Hi TE (ich wende mich an dich persönlich, denn offensichtlich ist es wohl das "Schwerste", eine Frage auf unpersönlicher Ebene in eher abstrakten Gefilden zu beantworten - für mich im Übrigen ein Merkmal von Intelligenz, nicht von Intellektualität, Personen in Ruhe zu lassen und sich einer Sache zu widmen - anyway),
ich antworte sozusagen aus eigener Betroffenheit, wenn ich einräume, mein Geld mit geistiger Arbeit zu verdienen, also ein Intellektueller im landläufigen Sinn bin; insofern unterscheide ich zwei Arten von Intellektuellen:
1). Den Typus des arroganten, selbstgefälligen, überheblichen, der bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit seine - anderen angeblich überlegene - Bildung raushängen lässt; oft genug mit glänzender Rhetorik.
2). Den in sich gekehrten Typus, der voller Zweifel und oft genug voller Selbstzweifel ist, der Abseits steht und nicht dazugehört; der in seine Rechnungen stets miteinbezieht, dass die Sonne einmal aufhören wird zu scheinen, wenn auch erst in ein paar Millionen Jahren, was aber egal ist, sie und er sehen darin eine reale Gefahr.
Beide Typen fallen im Urteil der Außenwelt, der Anderen (der Herde, wenn du so willst) durch; die ersteren aus auf der Hand liegenden Gründen - der zweite jedoch völlig zu Unrecht, denn kaum einmal wird erkannt, dass dieser Typus sich doch am meisten selbst im Weg steht - er denkt zu viel und ist wahrhaft in seinen Gedanken gefangen - oft heißt es dann, er sei verstockt, nicht normal, neben der Spur, mit dem könne man nichts anfangen und dergleichen mehr.
Der Konflikt entzündet sich also mit anderen - wieso? Vielleicht liegt's am zum Ideal erhobenen Konformismus: Wer nicht ist wie alle, mit dem stimmt was nicht! Im übrigen ist das auch das Credo der Psychologie, die Gesundheit am Status Quo der funktionierenden Masse festmacht, nicht an echter Individualtität - sorry, ich schweife ab.
Was soll ich dir sagen? - Vor einem halben, dreiviertel Jahr war ich schon einmal hier angemeldet, mit dem schon schier obligatorischen Foto meines nackten Oberkörpers (schnief ... will auch mal irgendwo dazugehören;)) - jedenfalls was ist passiert? Eine illustre Gemeinde in einem Thread über Muskeln bei Männern ist nicht müde geworden, mir einen Mangel an Hirnzellen zu attestieren im Verhältnis zu meinen Muskeln (wobei ich kein Bodybuilder bin, sondern Kampfsportler).
Schlussfolgerung daraus: Ob du hühnerbrüstig, dick, o-, oder x-beinig bist, dünn, klein, groß ... - alles wird dir vergällt, wenn du nicht so bist wie die gefühlte Masse, denn entspichst du nicht deren Normen, führst du ihnen nur vor Augen, wie eben "normal" und gewöhnlich und Dutzendware (ich sag' das absichtlich) sie sind; auch übertragen viele ihren Frust und Aggression auf dich, der der Verneinung ihrer wahren Persönlichkeit durch die Anpassung an die Masse entspringt.
Um auf die Frage, wie sich das alles mit den Intellektuellen bei BDSM verhält, einzugehen, müsste ich wissen, ob du ein bebrillter Sub sein möchtest, oder ein hart radikaler Dom?