Mir gehen zu diesem Thema so viele Gedanken durch den Kopf und einige möchte ich versuchen zu kurz zu schildern, obwohl das schon eher eine wissenschaftliche Abhandlung werden könnte.
Wenn ein Mensch sich heute in Deutschland für oder gegen Kinder entscheidet, wird dies meistens ganz bewusst getan. Man stellt vorher Überlegungen an, wägt ab.
Das ist ein ganz gravierender Unterschied zu unseren Vorvorderen.
Wir leben heute, jedenfalls in Deutschland und einigen anderen Ländern, in einem anderen Bewusstsein und mit medizinischen Standards, die es bis vor 20/30 Jahren überhaupt noch nicht gab.
Ich möchte mal aus meinem Erlebten erzählen.
Bin dörflich in der DDR aufgewachsen. Mein Lebensweg war ziemlich vorherbestimmt, wie der von 95% der Bevölkerung. Krippe, Kindergarten, Schule, Lehre, Heirat, Kinder, mit 60 in Rente.
Nur wenige sind studieren gegangen und noch weniger ins Ausland gekommen. Wir waren in einer kleinen Welt, wo alles der Norm entsprach, jedenfalls oberflächlich.
Worauf wollte man damals warten, was erleben? Ein Auto, um irgendwohin zu fahren, konnten sich die Meisten nicht leisten, oder warteten über 10 Jahre drauf. Um ins Ausland zu fahren ( Ausnahme Ungarn und CSSR) musste man schon 100 % linientreu sein. Urlaube innerhalb der Grenzen wurde meistens über den FDGB ermöglicht und zugeteilt. Da konnte man sich nicht mal groß den Urlaubsort aussuchen. Die privat eine Unterkunft hatten, sind meistens auch jedes Jahr wieder dorthin gefahren. Camping gab es als Alternative noch.
Alles war familiär ausgelegt.
Zu DDR Zeiten galten Frauen mit 25 übrigens als spätgebärend und schon zur Risikogruppe.
Also worauf wollte oder sollte man warten?
In Großstädten war es etwas anders. Da gab es mehr Programm und die Leute hatten viel mehr Möglichkeiten ihre Freizeit zu verbringen. Es gab somit schon zu der Zeit Unterschiede, was das Kinderkriegen betrifft.
Wenn ich nun noch weiter zurückblicke, dann ändert sich das Bild nochmals.
Kinder wurden gebraucht, als Arbeitskraft und zur Absicherung im Alter. Diejenigen, welche sich in Vorzeiten bewusst gegen Kinder entschieden haben, lebten meistens in keiner Partnerschaft.
Eines hat sich bis heute nicht geändert, Menschen, die erst nach jahrelangen vergeblichen Versuchen, doch noch unverhofft Eltern werden.
Was ich noch erwähnen möchte. Ein Kind zu bekommen ist immer die Entscheidung der Mutter und dieses wiederum hängt von sehr vielen Faktoren ab. Absolut wünschenswert wäre es, wenn sich die Frau mit viel Bedacht und vor allem freiwillig für ein Kind entscheidet.
Bevor sich jetzt hier echauffiert wird, bitte nachdenken. Wir leben zwar im 21.Jahrhundert, aber die Menschheit ist noch genau so beeinflusst von irgendwelchen Glaubensrichtungen wie eh und je und scheint auch sonst nicht viel schlauer geworden zu sein, ansonsten gäbe es weder irgendeine Religion noch Überbevölkerung und Krieg erst recht nicht.