Warum sucht man, obwohl man Alles hat?

Da verschaffen uns die Umstände ja künftig ein Korrektiv. Leider denen zuletzt, die es zuerst brauchen.

Es ist einfach der Liebreiz der Versuchung, die Dich dieses Risiko eingehen lässt Alice, ich verstehe Dich nur all zu gut
Wolf

Der da auf andere Dinge gerichtet wäre, wenn nicht die Langeweile oder coping so fürchterlich im Wege stünden.

Warum sucht man, obwohl man Alles hat?


Kennt Ihr den Coolidge-Effekt?

Als Coolidge-Effekt wird in Biologie und Psychologie der wachsende Überdruss bezeichnet, der sich einstellt, wenn ein Individuum ohne Abwechslung immer wieder mit demselben Paarungspartner kopuliert (Wiki)


https://de.wikipedia.org/wiki/Coolidge-Effekt#:~:text=Als%20Coolidge%2DEffekt%20wird%20in,wieder%20mit%20demselben%20Paarungspartner%20kopuliert.


Tjanun ... so ist die evolutionäre Natur von uns Primaten.🤷🏻‍♂️

Man kann zwar "alles haben", ... aber dazu gehört auch unser mitgegebenes Hormongerüstes, das uns wie Tamagotschis in puncto Liebe, Sex & temporäre Partner steuert.

Gut hat es, wer diese Erkenntnis derart verinnerlicht, dass man daraus für sich hat eine verständigere & entspanntere Sicht auf Beziehungsmodelle AUSSERHALB des immer noch primär vorherschenden Beziehungsmodells "Monogamie" entwickeln können.

Damit lebt es sich wesentlich stress- & reibungsärmer. 🤷🏻‍♂️🤷🏻‍♂️


free your mind & hang loooose 🤙

Das Hormongerüst ist zu weiten Teilen über das mindset beeinflussbar.....
Du bist also nicht ausgeliefert 😉

Nur bei funktionierender Impulskontrolle

Man muß nach einem Vorwand sehen und irgendwas erdenken,
will man den Hund versenken.
Und schilt ihn einen Lederfraß,
auch wenn er niemals Leder aß.

Sibote von Erfurt

Danke für den Denkanstoß.

Ich finde die Geschichte so nett wie der Coolidge-Effekt seinen Namen bekam und rate jedem mal den Wikipedia Artikel zu lesen.

Meiner Meinung sucht man nur, wenn man etwas vermisst

Was aber auch die reine Abwechslung oder die Steigerung von etwas bereits Bekanntem sein kann.

"Gut hat es, wer diese Erkenntnis derart verinnerlicht, dass man daraus für sich hat eine verständigere & entspanntere Sicht auf Beziehungsmodelle AUSSERHALB des immer noch primär vorherschenden Beziehungsmodells "Monogamie" entwickeln können. "

Manchmal staune ich nur!
Wer die Erkenntnis verinnerlicht hat, dass Menschen ähnlich wie Maschinen funktionieren und steuerbar sind, dem ist einfach noch nie die Liebe begegnet.

Und Menschen mit Ratten vergleichen--wie überaus wissenschaftlich!
Schön, wenn die Welt so simpel gesehen wird.

Den Collidge-Effekt beim Menschen wiederzuentdecken überlassen wir einfach Jedermanns Menschenkenntnis. Ist zwar unwissenschaftlich aber dafür emotional erfahrbar. Nicht die Emotionen einer Maschine, sondern die der Affen, die wir sind.

„Der Sexraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2022. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Joyclub, das mit seiner 4.000.000 Mann starken Besatzung Jahre unterwegs ist, um fremde Sex-Galaxien zu erforschen, neues Sex-Leben und neue Beziehungs-Zivilisationen zu entdecken. Viele Lichtjahre von der Realität entfernt dringt die JC1701A in Sexbereiche vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

Naja, jeder hat eben nen Fernseher zuhause geht aber trotzdem gern ins Kino

Das sehe ich genauso. Wenn man wirklich absolut Alles hat bzw. gar nichts vermisst, dann wird man auch gar nichts suchen.

Meinen Fernseher kann ich auch mit einem Kino nicht vergleichen 😅

Die Frage kannst du dir wahrscheinlich nur selbst beantworten.

Ich habe auch eine Freundin, die alles hat. Einen Ehemann, der ihr viele ihrer Wünsche in allen Bereichen erfüllt und sie finanziell absichert.
Trotzdem ist sie unzufrieden, möchte manchmal einen Mann für eine Affäre finden. Den findet sie mit ihren Ansprüchen nicht.

Sie klagt bei mir. Ich habe den Eindruck, das ihr langweilig ist und auch ihr Leben langweilig ist, weil sie für nichts etwas wirklich tun muss. Sie hat einen kleinen einfachen Job, müsste sie nicht, aber macht für ihr Selbstwertgefühl.
Ich rate ihr manchmal, wenn sie wieder klagt, sich eine anspruchsvollere Arbeit zu suchen und auch die wenigen Stunden aufzustocken, damit der Focus nicht zu sehr auf die Unzufriedenheit liegt.

Ok, das klingt aber schon sehr danach, dass deine Freundin doch nicht alles hat.
Auf den ersten Blick hat sie alles, aber insgesamt scheint ihr ja doch was zu fehlen.
Es fehlen also manche Ansprüche bei ihr und deswegen sucht auch deine Freundin.

Wenn man alles hat, was man braucht/wünscht/verlangt, dann brauchst du danach nicht Ausschau halten, weil es an deiner Seite steht.

..eben - die Suche nach dem Fremden/ Neuen/ Unbekannten, dass einen umtreibt

Muss man dabei etwas riskieren? Ich gestehe, diesbezüglich selber schon manche krumme Tour geschoben zu haben. Aus meiner Warte besteht das größte Risiko darin, sich selber und dem Part:nerin seine Wünsche nicht auf Augenhöhe einzugestehen und statt dessen seine Fantasien heimlich zu erfüllen versuchen

Auf Augenhöhe bleibt die Öffnung dem Part:nerin gegenüber allenfalls bei einem Wagnis .. das Risiko lässt sich dadurch auf realer Augenhöhe benennen & begrenzen

Nicht alle Fantasien müssen Fantasien bleiben .. aber wenn du realisiert, dass du einen Part:nerin hast mit der du über deine Fantasien mit anderen sprechen kannst, dann verliert das Neue/Unbekannte manchmal etwas von seinem Reiz..

Allzuoft ist mir dieser Drang gar nicht begegnet, einmal aber dann doch auf sehr schmerzhafte Weise. Eine wundervolle Beziehung, wie ich fand, inkl. Familienkontakten, ging mit Ansage krachen, obwohl es überhaupt nur ganz wenige NoGo's gab. Aber dieses eine temporäre NoGo, von beiden als solches anerkannt (!), musste gebrochen werden.

Gründe dafür? Sucht, Zwangsverhalten, fehlendes Einfühlungsvermögen, überstarke Ich-Bezogenheit, verdeckter Narzissmus und die ständige, promiskuitive Suche nach Anerkennung. Sie selbst nannte es Vergnügungssucht. Ich würde meinen, in ihr gab es eine Leere, die ständig mit fremdem Inhalt gefüllt werden musste.

Das meint meine Freundin tatsächlich auch. Aber das ist das Einzige, was sie mit ihrem Ehemann nicht hinbekommt. Er ist absolut monogam.
Ich meinte mal zu ihr, wenn sie damit so unzufrieden ist, könne sie sich doch trennen. Schließlich ist doch jeder seines Glückes Schmied. Daraufhin schaute sie mich mit großen Augen an und meinte: "Ich komme doch alleine gar nicht zurecht und wovon soll ich denn leben?"

Ja, das ist bei meiner Freundin auch in Teilen zu beobachten.
Diese eigene innere Leere habe ich bei ihr auch schon vermutet.

Was wäre die Welt ohne "Freundinnen" die man vorschieben kann um seine eigene kleine Weltsicht zu begründen...

Na so einen Ehepartner, der mir vermittelt " ich brauche dich und dein Geld und deine treue Ergebenheit, aber fühle mich unfähig dafür auf Sex mit anderen zu verzichten" würde ich mit einem Arschtritt rausschmeißen...

Aber vielleicht ist ihm das ja tatsächlich nicht so wichtig, und er füttert sie trotz ihrer Untreue gerne weiter durch