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Obsessive/einseitige "Liebe" & Freundschaft+

Obsessive/einseitige "Liebe" & Freundschaft+
Ja Hi.

Ich fange mal ein neues Thema an, in dem ich mich selbst kaum auskenne, aber vermute, dass es (zumindest teilweise) auf mich zutrifft. Mit der Betonung auf teilweise, denn die typischen Anzeichen, die ich im intelligenten Zwischennetz gefunden habe, treffen nicht alle auf mich zu bzw. nur in abgeschwächter Form.

Es geht um obsessive Liebe. Ich habe da jetzt keine dicken Bücher zu gelesen, und auch im WWW jetzt nicht jeden "seriösen" Artikel zu dem Thema gelesen. Es steht ja auch bekanntlich viel Quatsch im Internet, und man sollte ja auch nicht alles glauben. Vor allem sollte man sich keine Diagnose aus dem Internet holen. Dennoch finde ich mich in einigen Punkten leider wieder und daher ist es mir ein Anliegen, hier darüber zu schreiben, wie ich über das Thema denke, was ich empfinde, wie es dazu gekommen ist usw.

Vorab: Ich würde mich freuen, wenn sich hier Leute mit dem selben Dilemma melden und ihre Gedanken/Erfahrungen dazu schreiben würden. Auch Ratschläge sind willkommen - aber bitte nicht in Form von "Lass es sein" oder ähnliches. Das Wort "obsessiv" impliziert ja schon, dass es eben nicht so einfach ist, es mal eben sein zu lassen. Ich möchte hier auch keine psychotherapeutischen "Heilungsversuche" lesen. Es geht mir wirklich nur um Erfahrungsaustausch, bestenfalls mit Betroffenen, und wie damit umgegangen wird. Bitte formuliert die Nachrichten so, dass es nicht wie ein "Befehl" klingt, sondern wie eine Empfehlung, ein Rat, den man annehmen kann, aber nicht muss. Danke!

... Und ich bitte darum, dass ihr mich nicht "verurteilt" oder mich in eine gewisse Schublade steckt. Mir ist selbst bewusst, dass mein Verhalten nicht einwandfrei ist. Daher möchte ich Sätze wie "Du bist selbst schuld an deiner Situation" oder "Du bist psychisch krank und solltest in Behandlung" nicht lesen. Erneutes Danke.

Also es geht um meinen Mitbewohner. Ich habe mich denke ich in ihn verliebt, ein paar Monate nachdem wir zusammen gezogen sind. Also nicht von Anfang an. Es hat sich so entwickelt mit der Zeit. Ich hatte mir phasenweise aber auch eingeredet, dass ich nicht "wirklich" in ihn verliebt bin, dass ich es mir nur einbilde und es eigentlich gar nicht stimmt. Vielleicht war das phasenweise dann auch der Fall, also dass ich ihn nicht oder weniger liebte. Ich denke aber irgendwie, dass ich mich damit selbst belogen habe, damit die Tatsache, dass er mich nicht liebt (aber sehr mag), erträglicher für mich ist.

Wir haben eine Freundschaft+, die mehr oder weniger (zur Zeit eher weniger) funktioniert. Derzeit steht die Freundschaft sowie auch das + auf der Kippe, denn ich bin aktuell sehr besitzergreifend und kann mir einfach nicht so gut vorstellen, ihn mit einer anderen zu "teilen". Er sucht nämlich nach einer Partnerin für Familiengründung usw. - und ich fürchte, sobald er die Richtige gefunden hat, bin ich uninteressant und unwichtig für ihn. Dann würde das + wahrscheinlich wegfallen. Und das kann ich mir derzeit schlecht vorstellen. Ich bin schon so weit, dass ich die Freundschaft wohl auch beende, sobald das + weg ist. In der Vergangenheit hatte ich auch schon Freundschaften+, die aber zerbrochen sind, sobald eine Partnerin gefunden wurde. Also ich wurde immer "verlassen", sobald eine "bessere" Frau gefunden wurde. Ich war also nur eine "Zwischenlösung", ein unverbindlicher Spaß auf Zeit. So interpretiere ich das. Monogam lebende Menschen wollen nur mit der/dem Partner/in Sex haben, und eine Freundschaft+ ist dann nicht mehr möglich. Für mich gehört das + aber dazu und wenn es wegfällt, ist auch ein Teil der Freundschaft weg. Bei meinem Mitbewohner kann ich mir eine Freundschaft ganz ohne + derzeit einfach nicht so gut vorstellen. Daher "drohe" ich ihm damit, dass ich die Freundschaft beende, sobald er eine Partnerin gefunden hat. Er nennt es Erpressung und er meint, ich würde ihn als Objekt sehen, welches nur ich besitzen darf. Wo wir bei obsessiver "Liebe" (ich weiß nicht, ob es wirklich Liebe ist) sind.

Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich so ein eifersüchtiger und besitzergreifender Mensch bin. Ich mache mich auch sehr abhängig von meinem Mitbewohner. Ich unterwerfe mich ihm sogar teilweise und weiß selbst nicht, warum ich das tue. Weil manchmal wirkt er für mich wie ein Fremder und ich frage mich, warum ich so vieles für ihn aufgebe, warum ich beispielsweise Dates kurzfristig absage, weil ich wieder einen Konflikt mit ihm habe und meine Gedanken nur um diesen Menschen kreisen. Ich will mich nicht von ihm abhängig machen und habe auch keine Lust auf Eifersuchtsdramen. Doch häufig kann ich es nicht vermeiden; meine Gefühle für ihn scheinen letztlich zu stark zu sein. Und da ich ein generelles Problem damit habe, Menschen zu vertrauen, denke ich leider oft automatisch, dass er mir "fremdgeht". Gleichzeitig will ich selbst frei sein und ich will auch, dass er frei ist. Doch irgendwie kann ich ihm die Freiheit nicht geben - ich will ihn nicht verlieren und ich fürchte, dass ich ihn verliere, sobald er eine "Neue" hat (und sei es auch nur eine Freundin+ und keine Partnerin).

Dazu kommt, dass ich ein geringes Selbstwertgefühl habe und schnell denke, dass er eine Frau findet, die ihm viel besser gefällt und mich ersetzt. Leider arbeite ich mit meiner Eifersucht und dem Klammern darauf hin, dass er irgendwann selbst keine Lust mehr auf + oder Freundschaft (oder beides) hat und mich verlässt. Also letztlich bewirkt meine Angst genau das, wovor ich Angst habe: Dass er die Freundschaft(+) beendet. Ich treibe ihn ja praktisch dazu, es zu tun - so langsam sieht es auch so aus, als sei das der einzige Ausweg aus dem Dilemma. Er hält derzeit noch an der Freundschaft(+) fest, was mich sehr irritiert. Es hab mal eine Zeit, da wollte er die Freundschaft fast aufgeben, weil es ihm zu anstrengend, zu energie-/zeitraubend war. Jetzt ist es wieder anders, was mich verwundert, denn ich glaube, ich werde immer schlimmer und steigere mich immer mehr in die Sache rein. Es geht mir auch oft wegen ihm schlecht bzw. ist er oft auch der Auslöser von depressiven Phasen, mit denen ich leider immer mal wieder kämpfe. Es scheint irgendwie aussichtslos zu sein und das Vernünftigste wäre vermutlich wirklich, die Freundschaft+ komplett zu beenden.

Dennoch: Mir liegt was an diesem Menschen. Er ist lange nicht bloß mein Mitbewohner, mit dem ich Spaß haben kann. Nein, ich habe diesen Menschen sehr gern, und ja, vielleicht ist es wirklich Liebe (auch wenn ich mir letztlich nicht vorstellen könnte, mit ihm partnerschaftlich zusammen zu sein, weil wir recht verschieden sind). Nur habe ich denke ich "leider" zu viele, zu große Gefühle zu ihm entwickelt. Er lehnt meine Gefühle nicht ab, er akzeptiert sie. Nur kann er mir keine Liebe zurückgeben, da er mich nun einmal nicht liebt. Aber da er mich sehr mag, möchte er die Freundschaft(+) nicht aufgeben. Auch, wenn es wahrscheinlich das Beste wäre, aber na ja...

Was ich aber an mir feststelle, ist, dass ich leider immer extremer werde. Ich habe einen (leichten) Kontrollzwang, möchte gerne (immer) wissen, wo mein Mitbewohner gerade ist, was er tut, mit wem er abhängt. Er hat mir versprochen, mir zu sagen, sobald er sich ernsthaft für eine andere Frau interessiert und sich eine Beziehung anbahnt. Ich weiß nicht, inwieweit mir das hilft. Ich möchte es schon wissen, aber am liebsten nicht wahr haben. Es war bisher nie so, dass ich mich so sehr an einem Menschen gekrallt habe und ich so eifersüchtig bin (auch, wenn es keinen wirklichen Grund dafür gibt). Ich weiß nicht, warum ich ihm keine Freiheit lassen möchte, denn ich selbst will ja frei sein, wobei ich mich momentan wegen ihm eher selbst einsperre und wie erwähnt auch schon anfange, Dates abzusagen, weil ich ihn nicht verletzen will, auch, wenn er sagt, ich dürfte ruhig andere Männer treffen und mit denen intim werden (wobei er auch mal gesagt hat, dass er es nicht so toll findet, wenn ich mit anderen Männern Sex habe, und er womöglich dann auch keinen Sex mehr mit mir haben will - also eine Art Erpressung von seiner Seite aus, wobei es ihm da angeblich eher um potentielle Krankheiten geht).

Es ist alles sehr kompliziert und zugegebenermaßen leider auch toxisch. Doch ich habe das Gefühl, dass wir beide aneinander "hängen" bzw. die Freundschaft nicht aufgeben wollen. Doch irgendwann wird das wohl passieren, wenn es so weiter geht - denn sich gegenseitig zerstören ist auch keine Lösung...!

Ein Vorteil ist, dass ich bald umziehe und meinen Mitbewohner wohl seltener/nicht mehr sehen werde. Wahrscheinlich wird das trauriger- oder glücklicherweise auch das Ende der Freundschaft+ sein...

Bevor mir jemand jetzt professionelle Hilfe empfiehlt: Ich bin bereits in Therapie und bekomme Hilfe. *zwinker*

Ich würde mich einfach über Gedanken-/Meinungsaustausch (mit "Gleichgesinnten") freuen. *g*

Danke für die Aufmerksamkeit. ^^
Deinen Text finde ich zu unübersichtlich und zu lang
****b77 Mann
25 Beiträge
Ich habe jetzt nicht den ganzen Text gelesen. Das Dilemma kenne ich auch von früher. Mir hat hier einfach der harte Schlußstrich geholfen. In deinem Fall wäre es der Um-/Auszug und Kontaktsperre, da ihr in der Vergangenheit eure schöne Zeit hattet, aber mit den Umständen einseitig verliebt vs. Familiengründung ist das nicht mehr kompatibel und wird sehr toxisch.
****020 Frau
2.671 Beiträge
Ich bin auch nicht ganz durchgestiegen🙈 tut mir leid, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Ich hatte aber etwas ähnliches, daher antworte ich Mal, es kommt mir einfach bekannt vor.
Ich hatte 2 Jahre eine F+ mit einem Mann, der eigentlich auch eine feste Beziehung gesucht hat, zum Familie gründen, was mit mir nicht geht. Ich hab mich auch in ihn verliebt und es entwickelten sich ähnliche toxische züge wie bei dir. Ich denke im Nachhinein, weil man weiss, irgendwann ist Schluss, weil da nie eine gleiche ebene ist, und weil man dauernd mit dem Ende rechnet🤷🏼‍♀️

Bei mir ist seit Monaten Schluss und das ist gut so. Es tat total weh und ich vermisse manches von ihm bis heute, aber das obsessive ist so ungesund und du solltest dir mehr wert sein! Nimm die räumliche Trennung als Anlass, dich ganz zu lösen, denn es wird nie so sein, wie du es dir erträumst. Und die kontrollversuche werden dich kaputt machen, denn das ist ja nichts anderes als deine Unsicherheit in der Beziehung.
Ich hab vieles erst im Nachhinein erkannt.
********e_68 Frau
3.572 Beiträge
Ich kenne das Thema mit der obsessiven Liebe oder Verliebtheit leider nur zu gut.
Eigentlich fing es schon mit meiner allerersten Jugendliebe so an.

Immer wieder bin ich in solche Situationen reingerutscht, wie du sie beschreibst.
In der Zwischenzeit weiß ich woher es kommt - es sind bei mir eindeutig meine Kindheitsprägungen mit verantwortlich dafür.
Es ist etwas besser geworden, aber ich glaube ich kann mich nicht "normal" verlieben.
Bei mir ist es immer sehr obsessiv und dramatisch.

Eine Lösung dafür habe ich bis heute nicht gefunden.
Ich versuche einfach gar keine emotionale Bindung mehr zu einem Mann aufzubauen.
bzw.zuzulassen
Richtig verhindern kann man es aber nicht.

Entweder du schaffst es von dir aus, von ihm wegzukommen, oder die Zeit wird es für dich erledigen.
Es gibt kein Patentrezept
Bei mir war es die Erkenntnisse, das er etwas mit einer anderen hat, was ich mit ihm haben möchte. Ich dachte, ich könnte keine Bindung eingehen, ich hatte mich geirrt. Erst als ich das erkannt habe, dass ich mich selbst belogen habe, wurde es besser.
*******ust Paar
5.834 Beiträge
"Doch ich habe das Gefühl, dass wir beide aneinander "hängen" bzw. die Freundschaft nicht aufgeben wollen. Doch irgendwann wird das wohl passieren, wenn es so weiter geht - denn sich gegenseitig zerstören ist auch keine Lösung...!"

ich kenne das - ist es:
• dieses Unbedingte
• dieses Einmalige
• dieses eigentlich nicht können und doch unbedingt wollen

1. der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.
Tu dir keinen Zwang an - lass es weh tun - nimm es wahr - leide - bis du letztlich einsiehst, dass du Deinem Kindertraum nachjagst: alles ist möglich. Und Du wachst auf und bist wieder ein bißchen erwachsener geworden.
2. irgendwann kommt die Aura wieder
und damit die nächste Beziehung...
schön - aber nicht mehr ganz so unbedingt
3. und irgendwann relativiert sich auch der beste Lover...
obwohl er immer der erste bleiben wird *g*
*****_68 Mann
8.640 Beiträge
Irgendwie kenne ich das auch aus meiner Jugend.
Mangelndes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl waren bei mir die Gründe, dass ich mich dann viel zu sehr auf eine Person fixierte.
Mir fehlte dann einfach die Weitsicht auf alles.
Ich hatte mit Ende 20 jedoch das Glück, an einen Menschen zu geraten, welcher mir so ordentlich den Kopf zurechtrückte und mich zurück auf die richtige Spur brachte.
Diese Frau drehte mich um 180° und baute mich neu auf.
Ich bin ihr unendlich dankbar - ob sie das nun wissentlich oder einfach nur das richtige mit mir tat - kann ich nicht mal sagen.
Es war einfach perfekt für mich ... danach war alles anders.
Ich war endlich ein glücklicher Mensch ... konnte mich annehmen wie ich wirklich bin, meinte nicht mehr gefallen zu müssen - um jeden Preis und stand wieder mit beiden Beinen fest im Leben.

Al
*******onne Frau
30 Beiträge
ich habe diesen Menschen sehr gern, und ja, vielleicht ist es wirklich Liebe (auch wenn ich mir letztlich nicht vorstellen könnte, mit ihm partnerschaftlich zusammen zu sein, weil wir recht verschieden sind).

Verschiedenartigkeit der Partner wäre nicht unbedingt ein Hinderungsgrund für eine intakte Beziehung, aber du sagst, dass du dir Partnerschaft nicht vorstellen kannst. Gleichzeitig erhebst du Ansprüche an ihn, die innerhalb einer festen Beziehung gerechtfertigt wären, nicht aber in einer F+. Ich gestehe, dass ich F+ nicht aus eigener Erfahrung kenne, halte das Modell aber an und für sich schon für toxisch! Nicht Fisch und nicht Fleisch. Willkommen, Gefühlschaos! Es kann helfen (und das Selbstwertgefühl stärken), sich einmal rational klar zu machen und aufzuzählen, was alles GEGEN eine klassische Paarbeziehung mit ihm spricht, kurz gesagt: bei sich SELBST bleiben. Deine obsessiven Gefühle sind real, aber, da bin ich mir sicher, nicht so unveränderlich, wie sie sich im Moment anfühlen.
*******070 Frau
1.144 Beiträge
ja nun.
du verstehst nicht, dass er an der freundschaft mit dem plzs festhaelt?

sei ehrlich zu dir.
nichtbdu siehst ihn sls objekt, dass sagt er zwar, aber im grunde: ja, du bist die übergangslösung für ihn.

kenn ich bzw. ich war die affaire zu einer sonst soooo tollen ehe.
erfuhr es so nach und nach.
auf gut deutsch: sein leben war perfekt aber es fehlte der sex.
er nannte es freundschaft plus.da er ja doch ab und an mehr zeit hatte.ja. für n kaffee oder meinem geburtstag n glas sekt bei mir.

ich war so doof!!!

und auch wenn du schreibst, den ratschlag willlst nicht lesen.
hier ist er: schmeiss ihn raus!!!
je eher desto besser. er wird eh gehn.
einseitige liebe schmerzt leider nur den der liebt. dem andern ist das egal.
nimm ihm sein lückenfüller.nimm ihm dich aus schutz deiner.
dann hast du die möglichkeit nach dir zu schauen und nach jmd der deine liebe erwidert.
*******iron Mann
9.143 Beiträge
JOY-Angels 
Er will das von den Gefühlen her nicht so intensiv, Du schon.
Dazu kommt eben das du besitzergreifend bist werte TE.
Nimmst du ihm die Luft zum ahmten?
Nun ja den SEX wollt ihr Ja beide. Also Kann das ja soooo schlecht ja nicht sein.
Da gib es nicht viel zu raten.
Es gibt ja einige Beziehungen die aus dem Plus heraus entstanden.
Manchmal startet das eben einseitig es kann aber eben auch sein das nicht funktioniert.
Dann ist die Trennung das beste.
*****eva Frau
54 Beiträge
An die TE: nicht nur der Beitrag ist lang und etwas chaotisch verfasst, sondern auch fehlt da die Frage bzw. Fragen, auf welche du Antworten suchst. Stell die doch.
********te68 Frau
162 Beiträge
Ich denke du liebst ihn, bist aber der Meinung, dass er dich nicht liebt.

Woran machst du das fest?
*******ein Mann
197 Beiträge
Zitat von *******nein:
Es geht um obsessive Liebe.

Also es geht um meinen Mitbewohner. Ich denke aber irgendwie, dass ich mich damit selbst belogen habe, damit die Tatsache, dass er mich nicht liebt (aber sehr mag), erträglicher für mich ist.

Er sucht nämlich nach einer Partnerin für Familiengründung usw. - und ich fürchte, sobald er die Richtige gefunden hat, bin ich uninteressant und unwichtig für ihn.

Er lehnt meine Gefühle nicht ab, er akzeptiert sie. Nur kann er mir keine Liebe zurückgeben, da er mich nun einmal nicht liebt. Aber da er mich sehr mag, möchte er die Freundschaft(+) nicht aufgeben. Auch, wenn es wahrscheinlich das Beste wäre, aber na ja...

Da haben zwei Menschen Sex miteinander. Wohnen zusammen. Sind befreundet. Haben Spaß. Sie bildet sich ein, sich in ihn verliebt zu haben. Er liebt sie nicht. Er mag sie aber. Also vögeln sie einfach weiter. Sie glaubt, wenn er mit mir schläft, dann muss er mich doch irgendwie "lieben" und steigert sich in etwas hinein, von dem de facto bei ihm nie die Rede war, denn er "sucht" einfach weiter ...

Das ist keine Liebe. Das ist keine Obsession.
Das ist praktisch. Aber nur - für ihn.
****ely Frau
1.732 Beiträge
Vielleicht liebst du ihn nur weil du ihn nicht haben kannst.
Du willst ja eigentlich gar keine Beziehung, wenn ich das richtig verstanden habe.

In diese Liebe kannst du dich voll fallen lassen, weil du keine Angst haben musst, dass es eine Beziehung wird. Er will dich ja nicht.
Du hast vielleicht Bindungsangst. Vielleicht lohnt es sich, da mal näher hinzuschauen.
LG
Lo_vely
Ich melde mich auch mal zurück und bedanke mich schon einmal für die Antworten, die (fast) alle in die selbe Richtung gehen.

Mir ist bewusst, dass mein Beitrag sehr lang und auch nicht sonderlich strukturiert geschrieben worden ist. Ich wollte einfach mal alles an einem Stück niederschreiben und habe weniger auf Struktur etc. geachtet. Daher ist er vermutlich schwierig zu lesen, da ziemlich viele verschiedene Aspekte unsortiert in einem langen Text untergebracht worden sind. Das Chaotische passt aber zu meiner momentanen Stimmung, denn ich bin ziemlich unsicher, verzweifelt, ängstlich und weiß so langsam nicht mehr weiter...

Eins möchte ich klar stellen: Der Text ist ja nur meine Sichtweise. Er beschreibt, wie ich mich damit fühle, und weniger, wie mein Mitbewohner sich fühlt. Ich stelle ihn ja als gefühlskalt dar, was er sicherlich nicht ist, aber für mich oft so wirkt. Ich hatte schon viele Gespräche mit ihm, die mehr oder weniger ergebnislos waren (oder nur temporär geholfen haben) - denn mir fällt immer irgendwas ein, was offenbar nicht passt, was mir nicht gefällt. Und das macht es denke ich unglaublich schwierig für andere, mit mir umzugehen, mit mir befreundet zu sein. Denn oft bin ich perfektionistisch. Zudem bin ich sehr pessimistisch, denke nonstop negativ, misstraue usw. Das hat was mit schlechten Erfahrungen von damals zu tun, die sich so eingeprägt haben, dass ich sie auf andere, vielleicht sogar alle Menschen übertrage: Niemand meint es ernst mit mir, alle "spielen" nur mit mir, nichts ist verbindlich, alles ist zum Scheitern verurteilt... Solche Glaubenssätze spuken eigentlich die ganze Zeit in meinem Kopf herum und machen es sehr schwierig bis unmöglich, anderen zu vertrauen, zu glauben. Ich erwarte Enttäuschung und Ablehnung. Und ich glaube nicht daran, dass mich wirklich jemand lieb hat oder liebt. Vielleicht kann ich selbst nicht lieben...

Ich habe oft das Gefühl, dass ich mich nicht wirklich in die andere Person hineinversetzen kann. Jedenfalls nicht emotional. Ich fürchte, ich habe keine Empathie oder wenn, dann kann ich nur ansatzweise empathisch sein. Es ist irgendwie so, als ob da ein Hindernis ist, was mir ein weiteres "Eindringen" (nicht falsch verstehen! *xd*) unmöglich macht. Und ich bin mir nicht sicher, ob dieses Hindernis von der Person gebaut wurde oder ob ich es selbst gebaut habe, damit ich womöglich einen Vorwand habe, anderen zu misstrauen. Ich weiß es nicht...

Was ich jedoch weiß, ist, dass mir mein Mitbewohner sehr viel bedeutet. Er ist einer der wenigen Menschen in meinem Leben, den ich wirklich nicht missen will. Natürlich geht nicht die Welt unter, wenn ich mich von ihm losreiße und wir getrennte Wege gehen, doch wäre es schon sehr schmerzhaft und traurig für mich. Es würde mich zudem auch noch bestätigen, dass das Konzept Freundschaft+ nicht funktioniert. Und wenn ich ehrlich bin, war ich wohl immer daran "schuld", dass es letztlich nicht funktionierte, auch, wenn ich gerne anderen die Schuld gebe. Vielleicht hat auch niemand schuld, denn manchmal passen die Vorstellungen, Ansprüche und/oder Bedingungen nicht zusammen und eine Freundschaft+ ist wohl nur möglich, wenn diesbezüglich Übereinstimmung besteht.

Ich hätte mir von meinem Mitbewohner beispielsweise gewünscht, dass er mir verspricht, die Freundschaft (mit oder ohne plus) nicht zu beenden, sobald er eine Partnerin gefunden hat. Ich fürchte aber, dass Versprechungen diesbezüglich immer gefährlich sind, denn niemand kann versprechen, dass sich die Gefühle zu dem anderen nie ändern werden. Mir geht es zwar eher um den Grund, weswegen er die Freundschaft wohl beenden könnte (neue Partnerin oder aktuell vielleicht auch die Sorge, dass er mich emotional zerstört), aber letztlich kann man niemanden versprechen, sie oder ihn immer lieb zu haben, egal, was passiert. Gefühle ändern sich, Personen ändern sich. Freunde kommen und Freunde gehen. Kein Versprechen der Welt kann das verhindern. Und schließlich wäre es noch schmerzvoller, wenn das gegebene Versprechen wieder gebrochen wird. Daher lieber von Anfang an nichts versprechen.

Meine zentrale Frage wäre nun, ob ich meine Ansprüche herunterschauben sollte und versuchen sollte, die Freundschaft+ so wie sie ist zu akzeptieren. Also keine weiteren Bedingungen daran knüpfen, keine Versprechungen verlangen. Und vor allem: Meinem Mitbewohner zu glauben, zu vertrauen. Denn ihm liegt ja auch was an der Freundschaft(+), das hat er immer wieder gesagt. Ihm wäre das + auch nicht wichtig, meinte er. Vielleicht sollte ich ihm "einfach" mal glauben...
*******ne81 Paar
304 Beiträge
Hm, ich frage mich wie auch einige vorher - 1) warum willst du nicht die Partnerin sein?

Wenn Du das nicht sein willst, dann ist es so, dass du auf jeden Fall eine Zwischenlösung bist. 2) Willst Du das?

3) erträgst du es „nur“ Zwischenlösung zu sein ausAngst vor dem Schmerz?

Was passiert wenn Du Dir ebenfalls parallel einen Partner suchst mit dem Du eine Partnerschaft eingehen möchtest?
Damit könnte der Fokus in eine andere Richtung gelenkt werden und 1), 2) und 3) haben sich erledigt.

Ich bin oft ein sehr pragmatischer Mensch. Es ist nur eine Sicht von außen. Aber manchmal hilft es, sich das mal klar zu machen um dann weitere Handlungen zu starten.
Vielleicht ist es 2) oder 3) dann ist es ja ok. Dann soll es so sein. Alles andere würde bedeuten, du solltest etwas unternehmen.
Entweder mit ihm sprechen (klärendes Gespräch) oder eben selbst den Fokus verändern.
********wise Frau
441 Beiträge
Dieses Freundschaft+ Ding ist einfach so gut wie immer ziemlicher Beschiss. An sich selbst, an allen Beteilgten.
Als ob man damit sicher stellen könnte, dass alles schön kontrollierbar und konsumierbar bliebe.
Als ob.
Ist nie so.
Einfach sein lassen.
*******ne81 Paar
304 Beiträge
Ich denke es ist ok, wenn alle Seiten geklärt sind und offen miteinander gesprochen wird - wie so oft. Wenn alle Bedürfnisse Beachtung finden. Dann ist es ggf. Eine win-win Situation. Aber dafür braucht es klare Gespräche. Mit Offenheit von beiden Seiten und mit Klarheit von beiden Seiten.
Ich verurteile es in kleinster Weise. Ist mir auch schon „passiert“. Aber dann muss man entweder Schlussstrich ziehen, Klarheit schaffen was wer will und ob alle Beteiligten damit leben können, oder sogar nach vorne weiter gehen und mehr daraus machen… Ausgang ist offen
***si Frau
2.483 Beiträge
Liebe TE,

mir erging es in jungen Jahren ähnlich wie Dir gerade jetzt.
Schön, dass Du bereits Hilfe in Anspruch nimmst. Eine neutrale Sicht auf die Dinge und auf Dich tun gut.

Das, was mir in der damaligen Zeit geholfen hat, war eine Pause.

Pause vom Freund
Pause von den privaten Treffen mit Schulkameraden
Pause vom Feiern
Pause eigentlich von fast Allem...

...und damit ganz viel Zeit nur für mich allein. Es war schwer, denn Ruhe und Stille auszuhalten, kann sehr weh tun. Aber mir hat es im Nachhinein mehr und mehr geholfen, zu mir zu finden.

In all Deinen Worten lese ich Verzweiflung, Trauer, mangelndes Selbstwertgefühl, aber auch Hektik und viel zu viel von Dingen, die Dir gerade mal so gar nicht gut tun. Mein Rat: versuche, ganz viele Gänge zurückzuschalten, konzentriere Dich auf Dich, denn nur Du bist gerade wichtig. Niemand sonst.

Es ist bestimmt nicht leicht, aber Du schaffst das. *vielglueck*
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
Du schreibst von F+. Ich kann sie in deiner Beschreibung, in deinem Verhalten und Denken im EP nicht finden. *fernglas*
********te68 Frau
162 Beiträge
Es gibt ganz wunderbare Podcasts zum Thema "Selbstliebe"

z.B.

********lack Frau
19.353 Beiträge
@*******nein

Diese Freundschaft+ ist meist doch ein gemachtes Konstukt, besonders wenn es die Freundschaft vorher nicht gab. Man will es nett haben + Sex, damit man auf nichts verzichten muß.
Und das wird klar, wenn es heißt das es eigentlich ja doch nur eine Zwischenlösung ist.
Bei Dir ist es jetzt noch schwieriger, weil das ja ein Mitbewohner ist. Trotzdem gibt es auf beiden Seiten Dinge, die eine Beziehung verhindern.
Da ist guter Rat teuer. Vor allen Dingen, weil die Grenzen bei Dir verschwimmen.
Hast Du jemals eine nur Freundschaft gehabt? Jemand, der Dir die Meinung sagen kann, ohne das Du es krumm nimmst, aber auch mit dem Wissen, das er Dich nicht in ein offenes Messer laufen ließe?
Du schreibst ja selbst, das Du es so wie es jetzt ist, nicht wirklich gut findest und es Dir auch nicht gut tut. Besonders weil es verhindert, das Du den Menschen kennen lernen könntest, wo es auf beiden Seiten für Dich paßt.
Eine wirklich Freundschaft hält eben auch eine neu eingegangene Beziehung aus.
Also wieso versuchst Du nicht erst einmal, die Freundschaft in den Mittelpunkt zu stellen und gleichzeitig Unternehmungen zu starten, die Dich für andere Möglichkeiten zu öffnen.
Ich wünsche Dir Kraft und den Mut Dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.
WiB
**********mfree Frau
24 Beiträge
Du magst eine Sicht der anderen Seite der Obsession lesen:

Das habe ich nie mit einer Frau erlebt, sondern mit 2 Männern. Es wurden meine Grenzen nicht eingehalten und um so höher ich sie setzte um so schlimmer wurde es. Damals war der Begriff des Stalkers mir noch nicht bekannt und meinen Freunden auch nicht.
Fakt ist: Der eine hat meine Spur verloren, der andere hoffentlich auch.

Für mich war es eine Qual und ich fühlte mich nicht mehr sicher. Auch wurde ich durch ihr Wechselbad der Gefühle mit durchgezogen und habe deren Qual 1:1 mir auf jede erdenkliche Weise angucken, anhören müssen. Es ging bis hin zur körperlichen Bedrohung, oder Verfolgungsjagden. (Gut das es jetzt als Bedrohung anerkannt ist und es da Gesetze gibt.)

Darauf hin erlernt ich Nahkampf, denn falls ich wieder an so eine, für mich, Bedrohung gelange, will ich mich wehren können.
kenn ich alles zu gut. hab ich grade wieder durchgemacht. und nun versuche ich wieder rauszukommen aus dem Ring. Weil ich denke das es nicht trägt. weil ich viel vermisse und keine Antworten bekommen. weil wir gen null kommunizieren ( er das aber durchaus kann wie ich schon mehrfach erlebt habe)
Woran es liegt weiss ich nicht, ich kann nur Vermutungen anstellen...
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