„„Aber natürlich vergesse ich in diesem Kontext manchmal, dass manche heterosexuellen Männer (oder Frauen) sich gar nicht erst für jemanden des anderen Geschlechts interessieren, wenn nicht gleichzeitig sexuelles Interesse vorhanden ist. Für die gibt es dann natürlich nur den intimen Kontext, den intimen Vorstoß
Mal abgesehen davon, dass das sachlogisch nicht zwingend ist (je nachdem, ob das sexuelle Interesse hinreichende oder notwendige Bedingung ist): warum sollte das so sein? Das wäre nur richtig, wenn nur sexuelles Interesse führend ist.
Ich kenne tatsächlich Menschen (mehr Männer, als Frauen, aber gibt es schon bei beiden), die privat nur dann auf einen Menschen aufmerksam werden, oder an Kontakt interessiert sind, wenn sie diesen sexuell anziehend finden. Kenne das bisher ausschließlich von Heterosexuellen, aber ich habe möglicherweise auch einfach nie genug Homo- und Bisexuelle kennengelernt.
Es fällt häufig dann auf, wenn ein Mann nie weibliche Freunde hat, oder eine Frau nie männliche Freunde, weil für diejenigen eine rein platonische Freundschaft zum anderen Geschlecht ohne irgendwelche sexuelle Anziehung schlichtweg nicht funktioniert, ja, gar nicht von Interesse ist. Denn der einzige Grund, privat Kontakt mit dem anderen Geschlecht zu pflegen, ist, weil sexuelles Interesse vorhanden ist, weil man jemanden attraktiv findet und eben "würde", böte es sich an.
Ich kenne solche Menschen. Menschen, die nie von sich aus privat den Kontakt zu einer Person des anderen Geschlechts aufnehmen würden, um diese kennenzulernen, wenn diese für sie nicht sexuell attraktiv ist und die umgekehrt auch wenig bis kein Interesse am Aufbau eines Kontakts mit einer Person haben, die auf sie zukommt, wenn sie diese halt nicht wenigstens irgendwie attraktiv finden.
Gibt es. Befremdet mich extrem.
Insofern denke ich einfach, dass jemand, der zum anderen Geschlecht (aufgrund seiner Heterosexualität) und (!) aufgrund seiner Neigung (dominant/devot) ausschließlich das geschlechtsspezifische Machtgefälle will, kein Interesse, vielleicht nichtmal Erfahrung mit Personen des anderen Geschlechts auf non-sexueller Ebene hat.
Denn ganz ehrlich: Bei Menschen, mit denen man überhaupt kein intimes Verhältnis hat und auch keines will, aufgrund der eigenen Neigung ein obligatorisches Machtgefälle der Geschlechter vorauszusetzen, ist ja noch viel merkwürdiger.