„Darum hat die TE nichts davon, wenn man ihr das Label BDSM umhängt, denn es ist nicht das was sie dafür hält...
Was du dafür hältst. Nur um das klarzustellen.
Du sagst, mit einer Begründung aus deiner Sicht, dass es kein Bdsm ist, was sie macht oder machen will. Ist ja auch in Ordnung. Ich verstehe deine Begründung und wenn man, wie du, sagt, dass dieser Punkt erfüllt sein muss, damit etwas Bdsm ist, dann ist das natürlich nach deiner Sicht keins, wenn der Punkt eben nicht erfüllt ist.
Nicht alle sehen es aber als zwingend notwendig an, dass genau dieser eine Punkt erfüllt sein muss, damit es Bdsm ist. Und wenn man das nicht so sieht, dann kann das , was sie tut und will durchaus Bdsm sein.
Ob es so ist oder nicht, können wir beide aber nicht entscheiden. Und auch sonst niemand hier. Das kann nur sie selbst für sich selbst entscheiden. Eventuell noch zusammen mit ihrem Partner. Wenn sie für sich diesen von dir gegebenen Punkt als wichtig erachtet, dann kann sie entscheiden, ob sie jetzt oder in Gedanken an die Zukunft diesen Punkt erfüllt oder nicht und sich deshalb dazu rechnet oder nicht. Und wenn sie, was genauso berechtigt ist, entscheidet, dass der Punkt nicht wichtig für sie ist, dann kann sie anhand der anderen möglichen Kriterien entscheiden, ob sie sich dazu rechnet oder nicht. Und daran ist nichts falsch oder richtig. Es ist einfach eine persönliche Einschätzung.
Und dann muss man auch noch bedenken, dass sie erst ganz am Anfang steht. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, ob du dich noch daran erinnerst, wie es am Anfang bei dir war. Bei mir war es so, dass ich am Anfang einfach nur gleichzeitig Angst hatte und neugierig war. Nicht nur im Bezug auf Bdsm, sondern auch auf Erotik. Es hat einen sehr geduldigen Mann sehr viel Zeit gekostet, bis ich überhaupt Mal mit seinem Penis gearbeitet habe. Ich brauche in solchen Dingen eben etwas länger. Auch jetzt noch taste ich mich an jede neue Idee monatelang ran, bevor ich überhaupt nur den Vorschlag an eine eventuelle Umsetzung an meine Herrin gebe.
Deshalb war ich am Anfang auch noch nicht auf die Art im Bdsm wie du sie beschreibst. Klar, ich hatte 10 Liter unsortiertes Kopfkino in gewisse Richtungen, aber damals hatte ich immer gesagt:
"Ich will kein 24/7, keine Schmerzen, kein Küssen, kein dies und kein das." Ich wusste aber, eines Tages werde ich das vielleicht wollen, wenn die Ideen und ich selbst Zeit zu reifen hätten. Und so ist es ja auch gekommen.
Will sagen: man kann an einem Samenkorn noch nicht erkennen, wohin der Baum genau wächst. Zumindest nicht von außen. Aber wenn man in sich drin ist, dann kann man erkennen, wohin es, wenn nichts dazwischen kommt, irgendwann mal gehen könnte. Und nur von innen heraus weiß man, wann man für den nächsten Schritt bereit ist oder überhaupt noch einen machen will.
Ich traue der TE und jedem anderen Menschen zu, für sich selbst zu erkennen, ob diese potentielle Zukunft die Bezeichnung BDSM "verdient" hat oder nicht. Das kannst du als jemand, der von außen schaut, nicht wissen.