Überschreitung der Komfortzone in Liebesbeziehung
Hallo ihr Lieben!Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein Thema.
Ich bin seit einigen Monaten in einer festen Beziehung. Der Sex ist tatsächlich sehr erfüllend. Wir haben definitiv noch Probleme, an denen wir arbeiten, aber welche Beziehung hat das nicht. Unser Sexleben ist davon zum Glück ausgeschlossen, da wir in der Hinsicht würde ich sagen einfach sehr gut zusammen passen. Das heißt ich brauche im Folgenden eher Rat für meinen eigenen Umgang mit Situationen. Ich möchte auch anmerken, dass wir im Alltag kein Machtgefälle haben.
Vor einem Jahr hatte ich eine Spielbeziehung, in dieser lernte ich das praktische BDSM kennen (mich damit beschäftigen tue ich schon gefühlt ewig, aber es Auszuleben ist ja immer nochmal etwas anderes). Dieser Mann war sehr erfahren in dem Bereich und somit war ich eher in der "Nein-Sagen-Rolle", falls ich etwas nicht wollte und habe den Rest einfach mitgemacht. Er hat sein Tempo natürlich an meine Unerfahrenheit angepasst. Das klingt für den ein oder anderen vielleicht nicht so toll, hat mir jedoch sehr gefallen. Im Nachhinein finde ich es spannend, wie ich intuitiv wusste was ich ausprobieren will (selbst wenn ich währenddessen gelitten habe) und was ich nicht machen will.
Nun bin ich ja in meiner Beziehung. Zu der kam es sicherlich auch nur weil er meinen Bedürfnissen nach Schmerz, Erniedrigung und Abgabe von Kontrolle problemlos nachgehen kann. Ich bin sogar überrascht, wie leicht es ihm fällt und woran er alles Spaß hat (was ein Glück). Mit ihm habe ich selbstverständlich vorher darüber geredet, dass alles einvernehmlich geschehen muss und er lieber "zu früh" aufhören soll, als dass wir uns missverstehen und er meine Grenzen überschreitet. Er macht das alles ganz fein, wirklich ein Traum.
Und wahrscheinlich gerade weil ich merke, ich kann mich auf ihn verlassen, möchte ich wieder mehr hin in Richtung "ich lasse den anderen machen, selbst wenn ich leide". Leiden im Sinne von Schmerz/Erniedrigung ohne direkte Lust daran, nicht im Sinne von "es geht mir tatsächlich schlecht". Problem daran ist, dass nun starke Gefühle involviert sind. Wenn mich der Mann der Spielbeziehung stark gefordert hat, hatte das keine Auswirkungen auf unsere zwischenmenschliche Beziehung (da die einfach wenig ausgeprägt war). Nun habe ich Sorge, dass ich emotional mit manchen Dingen nicht umgehen könnte, weil ich es anders interpetieren würde.
Nur ein Beispiel:
Als ich vor knapp einem Jahr sehr traurig war hatte ich vor meiner Spielbeziehung geweint, mich geöffnet und er hat mit mir darüber geredet und mir geholfen (das war auch das einzige Mal). Nachdem ich dann "getröstet" war, hockte ich plötzlich wieder auf den Knien mit ihm in meinem Hals und war froh, wenn ich Luft holen konnte. Damals hat mir das im Nachhinein sehr gefallen.
Würde ich die gleiche Situation jedoch mit meinem Partner haben könnte es ja sein, dass ich mir dann denke "wie kann er nur, er soll doch für mich da sein und jetzt sieht er nur Sex obwohl es mir schlecht geht". Klar, Probieren geht über Studieren und ich werde das Thema natürlich auch mit ihm besprechen.
Aber: wie geht ihr mit Liebe und BDSM um? Mit Liebe/Partnerschaft und Hingabe auf der sexuellen Seite?
Noch ein Beispiel: Mein Freund wollte mal, dass ich ihm einen blase, nachdem wir Sex hatten. Ich schmecke mich selber tatsächlich überhaupt nicht gerne, außer in seinem Mund nach dem Lecken. Somit habe ich das lautstark abgelehnt (und ich kann äußerst überzeugend sein) und er hat das direkt angenommen. Hätte der Mann der Spielbeziehung das jedoch gemacht wäre ich nicht auf die Idee gekommen Nein zu sagen, einfach weil ich froh war, die Bedürfnisse von jemand anderem über meine zu stellen. In meiner Beziehung bin ich jedoch sehr bedacht darauf, dass auf mich Acht gegeben wird und sage daher schnell nein. Auch wenn sich irgend ein kleiner Teil in mir ja wünscht, dass meine Bedürfnisse (im Spiel!!) übergangen werden... ach man. Safeword haben wir übrigens, also ein tatsächliches Nein geht für mich gar nicht haben wir und darum geht es mir auch nicht.
Sehr verwirrend wahrscheinlich, sorry. Ich glaube "Aber: wie geht ihr mit Liebe und BDSM um? Mit Liebe/Partnerschaft und Hingabe auf der sexuellen Seite?" fasst die konkrete Frage an euch ganz gut zusammen
Liebe Grüße
almond