„Wenn es in einer Beziehung langfristig zu sehr kränkelt, dann stimmt die Basis nicht. Es ist ein Prozess, sich das klar zu machen und einzugestehen. Es steht ja auch immer das Gespenst des Scheiterns im Raum.
Jedenfalls sollte man sich nicht in zu vielen Wenns, Abers, Rätseln, Fragen, Vermutungen, Überlegungen und Verdächten verstricken. Bzw., wenn man sich, statt die Beziehung zu _leben_, dabei findet, ständig über sie nachzudenken, dann bildet sich der berühmte Gordische Knoten. Da kommt man nicht mehr raus, außer auf eine Weise.
Genau das!
Hier gibt es viele Mutmaßungen darüber ob er ehrlich ist oder nicht, wie das Verhalten der "Sportfreunde" gemeint war usw. Und man könnte vermutlich viel Zeit und Energie reinstecken um das alles irgendwie aufzuklären. Das ändert aber nichts daran dass eigentlich etwas ganz Entscheidendes fehlt, nämlich die gemeinsame Vertrauensbasis. Eine Beziehung in der man ständig Nachforschungen anstellen muss, weil man ansonsten nicht weiß woran man ist, ist keine langfristig stabile Beziehung.
Und es kann schnell ein Teufelskreis entstehen der die Beziehung in eine Abwärtsspirale bewegt. Denn es gibt zwei mögliche Gründe für das fehlende Vertrauen: Entweder er vertraut nicht genug um wirklich offen und ehrlich zu sein, oder sie vertraut nicht genug um ihm zu glauben. Im schlimmsten Fall ist beides der Fall, wodurch sich dann eine destruktive Dynamik entwickelt: Sie wird immer misstrauischer und kontrollierender, während er immer mehr das Gefühl bekommt nicht offen sein zu können.
Diesen Teufelskreis durchbricht man nur indem man sich selbstkritisch fragt, was man vom Partner bräuchte um vertrauen zu können und dies explizit thematisiert. Sollte sich dann herausstellen, dass der Partner dieses nicht geben kann, sollte man für sich überdenken inwieweit die Beziehung wirklich eine langfristige Perspektive hat.