Kennenlernen nicht mehr erwünscht?

Einen Großteil meiner Männer habe ich auf Partys kennengelernt.

Also mir is das auch schon länger aufgefallen und finde es sehr schade.

Ich merk das auch bei meinem Kindern.
Hab mich erst gestern mit ner Freundin drüber unterhalten.
Handys und die online Welt sind da mit Sicherheit zum grossen Teil schuld dran.
Bei uns früher war das einfach noch anders.
Bei meinem Mann sowieso, weil er doch um einiges älter ist als ich.
Wir vermissen diese Zeit.

Ich denke, es kommt auch stark drauf an, wo man wohnt.

Singles werden ja auch immer mehr.
Warum wohl ?

Bei uns im Umkreis kriselt es so gut wie in jeder Ehe.
Hat mit Sicherheit mehrere Gründe, aber eben mitunter auch das.

Ich denke, das wird sich die nächsten Jahre auch verschlimmern.

Ich kann aber momentan sowieso in keinem Bereich ne Verbesserung zu früher bemerken. Überall wird's schlechter. Von daher passt das nur zur allgemeinen Situation.

@****ba

Da bin ich voll bei dir. Richtig Kennenlernen geht auf der Ü30 nicht.
Das läuft evtl danach. Spaziergang etc.

Aber das überhaupt erstmal Begegnen können geht ja dem Kennenlernen voraus.
Und dafür, Begegnungen, ist die Party grundsätzlich erstmal genug.
Und der Mut, nach Telefonnummer zu fragen

Ich meine auch, Menschen haben es verlernt, einander richtig kennen zu lernen, nicht nur auf Partys, sondern ganz allgemein. Die eigenen Bedürfnisse stehen oft im Vordergrund und wenn der andere die nicht (mehr) erfüllt, wird er sehr schnell entsorgt.

Die Fähigkeiten, einander wirklich zuzuhören, aufeinander einzugehen, miteinander in Verbindung zu treten und zu bleiben, echte Kommunikation zuzulassen und nicht beim ersten Missverständnis gleich wegzulaufen, sind Mangelware geworden. Sehr schade.

Dem muss ich leider auch zustimmen, bspw. Ist mir hier gerade passiert, da wurde nicht die erwartete Antwort meinerseits gegeben und anstatt, wie es normalerweise zu einem Gespräch gehört, nachzufragen, wird vom Gegenüber das Gespräch mit der igno Taste beendet. Das stört mich nicht, es belustigt mich. Aber dann brauch sich auch keiner mehr beschweren, wenn gar nicht mehr auf Mails geantwortet wird.

@*********2017 ja das mit der Igno-Taste kenne ich gut hier...

Und mir ist das nach zwei Dates passiert, bei denen es sogar zu sehr intimen Begegnungen gekommenen war... Zack und weg.

Merkwürdiges Verhalten, beiderlei Geschlechts. Warum? Weil man es scheinbar heute einfach so machen kann, ohne Konsequenzen zu erwarten. Da wird blockiert und der störende Mensch wird einfach ausgeblendet.
Keine schöne Entwicklung.

Du verkehrst eindeutig in falschen Kreisen, nimmst dein Bedürfnisse und stülpst sie anderen über indem du selbige abwertest.

Sorry, für mich ein typischer Jammerthread in dem Selbstreflexion gar nicht stattfindet.

Meine Sicht der Dinge, zugegeben, ich hab allerdings noch nie deine Probleme gehabt, geb ich zu bedenken!

Kennenlernen möcht ich schon. Aber wenn dann ohne nonverbale Signale oder Smalltalk, wo alles Hauptsächliche nonverbal kommuniziert wird. Da komm ich net mit/ nicht hinterher.

Ich brauche Wörte, wahre Wörter, um jemanden zu verstehen. Und klare Aussagen des anderen. Vor allem über sich selbst. Authenzität. Die fehlt oft.
(Um Fragen vorzubeugen: mir fällt es schon mein Leben lang schwer, neue Leute kennenzulernen. Ich bin Autist und hab dahingehend einige negative Erfahrungen gemacht)

Und heutzutage ist es eh schwierig, als Mann eine Frau anzusprechen, weils schwer einzuschätzen ist (für mich persönlich), obs auch erwünscht ist. Und rüde zurückgewiesen zu werden oder abgebügelt oder abgeblockt, möcht ich nicht mehr. Auch Absagen oder Kritikebn sollten aus Augenhöhe und konstruktiv geäußert werden.
Da seh ich das Hauptproblem, dass das in der Form zu wenig passiert, bzw. die meisten Menschen das nicht können oder wollen.

Dazu kommt, wie erwähnt, diese Beliebigkeit und dieses Auswechseln der Partner. Kaum ist man nicht mehr gut genug, wird man abgeschossen, statt das vorher über Wünsche oder Probleme gescheit geredet wird.

Schlechte Nachricht: so läuft das Spiel halt nicht, aber das weißt du ja selbst. Trotzdem wird ein klar formuliertes Profil gelobt. Die Zwischenlösung ist intensive schriftliche Kommunikation. Es gibt tatsächlich interessante Frauen, die das schätzen. Letztlich wird es ohne Esprit, Hintersinn, Ironie, Sarkasmus, Wortspiele, Anspielungen (und das Gefühl dafür wie weit man dabei gehen kann) aber schwierig.

Und wer bestimmt, wie das Spiel läuft?

Im allgemeinen: der Mainstream, die Kultur; im besonderen: gemeinsame Interessen, die Schnittmenge des individuellen Humors der beiden Beteiligten, die jeweilige Umgebung, zufällige Ereignisse.

Ich meinte bezogen auf den Beitrag von Kallessin.

Na offenbar die Frauen, mit denen er in Kontakt war/ist - oder steh ich irgendwie auf der Leitung?

Irrtum: Das Spiel bestimmt nicht nur einer. Sondern zwei. (Ich leg für mich nur meine Bedingungen fest, obs den Frauen passt oder nicht ist ne andere Sache. Die, die net passen, können mir auch gestohlen bleiben)

EIne Anpassung, so wie es die Mehrheit wünscht oder praktiziert, ist mir kaum möglich. Wozu auch? Fühlt sich halt für mich unnatürlich an mit so viel versteckter Information.

Was mir allgemein bezogen auf die Eingangsfrage negativ auffällt, ist das fehlende Verständnis füreinander. Von mir wird erwartet, dass ich die Mehrheit versteh. Und umgekehrt Verständnis geben? Selten.

ja da hast du schon recht

bin nun bald 50 und muss sagen:
auch vor 30 jahren hab ich mich meist in meinem umfeld aufgehalten.
war ich allein " on tour" dann hab auch ich mich unterhalten.doch ich suchte da nicht freunde. man hat halt kurz gequatscht.
vllt hat sich spontan n gemeinsames thema ergeben.sei es über musik die gerade lief oder cocktails die man gerade trank,....es war eben lockeres gerede ohne absicht freundschaften zu finden.ergeben hat sich das mit der zeit, wenn man sichcöfters , evtl immer gleiche zeit, gleiches lokal traf.
oder wenn man ne dart runde bildete,...
seh da zu früher kein grossen
unterschied.
evtl sollte TE erwartungshaltung an ne party überdenken.
es kann dort ernstes interesse an jmd entstehen.doch jeder mensch hat
zumeist von klein auf n freundeskreis.
kommst neu in ne stadt ist es immer sinnvoll sich wo anzuschliessen.
hab ich über job, dartgruppe und fahrgemeinschaft getan.

Ich verallgemeiner mal absichtlich: Was mir ein Kennenlernen erschwert, ist auch, dass man ja Anfangs ne freundliche Fassade auftut (sogenannter "Erster Eindruck, sag ich nur. ), man aber die "versteckten Mängel" net sehen kann - die werden auch net mitgeteilt. Die kriegt man nur situativ mit wo es einen erschlagen tut, weil man da grad net mit rechnet.

kann ich nur bedingt beurteilen, da ich seltener auf Parties bin.
Im 'normalen' Umfeld wird durchaus geflirtet.
Klar entsteht dann daraus nicht zwangsläufig ein Kennenlernen, aber der Anfang ist gemacht.

Ich habe mein ganzes Leben versucht, nicht dem Mainstream zu entsprechen. Für mich hat das gepasst, hier im Joy auch.

Da komme ich jetzt nur zur Hälfte mit, weiß ja auch nicht welche Erfahrungen du gemacht hast. Ich schreibe meistens vorher viel und bekomme darüber schon einen recht zutreffenden Eindruck. Allerdings hilft dabei auch wieder, wenn man etwas zwischen den Zeilen lesen und gleich entsprechende Fragen stellen kann.

Ja, das denkt man immer und das glaube ich dir auch. Andererseits sind wir alle Kinder unserer Kultur. Also: das Spiel läuft so und mir macht's Spaß, das ganze Spielerische, Indirekte, das Ausloten, der Humor, den es dafür braucht.

Doch, von meiner Seite ist ein Kennenlernen durchaus erwünscht, und oft auch die Motivation jemanden anzusprechen.

Wenn ich aber nach 5 Minuten nicht feststellen kann, dass der Wunsch des Kennenlernens auf Gegenseitigkeit beruht, ziehe ich mich zurück.

Wenn sich ein gegenseitiges Interesse, beruhend auf gegenseitiger Sympathie in 5 Minuten nicht einstellt, kommt diese auch in 50 Minuten des Zuhörens nicht auf.

Darum ziehe ich nach 5 Minuten weiter, in der Hoffnung das passende Gegenüber zu finden und kennenzulernen.
Nach dem Motto: Kennenlernen erwünscht!

Das war bei mir schon immer so, und wird wohl auch so bleiben.
Unabhängig in welcher Welt ich mich gerade bewege.

Hier im JC sind es dann eben eher 5 Nachrichten statt 5 Minuten, bis man weiss, ob die Chemie stimmig ist.

So sehe und erlebe ich das mit dem Kennenlernen.