf jeden Fall nur sporadisch und nicht wirklich signifikant im Vergleich zu den Zeiten zu denen wir beide Lust zusammen, aufeinander und miteinander haben."
Also wenn das "mal" so gemeint ist wie ich das verstehe...dann sehe ich überhaupt keinen Grund dazu IRGENDWAS zu tun um meiner Partnerin hier unterstützend zur Seite zu stehen und gegen mein Wohlgefühl etwas zu machen (und das ist dabei vollkommen egal wie man "Sex" definiert, denn wenn ich keine Lust habe dann habe ich keine Lust auf irgendwas sexuelles) nur damit es ihr besser geht.
Wenn es also ein "mal" nach meinem Verständnis ist - dann ist es doch gar kein Thema "mal" nichts zu machen.
Wenn meine Beziehung in eine kritische Phase kommt, weil ich 12x im Jahr keine Lust habe UND ihr dann nicht "helfe" - dann ist meine Beziehung für mich schon ohnehin gefährdet.
Wenn dieser Zustand anhaltend ist - also das ich dauerhaft keine Lust habe - und ich dann 12x im Jahr Lust empfinde und meine Partnerin aber den ganzen Rest des Jahres...dann würde ich tatsächlich eher überlegen was man da machen kann. Aber bei "mal" wohl eher nicht. Da wärs mir tatsächlich ziemlich Wurst.
Selbstverständlich kann man es auch genau anders rum sehen:
Wenn es "mal" passiert dann ist es nicht so schlimm wenn man helfend eingreift - wenn es ein dauerhafter Zustand ist, dann wäre es wieder was anderes.
Bei meiner Partnerin und mir ist es...etwas anders.
Ich habe Lust - aber ich muss ihr nicht nachgeben.
Ich kann auch jahrelang ohne sexuelle Interaktion leben und glücklich sein ohne das mir etwas fehlt.
Sie hat Lust - und hat den Drang ihr nachzugeben.
Sie kann nicht jahrelang ohne sexuelle Interaktion leben und glücklich sein - denn ihr würde etwas fehlen.
ICH spiele damit.
Heißt:
Ich leg mich ins Bett und egal wie rattig sie ist - ich tu so als hätte ich keine Lust.
Manchmal so lange bis sie bockig wird.
Aber ich spiele da mit ihrer Bedürftigkeit - weil mir das gefällt.
Und dann, wenn sie bockig ist und sich wegdreht und ein wenig traurig...dann dreh ich mich zu ihr und erkläre ihr liebevoll und zärtlich das ich zwar keinen Sex haben MUSS - ich den Sex mit ihr aber liebe und es mir besser geht wenn wir uns vereinen und dann lieben wir uns und sie ist glücklich und ich bin es auch.
Ich muss der Lust nicht nachgeben und bin dann nicht unglücklich.
Ich bin aber auch nicht glücklicher wenn ich der Lust nachgebe - also nicht der Lust wegen.
Glücklicher bin ich dann, weil meine Partnerin dann auch glücklich ist.
DENNOCH spiele ich weiterhin damit.
Ich werde das auch weiterhin tun.
Weil ich es lustig finde.
Aber als es "mal" passiert ist, dass ich wirklich keine Lust hatte...da ging dann nix.
Da machte sie es sich am Ende selbst - weil sie schon gemerkt hat das es diesmal kein Spiel ist.
Und wäre sie da weiter drängend und bettelnd da gewesen dann hätte sie mich mehr genervt als angemacht.
Und das wusste sie.
Und weil sie mich liebt - hat sie dann von mir abgelassen.
Denn auch das gehört zum "kümmern", "Fürsorge" und "füreinander da sein" - das wenn der eine keine Lust hat, der andere aber schon...der mit der Lust für sich selbst sorgt ohne das der ohne Lust ein schlechtes Gewissen haben muss...
Denn ja:
"Füreinenader da sein" ist keine Einbahnstraße.
Und wenn man "mal" keine Lust hat - dann ist das zu akzeptieren und kein Zeichen einer Beziehung die dem Tode geweiht ist.