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Danke. Das Prinzip nennt man Off-Label-Use und ist eine ganz normale Praxis in der Pharmazie. Viagra ist eines der bekannteren Beispiele dafür. Daher finde ich es nicht schlimm, die Pille "zweckzuentfremden" und gegen Akne etc. einzusetzen, wenn die Frau es gut verträgt.
Wenn ein Medikament für etwas eingesetzt wird, wofür es keine Zulassung hat, nennt man den Einsatz dann tatsächlich Off-Label-Use.
An den Off-Label-Use sind bestimmte Bedingungen geknüpft, sonst kann sich der Arzt angreifbar machen.
Viagra (Sildenafil) ist kein Beispiel für Off-Label-Use!
Ursprünglich wurde das Medikament zur Blutdrucksenkung entwickelt. Während der Entwicklung war bei den Studien, als Nebeneffekt, die uns allen bekannte Wirkung auf die Erektion aufgefallen.
Da es keine wirksamen Medikamente bei Erektionsproblemen gab, wurde das Zulassungsverfahren bezüglich Blutdruck eingestellt und die Firma hat sich auf die Zulassung als Potenzmittel konzentriert.
Viagra ist als Potenzmittel nicht im Off-Label-Use.
Eine Pille (Hormonelle Kontrazeptiva) ausschließlich zur Behandlung von Akne zu verschreiben, das wäre Off-Label-Use. Aber wenn man sie zur Verhütung verordnet und dann ein Präparat nimmt, was zusätzlich die Akne verbessert, ist es nicht Off-Label-Use.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es mittlerweile eine „Pille“ gibt, die zusätzlich diese Zulassung zur Behandlung von Akne hat.
Im Übrigen könnte Frau tatsächlich die allermeisten „Pillen“ ohne eine Pillenpause und die damit einhergehende Abbruchsblutung einnehmen. Aber das wäre dann auch Off-Label, da die Pillen für die Dauereinnahme ohne Pillenpause keine Zulassung haben.
Cytotec (Misoprostol) ist ein leuchtendes Beispiel für Off-Label-Use und wie die Wirklichkeit in der Pharmaindustrie aussieht. 😤
Aber das würde hier jetzt den Rahmen sprengen.