„„Wenn man das Vertrauen hat, dem/der Kennenlernbekannten den Wohungsschlüssel zu geben, wozu dann eigentlich nicht auch das Passwort von Computer und Smartphone?
Wor ist da der Unterschied?
Bevor Du diesen Post abgesetzt hast, wollte ich schreiben:
der größte Vertrauensbeweis ist wohl, wenn beide Handies ständig irgendwo rumliegen, jeder ran könnte und Läppi offen ist, weil wir gemeinsam im Joy stöbern.....oder aber der Eine kocht und der Andere schaut einen Film, googelt oder sonst was.
Ich habe nur quergelesen, aber den Beitrag bzw. den Gedanken fand ich schön, auch wenn er nicht zur Ausgangsfrage passt, weil hier zwei Bereiche vermischt werden und sich die Diskussion wie immer verzweigt und entfernt.
Als erstes dachte, wie banal diese Frage, wie individuell und situativ verschiedenen, eigentlich nicht beantwortbar...und wer Probleme sucht wird zwangsläufig welche finden oder sich welche machen, wenn er keine findet.
Wenn ich mit jemandem Sex habe und in mein Bett lasse und an mich heranlasse (beim Sex), dann ist mindestens Sympathie vorhanden und gleichzeitig vertraue ich derjenigen auch soweit, dass ich sie allein lasse bei mir, klaro (natürlich hole ich Brötchen, gehört zum Service). Auch z.B. bei mir im Auto allein lasse und der Schlüssel steckt z. B.
Jetzt mal ehrlich, wie unwahrscheinlich ist es denn, auf eine Autodiebin oder Einbrecherin zu treffen, die sich mittels (mehrmaligem) Sex Zugang verschafft zu ihrer Beute?
Allerdings habe ich auch erstens nicht viel zu verbergen in meiner Wohnung und zweitens ist mein Auto 26 Jahre alt...und drittens (wichtiger Aspekt) wurde mein Vertrauen in der Vergangenheit noch nicht derart mißbraucht, dass ich aus Erfahrung Angst habe, es könnte wieder passieren.
Der TE hat ja schon einiges gepostet, wo es um grundsätzliches Misstrauen, Verlustängste, materielle und persönliche Freiheit etc. geht. Das hat sicher eine Geschichte. Ich bin froh, dass ich diese Ängste nicht haben muss...
Um es klar zu sagen: wenn jemand bei mir übernachtet, natürlich lasse ich diejenige auch allein bei mir. Und wenn sie dann rumschnüffelt, ist mir doch egal, so ein Charakter wird sich irgendwann sowieso offenbaren und es führt sicher nicht zu mehr. Ich habe einfach keinen Bock, mein Leben durch solche Gedanken derart zu verkomplizieren...
Der zweite Aspekt hier ist das Vertrauen in einer wie immer gearteten Beziehung.
Offen und ungeschützt Handys herumliegen lassen und PC gemeinsam nutzen, das würde ich mir eigentlich auch wünschen, weil es einfach der Inbegriff von Vertrauen und Zweisamkeit wäre...
Aber...bedeutet das dann auch, gar keine kleinen (dunklen oder hellen) Geheimnisse mehr zu haben? Ist das eigentlich nicht menschlich, wenn man zuerst ohne Beteiligung anderer etwas nur für sich hat, durchdenkt etc.?
Ich glaube ein wenig Individualität und auch das ein- oder andere Geheimnis, eine Art Rest-Mysterium braucht jeder, auch um für den anderen interessant zu bleiben, eben nicht, ein ständig offenes Buch zu sein - wo bliebe da der Überraschungseffekt?
Wäre das nicht auch irgendwie öde, mit jemandem eine Beziehung zu haben, von dem man wirklich alles weiß?
Aber das wäre ein anderer thread...