Wenn sich eine Partnerin (wir haben ja zu allererst mal eine Liebesbeziehung) sexuell Leute antut, die bei ihr Schmerz, Irritation, Schuldgefühle, Eifersucht, Gewissensbisse, Selbstekel oder andere andauernde negative Gefühlszustände hervorrufen, brauche ich kein Vetorecht. Ich bin ihr Partner und ich bin erwachsen und habe eine eigene Lebenserfahrung. Dann sage ich ihr, was ich über ihre Performance denke und auch, was ich von den betreffenden Akteuren halte. Letztlich haben solche Leute dann auch Einfluss auf meine Beziehung.
Das ist zumindest meine Vorstellung von Beziehung, aber mit Beziehung habe ich mich noch nie aufgedrängt. Ich bin wirklich auch gut darin, reine sexbasierte Verbindungen auf freundschaftlicher Basis zu führen. Im Grunde habe ich darin mehr Erfahrung als mit Liebesbeziehungen. Leider.
In einer Liebesbeziehung bin ich aber so verbindlich und ihr gegenüber loyal, dass ich Antipathie für einen Kerl vorhalte, der meine Partnerin dazu bringt, ihre Werte und sozialen Verbindungen aufzugeben und letztlich ihre Integrität zu vernachlässigen. Ich bin nämlich nicht nur der Lover, ich bin auch der Freund, der sie am besten kennt und erwarte ihrerseits auch ein Auge darauf zu haben, wie es mir mit aushäusigen Sexpartnerinnen geht.
Eine Beziehung ist für mich nichts Unverbindliches. Das ändert sich auch mit einer Öffnung nicht. Das kommuniziere ich relativ klar. Erst kommen Beziehung und Familie und dann ggf. sexuelle Abenteuer.